Düsseldorf.. Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf hat nach dem 1:0 über den Tabellenletzten Greuther Fürth 27 Punkte auf dem Konto. Aber nun warten schwierige Spiele auf den Klub: gegen Schalke, Mainz, Wolfsburg, Rekordmeister Bayern und Bayer Leverkusen.
Für die Spielvereinigung Greuther Fürth scheinen die Bundesliga-Lichter allmählich auszugehen – für Fortuna Düsseldorf hat die Hoffnung neue Nahrung bekommen. Beim 1:0 (1:0) über die Gäste aus Franken fielen den Hausherren beim Schlusspfiff von Schiedsrichter Tobias Welz aus Wiesbaden allerdings ein paar ganz dicke Steine vom Herzen.
„Wir haben die Nerven unserer Fans und unseres Trainers diesmal ein bisschen sehr strapaziert“, atmete zum Beispiel Fortuna-Stürmer Stefan Reisinger auf. Er selbst hätte den Sack mindestens zwei-, dreimal vorzeitig zumachen können, scheiterte allerdings jedes Mal an Fürths ausgezeichnetem Torhüter Wolfgang Hesl, dem diesmal besten Mann auf dem Platz. Auch Robbie Kruse fand selbst bei besten Möglichkeiten keinen Weg an Hesl vorbei – und so blieb’s bis zur letzten Sekunde spannend.
Für Fürths Trainer Mike Büskens wird die Luft immer dünner
Was Fürths Präsidenten Helmut Hack freilich nicht davon abhielt, seinem Team die Bundesliga-Tauglichkeit in Bausch und Bogen abzusprechen. „Untauglich“, nannte er sein Personal und schimpfte: „Das hatte nichts mit Bundesliga zu tun. Wir haben nicht die Mindestqualität, die man für diese Liga braucht.“ So – meinte der „Kleeblatt“-Chef – habe Fürth in der Bundesliga „nichts zu suchen“.
Für seinen Trainer Mike Büskens wird’s immer schwieriger, Gegenargumente zu formulieren. Ausgerechnet in seiner Heimatstadt, wo er einst eine Lehre als Koch absolviert und im Team der Fortuna seine ersten Schritte im Profi-Fußball gemacht hat, tat der erneute Rückschlag besonders weh. „Die Qualität“, wehrt sich Büskens gegen das Untergangsszenario, „haben wir schon. Man muss sie allerdings auch abrufen und vor allem seine Chancen nutzen.“
Davon hatten die Düsseldorfer allerdings erheblich mehr. Die erste bereits in der zweiten Spielminute, doch Stürmer Dani Schahin ließ mit einem verschossenen Elfmeter nach Foul an Robbie Kruse die Chance aus, den Fortuna-Fans einen entspannten Nachmittag zu bereiten. „Danach“, ärgerte sich Büskens, „hätten wir unsererseits das 1:0 machen müssen.“
Bellinghausen war der Vater des Fortuna-Erfolgs
Im Auslassen klarster Tormöglichkeiten standen sich am Samstag jedoch zwei ebenbürtige Teams gegenüber. Aus kurzer Distanz scheiterte Bernd Nehring zweimal an Fortuna-Torwart Fabian Giefer und am Pfosten – damit waren die besten Möglichkeiten der Gäste vertan.
Zum „Vater“ des Fortuna-Sieges wurde mit Axel Bellinghausen ausgerechnet ein Mann, der zuletzt nicht mehr zur Startformation gehört hatte. Erst die Sperre von Kapitän Andreas „Lumpi“ Lambertz, der eine Woche zuvor beim 0:1 seiner Mannschaft in Freiburg seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, brachte Bellinghausen zurück ins Team.
Nach einem weiten Abschlag von Torwart Giefer jagte Bellinghausen seinem Gegenspieler Matthias Zimmermann die Kugel ab und schob sie dem entgegenkommenden Hesl durch die Beine – für die Fortuna war’s drei Punkte wert.
Fortuna will trotz schwerer Bundesliga-Aufgaben weiter punkten
Und die waren äußerst wichtig. Denn das Programm für die kommenden Spieltage stellt die Düsseldorfer vor schwierige Aufgaben: Am kommenden Samstag geht’s nach Schalke (18.30 Uhr/Im Live-Ticker auf DerWesten), danach gastiert der FSV Mainz 05 in Düsseldorf, es folgen die Auswärtsspiele in Wolfsburg und bei den Bayern, dann kommt Leverkusen und danach das Auswärtsspiel bei Hoffenheim. „Die 27 Punkte, die wir haben, sind zwar ganz schön“, sagte ein nachdenklicher Dani Schahin nach dem Spiel, „aber wir müssen weiter punkten.“