Düsseldorf. Gleich fünf gelernte Innenverteidiger stehen derzeit bei Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf im Training. So viele wie seit Monaten nicht mehr. Am Samstag gegen Greuther Fürth muss sich Trainer Norbert Meier für zwei Spieler entscheiden. Er hat die Qual der Wahl - in einem immens wichtigen Spiel.
Über die Besetzung der Torhüterposition braucht Fortunas Cheftrainer Norbert Meier bis Samstag vor dem Bundesliga-Kick gegen Schlusslicht Greuther Fürth (15.30 Uhr/Im Live-Ticker auf DerWesten) vermutlich nicht zu grübeln. Nach einem Tag Pause meldete sich Startkeeper Fabian Giefer am Donnerstag früh zum Geheimtraining in der Arena zurück. Die leichte Rückenblockade, die tags zuvor eine Auszeit erfordert hatte, ist wieder eingerenkt. Österreichs Nationalkeeper Robert Almer bleibt damit in der ungeliebten Bankrolle, die ihm bisher genau zehn Einsatzminuten bescherte – beim 0:0 in Stuttgart, als sich Giefer in der Endphase der Partie nach einem Zusammenprall eine fiese Risswunde am Gaumen zugezogen hatte.
Jens Langeneke bietet sich für ein Comeback bei der Fortuna an
Ob die Besetzung der rot-weißen Innenverteidigung am Freitag oder Samstag ein Diskussionsthema ist? Jens Langeneke jedenfalls, der inklusive zweier Pokalpartien bis zu seiner Innenbandverletzung im Knie 15-mal in Serie Starter gewesen war und medial stets als Abwehrchef deklariert wird, bietet sich im Training wieder an. Ob’s für den 35-Jährigen schon für ein Bundesliga-Comeback reicht, das kann natürlich am besten Coach Meier beurteilen.
Einsätze über mehr als eine Halbzeit hinweg wären aus Langenekes Sicht nicht nur sportlich wichtig. Die optionale Vertragsverlängerung hängt dem Vernehmen nach an der Zahl der Bundesliga-Einsätze, die der Routinier in dieser Saison bestreitet. 13 hat Langeneke auf dem Konto. Vermutlich dürfte die Vertragszahl bei 17 bis 20 liegen, die es in den verbleibenden 13 Pflichtspielen zu erreichen gilt.
Fortuna-Trainer Meier im Mittelfeld zum Handeln gezwungen
Der nach einer fast zweimonatigen Oberschenkelverletzungspause gehandicapte, aber seit dem 3:1 gegen Stuttgart wieder stabil(er) verteidigende Grieche Stelios Malezas, sowie die tschechische Neuverpflichtung Martin Latka von Slavia Prag machten zuletzt allerdings nicht den Eindruck, ihren Startplatz hergeben zu wollen. Und der Spanier Juanan ist ja auch noch da, während sich der wegen einer Leistenoperation bisher dauerverletzte Brasilianer Bruno Soares noch in der Aufbautrainingsphase befindet.
Im Mittelfeld wird Meier am Samstag zum Handeln gezwungen sein. Adam Bodzek fehlt wegen einer Gelb-Sperre als Abräumer vor der Vierer-Abwehrkette. Und auch Kapitän Andreas Lambertz muss wegen seiner fünften Saisonverwarnung aus dem Freiburg-Spiel auf die Tribüne. Beim 0:1 war der Fortuna-Dauerbrenner im linken Mittelfeld unterwegs. Und hatte dort den Platz seines alten Kollegen Axel Bellinghausen eingenommen.
Ob der im Sommer aus Augsburg an den Rhein zurückgekehrte Blondschopf wieder starten darf, hängt von Meiers Taktik ab. Könnte gut sein, dass der gegen den Tabellenletzten eine offensivere Gangart ansteuert: Robbie Kruse auf links, Ken Ilso in der Mitte, Stefan Reisinger auf rechts, Dani Schahin im Angriff.
Oliver Fink wird wohl für Adam Bodzek auf der Sechser-Position spielen
Was sich auf dem Papier gut liest, ging in dieser Saison schon einmal schief. Beim 1:2 in Mönchengladbach vor drei Wochen klappte die oben genannte Variante in Halbzeit eins nicht. Ob der schlappe Auftritt auch daran lag, dass ohne Lambertz und Bellinghausen ein wenig das dynamische, kämpferische Element im Fortuna-Spiel gefehlt hatte?
Leichter ist die Frage zu beantworten, wer Bodzek auf der „Sechser“-Position vertritt. Alles spricht dafür, dass Oliver Fink startet und die Position neben HSV-Leihgabe Robert Tesche einnimmt.