Düsseldorf. Fußball-Bundesliga-Rückkehrer Fortuna Düsseldorf beschließt die Hinrunde mit starken 21 Pluspunkten auf dem Konto. Keeper Fabian Giefer wird mit Sprechchören gefeiert. Auch die Konkurrenz ist auf den Ex-Leverkusener aufmerksam geworden - und setzt auf eine Ausstiegsklausel.

Der letzte Fußball-Bundesliga-Nachmittag des Jahres in der Arena endete mit einem Scherz. „Einen freien Tag an Heiligabend haben sich jetzt alle verdient“, erklärte Fortuna-Cheftrainer Norbert Meier nach dem hart erkämpften 2:1 (1:0)-Heimsieg über Hannover 96. Das leichte Lächeln im Gesicht des Coaches spiegelte einen gewissen Stolz auf seine Kicker wider. 21 Pluspunkte stehen nach 17 Spielen bei fünf Siegen und nur sechs Niederlagen in der Statistik. Der zählbare Lohn für eine große Lauf- und Einsatzbereitschaft, für gute Defensivarbeit, für effektives Ausnutzen der Torchancen, für Teamspirit. Wobei das Hannover-Match auch seine Protagonisten hatte, die das Treffen entscheidend beeinflussten.

Hundertprozenter: Fabian Giefers Rettungstat gegen Diouf in einer Eins-gegen-Eins-Situation im Fortuna-Strafraum verhinderte die Spielwende (79.). Die Sprechchöre für den in der Hinrunde überragenden Keeper sagten alles. Giefer ist Meiers bisher beste „Bauchentscheidung“ der Saison. Dass die Konkurrenz, offenbar auch der FC Schalke 04, auf den Ex-Leverkusener aufmerksam geworden ist, versteht sich fast von selbst. Und: Nach NRZ-Informationen gibt es in Giefers Zweijahresvertrag eine komplizierte Sommer-Ausstiegsklausel, an der auch noch Bayer 04 partizipieren würde.

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Solo des Nachmittags: Stefan Reisinger brauchte gegen 96 kein Sauerstoffzelt. Noch in der 82. Minute zog der Ex-Freiburger an drei Grünen vorbei, holte kurz vor dem Strafraum den siegbringenden Freistoß heraus. Und hatte weitere dynamische Aktionen. „Reise“ bügelte seine übersichtliche Leistung vom 0:2 in Nürnberg mehr als aus.

Zaubertor I: Ken Ilsøs Freistoßball flog herrlich in den rechten Torwinkel. Unhaltbar für Nationalkeeper Zieler. Nicht nur das 2:1 kitzelte bei Coach Meier ein kleines Lob hervor: „Harte Arbeit lohnt sich. Ken hat sich, für seine Verhältnisse, auch im Spiel gegen den Ball verbessert.“

Zaubertor II: Hannovers Ausgleich war ein Zuckerschuss. Die Flanke mit der Brust gestoppt, umgehend draufgehalten, so dass die Kugel in gefühlten vier Zehntelsekunden im kurzen rechten Fortunas-Torwinkel einschlug. „Das hat der Diouf überragend gemacht“, gab auch Fortuna-Außenverteidiger Leon Balogun zu, der den Senegalesen vergeblich zu verteidigen versucht hatte.

Flankenlehre: Nochmal Balogun. Diesmal auf der Gegenseite. Während in Nürnberg zuletzt sämtliche Hereingaben des Ex-Bremers im Niemandsland zu Boden tropften, fand gegen Hannover eine Flanke ins Ziel. Genauer: auf den Kopf von Dani Schahin. Der Torschütze räumte nach einer Stunde das Feld für Nando Rafael. „Nach meiner Verletzungspause reicht die Kraft noch nicht für die volle Distanz“, erklärte der Ex-Fürther nach seinem fünften Saisontreffer.

Eiserne Nerven legte Abwehr-Ersatzchef Adam Bodzek an den Tag. Sein verunglückter Rückpass konnte 96-Angreifer Diouf frei vor Keeper Giefer nicht zum 1:0 nutzen (23.). Kurz darauf sah „Bodze“ gegen den Westafrikaner wieder schlecht aus. „Mehr graue Haare kann ich nicht kriegen“, jammerte Cheftrainer Norbert Meier. Der gleichwohl zugab, in der Halbzeit „nicht den Panzer herausgeholt“ zu haben. Bodzek steigerte sich nach dem Wechsel mit guten Aktionen. Unter anderem mit einer gelungenen Abwehrgrätsche gegen Ya Konan im Strafraum.

Die Stimmung war über weite Strecken bestens. Da blieb der demonstrative Auszug einiger hundert Fortuna-Anhänger aus Block 42 nach einer guten Viertelstunde allenfalls eine Randnotiz. Zum Thema Sicherheit, DFL-Papier und zukünftiges Verhalten im Stadion stimmte die große Mehrheit der 47.623 Fans vokal ab. Man feuerte Fortuna frenetisch und störungsfrei an.

Die Spielstatistik zum 2:1 gegen Hannover 

Fortuna: Giefer – van den Bergh, Bodzek, Juanan, Balogun – Fink, Lambertz – Bellinghausen (76. Cha), Ilsø (86. Levels), Reisinger – Schahin (62. Rafael).

96: Zieler – Rausch (86. Pander), Schulz, Eggimann, Cherundolo – Schmiedebach (85. Abdellaoue), da Silva Pinto – Huszti, Ya Konan, Schlaudraff (22. Chahed) – Diouf.

Schiedsrichter: Knut Kircher (TSV Hirschau/Rottenburg).

Zuschauer: 47 623.

Tore: 1:0 (39.) Schahin, 1:1 (69.) Diouf, 2:1 (82.) Ilsø.

Gelbe Karten: Fink (2.), Bodzek (4.) – Eggimann, Diouf, da Silva Pinto.

Eckbälle: 5:3 (2:2).

Torchancen: 6:7 (3:3).

Torschüsse: 11:12.

Ballbesitz: 44:56 Prozent.

Gewonnene Zweikämpfe: 54:46 Prozent.

Foulspiele: 9:17.

So geht es weiter; DFB-Pokalachtelfinale: Kickers Offenbach – Fortuna (Di., 20.30 Uhr, Bieberer Berg).