Düsseldorf. Neuzugang Genki Omae von Shimizu könnte wegen des Emperor’s Pokalwettbewerb die kurze Januar-Vorbereitung von Fußball-Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf verpassen. Der Araber Mazin Alhuthayfi ist für Sportvorstand Wolf Werner kein Thema mehr.

Der erste Winter-Neuzugang von Fußball-Bundesliga-Rückkehrer Fortuna steht mit dem Japaner Genki Omae zwar seit ein paar Tagen fest. Nur: Wann der 1,66 Meter große Offensivflitzer aus Fernost an den Rhein fliegt, ist völlig offen. Am kommenden Samstag (15 Uhr Ortszeit, 7 Uhr deutsche Zeit) steht in Japan das Achtelfinale des 92. Empe-ror’s Cup auf dem Programm. Omae kickt mit Erstligist Shimizu S-Pulse beim Liga-Konkurrenten Cerezo Osaka.

Die Pokalrunde zieht sich im Siegesfalle über den 23. und 29. Dezember bis hin zum Finale am 1. Januar. Abschenken ist verboten! Der Sieger ist schließlich für die asiatische Champions League qualifiziert. „So oder so müssen wir Genki, sollte sein Team im Pokal ausscheiden, erst einmal Urlaub gewähren. Er ist seit März praktisch ohne Pause im Spielbetrieb“, gibt Sportvorstand Wolf Werner zu bedenken. Könnte also eng werden mit einer geordneten Vorbereitung und Eingewöhnungsphase bei Fortuna.

Gengo Seta ist schon gebucht

Für das Trainingslager vom 2. bis 10. Januar in Südspanien ist bereits Gengo Seta als Übersetzer gebucht. Fortunas Japan-Desk-Leiter, der seit Oktober 2008 die rund 8000 Einwohner starke japanische Gemeinde Düsseldorfs mit dem Fußball-Profiteam vertraut macht, begleitete auch Scout Marc Ulshöfer Mitte Oktober beim Fünf-Tage-Trip gen Fernost. Das Duo gönnte sich einen Pokal-Doppelpack binnen weniger Stunden, der per Bahn und Taxi mit Stress bewältigt wurde. Immerhin empfahl sich Genki Omae im Halbfinalmatch von Shimizu mit drei Treffern für einen Fortuna-Vertrag.

Im Januar öffnet sich für einen Monat wieder das offizielle Fußball-Transferfenster für alle Teams. Dass sich Fortuna nach weiteren Verstärkungen umsieht, ist kein Geheimnis. „Wir liegen immer auf der Lauer“, versichert Sportvorstand Werner. Was mit Blick auf die Aktivitäten seit Werners Einstand bei Fortuna im April 2007 auch für den Winter gilt (lesen Sie auch die Info-Grafik!).

Der wichtigste Transfer ist, dem Vernehmen nach, mit Omaes Verpflichtung bereits getätigt. Welche Positionen aktuell weiteren Handlungsbedarf offenbaren, das behält der 70-Jährige lieber für sich: „Wir reagieren nur dann, wenn wir Hilfe sehen.“ Gut möglich, dass ein Japaner für die spielerisch meist mäßige Offensive nicht reicht. Fortuna nutzt zwar effektiv die Torchancen im Vergleich mit den 17 Konkurrenten am besten. 36,7 Prozent der Möglichkeiten fliegen ins gegnerische Netz. Mit nur 49 herausgespielten Chancen in 16 Partien stellen die Schützlinge von Trainer Norbert Meier mit Abstand den am wenigsten produktiven Angriff.

Skandinavien ist interessant

Ob erneut Skandinavien das Fortuna-Ziel sein wird? Der Däne Ken Ilsø und der Finne Timo Furuholm wurden in den Wintern 2011 und 2012 aus dem kühlen Norden transferiert. „Der Markt dort ist immer interessant“, bekräftigt Werner. Sein Scout Marc Ulshöfer hatte zuletzt im Spätsommer einige Partien in Norwegen unter die Lupe genommen. Lillestrøm – Molde, Valerenga Oslo – Brann Bergen und Strømsgodset – Fredrikstad hießen neben dem Zweitliga-Match Sparta Sarpsborg – Ham-Kam die Ziele.

Eile ist derzeit (noch) nicht angesagt. Bis zum 31. Januar bliebe der Fortuna Zeit, um personell für die übrigen Spiele nachzubessern. Allerdings: Die Rückrunde startet schon elf Tage zuvor mit dem nicht gerade unwichtigen Heimspiel gegen Abstiegskandidat FC Augsburg. Ein Sieg hier dürfte den angestrebten Klassenerhalt forcieren – ob mit oder ohne weitere Neuzugänge.

Übrigens: Eine Personalie hat sich aus Sicht von Sportvorstand Werner erledigt. Der Saudi-Araber Mazin Alhuthayfi bleibt in seiner Heimat. „Es gibt keinen Vertrag mit ihm, das Thema ist beendet“, erklärte der Sportvorstand auf NRZ-Nachfrage. Der Mittelfeldkicker des Erstligisten Al-Ittihad Jeddah stand im Sommer als Ausbildungsspieler mit im Fortuna-Aufgebot, entpuppte sich allerdings als nicht bundesliga-tauglich. Dazu kam, dass Alhuthayfis Arbeitgeber mittels einer zwischengeschalteten Agentur nicht über Absichtserklärungen hinauskam. Was aus Werners Blickwinkel nicht gerade seriös gewirkt hatte.