Bremen. . In Bremen ging am Sonntag eine Äre zu Ende, als nach 13 Jahren der Stuhl von Klaus Allofs im Weserstadion erstmals leer bleibt. Seine früheren Schützlinge gerieten gegen Düsseldorf zwar durch Langenekes Elfmeter in Rückstand, gewannen aber schließlich noch mit 2:1.
Chaos in der Klubführung, aber zumindest der ersehnte Erfolg auf dem Spielfeld: Am Ende einer turbulenten Woche mit dem spektakulären Wechsel von Geschäftsführer Klaus Allofs zum Ligarivalen VfL Wolfsburg besiegelte der später Treffer von Kevin de Bruyne (82.) den schwer erkämpften 2:1 (0:1)-Sieg von Werder Bremen in Unterzahl gegen Fortuna Düsseldorf. Damit verbesserten sich die Grün-Weißen in der Tabelle auf Platz sieben, die Gäste blieben hingegen zum siebten Mal in Folge ohne Sieg.
Der Aufsteiger spielte von Beginn an frech mit und ging in der zehnten Minute nicht unverdient in Führung. Innenverteidiger Jens Langeneke verwandelte einen Strafstoß, vorausgegangen war ein Foul des Bremer Sokratis an Robbie Kruse. Werder-Torhüter Sebastian Mielitz hatte dabei keine Abwehrchance.
Sechs Minuten nach Wiederbeginn erzwang die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf den Ausgleich. Nach einer weiten Flanke von Lukas Schmitz drückte Nils Petersen den Ball aus sechs Metern Entfernung mit der Stirn über die Torlinie. Die Schlussphase mussten die Bremer ohne Assani Lukimya bestreiten. Der Ex-Düsselorfer sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (77.)
Fortuna hätte Führung noch ausbauen können
Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion fanden die Platzherren nach dem Rückstand nur schwer in die Begegnung. Die Gäste machten weiterhin den agileren Eindruck und hätten durch Kruse (23.) den Vorsprung sogar noch ausbauen können, Mielitz hielt mit einem Reflex. Im Gegenzug verzog Petersen für die Norddeutschen knapp, Eljero Elia verfehlte 120 Sekunden später ebenfalls das Düsseldorfer Gehäuse.
Nach dem Ausgleichstreffer verlagerte sich das Spielgeschehen mehr und mehr in die Hälfte der Rheinländer. Der Aufsteiger verteidigte sich aber geschickt, meist war an der Strafraumgrenze für die Bremer Schlusss. Lediglich in der 66. Minute musste Fortuna-Keeper Fabian Giefer sein ganzes Können aufbieten, um einen Gewaltschuss von Marko Arnautovic zu entschärfen.
Kruse und Langeneke waren die besten Fortunen
Als energischer Antreiber im Mittelfeld verdiente sich der Belgier de Bruyne bei den Gastgebern eine ordentliche Note, auch Sturmspitze Petersen agierte stark. Beste Akteure im Team von Coach Norbert Meier waren Torschütze Langeneke sowie der insbesondere in der ersten Halbzeit stets agile Kruse.
Bereits am Mittag war der Bremer Aufsichtsrat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen, dabei wurde auch die weitere Vorgehensweise bei der Suche nach dem Allofs-Nachfolger besprochen. Ein Wunschkandidat der Grün-Weißen, der als Manager bei Zenith St. Petersburg unter Vertrag stehende ehemalige Werder-Profi Dietmar Beiersdorfer, sagte am Wochenende ab. Wiedergewählt als Vorsitzender des Kontrollgremiums wurde Ex-Manager Willi Lemke.