Düsseldorf. . Nach einer Disco-Nacht im Medienhafen verdonnerte Fortuna Düsseldorf den Stürmerstar Andrey Voronin zu einer Geldstrafe und verpasste ihm eine Abmahnung. Die Affäre ist nur ein weiterer Höhepunkt im eigenenartigen Verhalten des Ukrainers.

Donnerstag-Vormittag, bis zum Beginn von Fortunas Vormittagstraining um zehn Uhr ist noch reichlich Zeit. Andrey Voronin fährt vor. Nicht in seinem Flügeltüren-bewehrten, PS-strotzenden Supersportwagen mit Stern, sondern in einem unauffälligen Audi. Der Ukrainer geht in die Kabine. Wenig später kommt er wieder heraus, steigt in sein Auto und fährt davon. Zum Arzt? Nach Hause? Hat ihm jemand mitgeteilt, seine Dienste würden nicht mehr benötigt?

Voronin musste zum Rapport bei der sportlichen Leitung von Fortuna

Immerhin war am Vortag bekannt geworden, dass es Voronin – obwohl krankgeschrieben – in den „Rudas Studios“, einer Disco im Medienhafen, in der Nacht zum Dienstag ganz schön hatte krachen lassen. Der 33-jährige Stürmerstar wirbelt seit seiner Ankunft in Düsseldorf zwar kein gegnerisches Team, wohl aber den eigenen Klub heftig durcheinander. Und der hat ihn nun bestraft. Mit einer Abmahnung und einer Geldbuße, deren Höhe nicht genannt wurde. Die ins Gespräch gebrachten 50 000 Euro wurden vom Verein bestritten.

Vorausgegangen war ein Gespräch mit der sportlichen Leitung um Manager Wolf Werner. Dort muste Voronin zum Rapport antreten. Am Vorabend, als die Fortuna-Verantwortlichen von seiner rauschenden Party erfahren hatten, hatten sie sich telefonisch auf diesen „Fahrplan“ verständigt.

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Der Ärger im Verein über die Eskapaden des Ukrainers hatte einen Punkt erreicht, an dem sich die „Bosse“ zum Handeln gezwungen sahen. Bis zum letzten Wochenende, als Voronin vor über 42 000 Zuschauern auf der Ersatzbank ganz offen sein Desinteresse am Aufwärmprogramm der Kollegen demonstrierte, hatten sie ihm immer wieder goldene Brücken gebaut und betont, ein Spieler seiner Klasse könne der Mannschaft ganz sicher noch wertvolle Dienste im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga leisten. Jetzt werden die Töne schärfer.

Voronin muss den Weg der öffentlichen Provokation verlassen

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Ziemlich scharf müssen auch die Getränke gewesen sein, die Voronin und seine Begleiter(innen) in den „Rudas Studios“ zu sich nahmen. Von Wodka- und Whiskyflaschen war in Berichten von Augenzeugen die Rede. Es habe sich um eine Geburtstagsparty für seine Frau gehandelt, ließ der „kranke“ Voronin tags darauf wissen. Gegenüber der Bild-Zeitung verlor Voronin sogar entschuldigende Worte: "Es war mein Fehler, und es tut mir leid." Fakt sei: "Ich habe keinen Alkohol getrunken. Ich hatte vom Arzt Antibiotika verschrieben bekommen", sagte der 33-Jährige.

Wird er nach diesem Schuss vor den Bug jetzt seinen Kurs der öffentlichen Provokationen verlassen? Von Abwanderungs-Absichten war aus dem Voronin-Lager bisher noch nichts zu hören. Berater Andrej Golowasch, am Donnerstag zu Besuch in der französichen Champagner-Stadt Reims, wies am Telefon ausdrücklich auf die Laufzeit des Kontrakts hin: „Er ist gültig bis zum Ende der Saison. Wir halten uns daran. Ich verhandle mit keinem anderen Klub.“

Am Nachmittag meldete sich Voronin übrigens gesund zurück. Sein Programm: Individuelles Training.