Düsseldorf. Trainer Norbert Meier kehrt mit Fortuna Düsseldorf nach Bremen zurück. Vor der Fahrt sagt Meier: „Gut, dass wir Platz elf diesmal nur von der Autobahn aus sehen.“ Der umstrittene Andrey Voronin „grüßte“ Fotografen mit dem Stinkefinger.

Das Grauen hat einen Namen: „Platz elf“ am Bremer Weserstadion ist die Stätte, an der die Fortuna vielleicht am deutlichsten zu spüren bekam, wie weh das Dasein in den unteren Fußball-Klassen tun kann. Mit Blick auf die „richtige“ Werder-Arena, wo das einst stolze Fortuna-Team in den 70er und 80er Jahren im Kampf um Bundesliga-Punkte ein und aus ging, wurde der Abstieg stets besonders schmerzhaft spürbar. Und nicht nur das: Kalt war’s meist auf diesem Nebenplatz, die Zahl der Zuschauer betrug nur einen Bruchteil wie zu Erstliga-Zeiten – und fast immer fuhr die Mannschaft aus Düsseldorf nach den Duellen in der Regionalliga Nord, später in der 3. Liga, als Verlierer nach Hause.

Meiers alte Heimat

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„ Ist es nicht schön, dass diese Zeiten jetzt vorbei sind?“ fragte vor dem Ausflug in seine alte Heimat Fortuna-Trainer Norbert Meier und befand: „Gut, dass wir diesen Platz diesmal nur von der Autobahn aus zu sehen bekommen.“ Am Sonntag (15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) geht’s für die Fortuna erstmals seit 1997 wieder ins „große“ Weserstadion und dort um Bundesligapunkte. Und das gefällt Meier vielleicht sogar noch besser als die Erinnerungen an seine eigenen Glanzzeiten als Spieler der Bremer, mit denen er 1988 die deutsche Meisterschaft gewann.

Lambertz für Fink

Die reine Freude empfindet er vor dem Ausflug an die Weser dennoch nicht. Und das liegt unter anderem daran, dass die Fortuna derzeit einige personelle Probleme zu beklagen hat. Seit Freitag nämlich steht fest, dass neben den Langzeit-Verletzten Stelios Malezas, Dani Schahin und Bruno Soares auch Oliver Fink am Sonntag nicht mitspielen kann. Der defensive Mittelfeldspieler muss wegen seiner muskulären Probleme passen. Finks Platz neben Adam Bodzek wird Kapitän Andreas „Lumpi“ Lambertz einnehmen, der letzte Woche erstmals unter Trainer Meier zu Beginn auf der Bank saß. Der Coach über „Lumpis“ Reaktion: „Er hat das unheimlich gut verarbeitet.“

Und Andrey Voronin? Allein der Name des Ukrainers genügt noch immer, um Meier in Nullkommanichts auf die Palme zu bringen. „Das Thema ist doch jetzt beendet“, meinte er grantig – konnte zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts von der Fortsetzung wissen. Wenig später nämlich sorgte Voronin erneut für Ärger: Bei der Rückkehr von seiner Laufeinheit im Nachmittagstraining grüßte er die wartenden Fotografen mit der rechten Hand an der Mütze – und ließ dabei in aller Deutlichkeit den „Stinkefinger“ sehen.