Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf trifft am vierten Bundesliga-Spieltag auf den SC Freiburg. Die Forderung nach “mehr Attacke“ geht Fortuna-Trainer Norbert Meier mächtig gegen den Strich - ebenso wie die “gefühlte Favoritenrolle“.
Vorne hui, hinten pfui – wenn in dieser Beschreibung von Fortunas Spielweise in der Fußball-Bundesliga leise Kritik mitschwingt, dann lässt dies Norbert Meier völlig kalt. Auch wenn er er selbst die Einschätzung irgendwie sogar teilt: Fortunas Trainer ist halt einfach der Meinung, dass einem Aufsteiger, der sich gerade erst durch die Relegation ganz nach oben gekämpft hat, der das „Korsett“ seines Vorjahres-Teams verloren und nicht weniger als 16 neue Spieler in seinen Kader eingebaut hat, eine solche Spielweise bis zu einem gewissen Grad auch zusteht.
Keine Lust auf die Favoriten-Rolle
Für Fragen nach Fortunas Schwächen in der Offensive hat sich Meier in den Tagen vor dem zweiten Heimspiel gegen den SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) einen ironisch klingenden Antwort-Satz angeeignet. „Natürlich hätte auch ich am liebsten 90 Ballbesitz. Und das möglichst immer in der gegnerischen Hälfte“, sagte er wiederholt, „aber unsere Gegner haben meistens etwas dagegen .“
Gerade vor dem Spiel gegen Freiburg, nach vielfacher Einschätzung ein direkter Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg, geht dem am Donnerstag 54 Jahre alt gewordenen Fußball-Lehrer die Forderung nach „mehr Attacke“ mächtig gegen den Strich. Von einer „gefühlten Favoritenrolle“, in der etliche Fans die Fortuna diesmal sehen, will Meier nichts wissen. „Wer auch nur einen Moment, dies würde unser bisher leichtestes Spiel werden, ist völlig schief gewickelt“, betonte Meier bei der gestrigen Pressekonferenz zum Match.
Er fordert erneut die Tugenden ein, die seine Mannschaft in bisher drei Saisonspielen ohne Gegentor davonkommen und einmal als Sieger vom Platz gehen ließen. „Hohe Laufbereitschaft, gute Organisation“, wiederholte Meier seine Kernsätze, „und wenn dann einer durch individuelle Leistung das Optimale für die Mannschaft erreichen kann, hat niemand etwas dagegen.“
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Stefan Reisinger wird gegen seinen alten Klub wohl eher nicht zur Verfügung stehen. Der Stürmer wurde, kaum von seiner Außenband-Verletzung genesen, von einer Lebensmittelvergiftung erwischt und dürfte noch unter einem spürbaren Trainingsrückstand leiden. Dani Schahin, unter der Woche nach einem Zusammenprall mit Stelios Malezas von einer Kopfprellung vorübergehend außer Gefecht gesetzt, wird dagegen voraussichtlich spielen können. Das gleiche gilt für Torwart Fabian Giefer – trotz der beim 0:0 in Stuttgart erlittenen Kieferverletzung.
Lernkurve des Teams zeigt nach oben
„Bisher ist’s gar nicht schlecht für uns gelaufen“, blickt Meier höchst zufrieden auf die ersten Saisonspiele der Fortuna zurück, „null Gegentore, fünf Punkte – so wird’s aber nicht bis zum Saisonende weiter gehen.“
Was ihn besonders freut: Die Lernkurve des Teams hat dabei ständig nach oben gezeigt. „Beim 0:0 in Stuttgart“, so der Coach, „haben wir unser bisher bestes Spiel gemacht“. Zumindest in dieser Hinsicht soll’s so weiter gehen.