Düsseldorf. . Unflätige Sprüche auf Transparenten der Fans von Fortuna Düsseldorf riefen den DFB auf den Plan. Der Verein befürchtet Konsequenzen. “Die Form, in der dies zuletzt geschah, hat unserem Verein Schaden zugefügt“, sagt Präsident Peter Frymuth.

Zugegeben: Ein bisschen lustig war’s schon! Zuletzt beim VfB Stuttgart versuchte eine Gruppe von Fortuna-Fans gar nicht erst, ihr Transparent in die Arena zu schmuggeln. Denn das hätte dort wohl kaum noch einmal geklappt, nachdem es wegen des weit unter der Gürtellinie angesiedelten Textes in Düsseldorf bereits Ärger gegeben hatte. Die Idee, einzelne Buchstabentafeln nach dem Vorbild des TV-Glücksrads von Sat1 in die Höhe zu recken und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf diese Weise die umstrittene Botschaft entgegen zu halten, war nicht dumm. Denn wie soll eine Einlass-Kontrolle da aufmerksam werden? Die Protestierer hatten sicher ihren Spaß.

Bei den Verantwortlichen der Fortuna hat dagegen der Spaß längst aufgehört. Die üble Ausdrucksweise auf dem Transparent hat den DFB auf den Plan gerufen. Er forderte eine Stellungnahme an, die von der Fortuna inzwischen in die Frankfurter Verbands-Zentrale geschickt wurde. Was aus der „Affäre“ wird, weiß im Moment noch niemand. Fortunas Organisationschef Sven Mühlenbeck zur NRZ: „Konsequenzen für den Verein sind nicht auszuschließen.“ Doch welcher Art diese Folgen sein könnten, kann auch er nicht einschätzen. „Da habe ich keine Ahnung. Es gibt keinen Katalog verbotener Schimpfwörter.“

Fortuna-Vorstand will Verbal-Injurien nicht mehr in der Arena sehen

Völlig einig ist sich der Fortuna-Vorstand jedoch darin, dass man ähnliche Verbal-Injurien nicht noch einmal in seiner Arena sehen will. Präsident Peter Frymuth: „In Deutschland hat jeder das Recht, Dinge zu kritisieren und seinen Protest zu zeigen. Aber die Form, in der dies zuletzt geschah, hat unserem Verein Schaden zugefügt.“

Dabei handelt es sich keineswegs um eine „typisch Düsseldorfer“ Geschichte. Sven Mühlenbeck weiß, dass es auch in fünf, sechs weiteren Stadien zu ähnlichen Protesten gekommen ist. Ein Teil der aktiven Fangruppierungen bringt derzeit so ihre Kritik am DFB in die Öffentlichkeit. In Düsseldorf ist man aber nach hinlänglich bekannten Vorfällen während der letzten Saison besonders sensibel im Hinblick auf das, was die Fans planen. „Wir sind im Dialog“, so Sven Mühlenbeck zu dem Thema. Mit einem öffentlichen Appell ist vor dem Heimspiel gegen Freiburg am Samstag zu rechnen.