Düsseldorf. „Mit den Ergebnissen aus den drei Spielen sind wir einverstanden“, stellte Sportvorstand Wolf Werner im Anschluss an das torlose Remis beim VfB Stuttgart fest. Doch ein bisschen mehr Offensivwucht täte Fortuna Düsseldorf im Heimspiel gegen den SC Freiburg am kommenden Samstag sicherlich gut.
Statistiken wird oft zweierlei zur Last gelegt: Erstens lassen sie sich zuweilen so zurechtbiegen, wie man sie braucht. Zweitens besitzen einige Zahlenwerke, gerade im Fußball, nur einen bedingten Aussagewert. Im Falle des Bundesliga-Rückkehrers Fortuna spielen die Ziffern 0, 2 und 5 derzeit die tragenden Rollen.
Vielleicht ist die letztgenannte Zahl jene, die die Aufmerksamkeit zuerst verdient. In drei Spielen, so jedenfalls sagt eine Statistik der Deutschen Fußball-Liga, hat Fortuna genau fünf Chancen herausgespielt, aus denen ein Treffer hätte gelingen können. Zweimal schlug die Kugel auch tatsächlich ein. Dani Schahin bezwang jeweils Augsburgs Torhüter Simon Jentzsch.
Damit liegt die Chancenverwertung zwar bei stattlichen 40 Prozent. Nur Hannover 96 und der FC Bayern München sind derzeit effizienter. Lediglich fünf erspielte Möglichkeiten verraten aber auch klar, wo bei Fortuna der Schuh, der positiven Punktelage zum Trotze, noch drückt.
Fürther „Mäuseangriff“
Den Titel des „Mäuseangriffs“ haben aktuell noch die Fürther zu tragen. Die hatten das gegnerische Gehäuse in drei Spielen genau dreimal gefährdet. Was zu einem Treffer in Mainz und drei Pluspunkten reichte.
Bei Fortuna sind sie sich der bisherigen Angriffsdürre durchaus bewusst. „Mit den Ergebnissen aus den drei Spielen sind wir einverstanden“, stellte Sportvorstand Wolf Werner im Anschluss an das torlose Remis beim VfB Stuttgart fest. Das „Aber“ folgte natürlich auch: „Wir müssen offensiv noch mutiger werden. Niemand kann allerdings verlangen, dass die Mannschaft schon im Rhythmus ist. Wegen der Länderspielpause lief vierzehn Tage ja wieder nichts. Irgendwie kommt die Saison nicht wirklich in Gang“, bemerkte Werner – mit kritischem Blick auf den internationalen Spielkalender im August und September.
Wäre natürlich von Vorteil, würden Reisinger, Schahin, Rafael, Voronin und Kollegen beim Samstagsheimspiel gegen den vermeintlichen Mitabstiegskonkurrenten SC Freiburg für mehr weiche Knie beim Gegner sorgen. Die Erwartungshaltung bei den Fans dürfte, im Gegensatz zu den bisherigen Aufgaben in Augsburg, gegen Mönchengladbach und in Stuttgart, durchaus eine höhere sein.
Auch interessant
Eine Frage der Offensivqualität?
„Wenn es nach mir ginge“, gab Cheftrainer Norbert Meier neulich leicht scherzhaft zum besten, „wären wir nur vorn. Und hätten neunzig Prozent Ballbesitz.“ Der Gegner hat natürlich meistens etwas dagegen. So gesehen wird zu klären sein, ob’s bei Fortuna offensiv bisher wirklich „nur“ an einer Prise Schüchternheit liegt. Oder am Kontrahenten. Oder eventuell sogar daran, dass die Qualität des Personals aktuell noch nicht für mehr Angriffswucht ausreicht.
Übrigens: Gut möglich, dass heute beim Frühtraining personell wieder „volles Haus“ herrscht. Die angeschlagenen Stefan Reisinger, Leon Balogun und Juanan könnten ins Training zurückkehren. Ebenso der zuletzt wegen privater Probleme beurlaubte Du-Ri Cha. Und auch Torhüter Fabian Giefer könnte trotz seiner in Stuttgart erlittenen leichten Kieferverletzung wieder mitmischen. Vermutlich aber mit angezogener Handbremse.