Düsseldorf. . Beim SV Wacker Burghausen kam der Fußball-Bundesliga-Rückkehrer Fortuna Düsseldorf nur mit Mühe in die nächste DFB-Pokalrunde. „Wir sind sicher noch nicht in Topverfassung“, resümierte Fortunas Cheftrainer Norbert Meier.
Ein Tor zur rechten Zeit kann so entspannend sein. Fortunas Cheftrainer Norbert Meier merkte man am Sonntagabend an, dass aus eben jenem einzigen Treffer trotz dem schweißtreibenden, wenig erbaulichen, lange wackeligen Kick noch ein netter Tagesrest zu ziehen war. Nach dem 1:0-Pokalerfolg beim SV Wacker Burghausen ging Meier sogar, gegen sein Naturell, in eine kleine Spieler-Einzelkritik. Was immer ein sicheres Zeichen dafür ist, dass die gute Laune des Coaches manch Schwäche ausblendet. Für den Moment.
Und: Der Trainer hat ein sicheres Gespür dafür, wann Gesprächspartnern schlicht nichts mehr vorzumachen ist. „Wir sind sicher noch nicht in Topverfassung“, ließ der Coach im Anschluss ans glückliche, aber verdiente Ende einer Burghauser Zweitagestour fallen. Auch der engstirnigste Fortuna-Fanatiker hätte wenig Argumente dagegen ins Feld führen können.
Selbstkritik der Spieler
Selbstkritische Töne der Protagonisten kamen hinzu. „Die Bundesliga wird ganz anders als das Pokalspiel“, hob Torschütze Stefan Reisinger hervor. In erster Linie deshalb, weil Fortuna nur selten in der Favoritenrolle stecken wird. Und auch nicht unbedingt das Geschehen auf dem Grün diktieren muss.
Fortuna DüsseldorfAntreiber Andrey Voronin merkte kritisch an, dass „wir uns steigern müssen. So werden wir in Augsburg nicht bestehen“. Das „So“ beinhaltete zwar auch eine solide Defensivarbeit, die nur eine wirklich gute Chance der Burghauser zugelassen hatte. Offensiv wiederum brachte die Fortuna über 90 Minuten gerade vier gute Torchancen zustande. Dazu verpufften alle Ecken und die meisten Hereingaben über die Außenpositionen. Gerade die verdaddelten Sololäufe von Bellinghausen (14.) und Kruse (45.) regten Coach Meier auf: „Die müssen wir einfach nutzen.“
Den überraschenden Start des australischen Nationalspielers auf der rechten Mittelfeldseite – Kruse hatte Ronny Garbuschewski und Du-Ri Cha abgehängt – begründete Meier so: „Das war der Lohn für eine gute Vorbereitung. Und ein Zeichen an die Mannschaft.“
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Ob Kruse seine unverhoffte Chance genutzt hatte, ließ sich nur schwer beurteilen. Auf eine spritzige Startphase folgten immer wieder leichte Ballverluste.
Ähnlich sah’s bei Andrey Voronin aus. Der Ukrainer bemühte sich sehr, das Geschehen schon im defensiven Mittelfeld an sich zu reißen. Nach einer guten ersten Halbzeit baute der 33-Jährige aber ab, leistete sich einige schmerzhafte Ballverluste im Mittelfeld.
„Andrey braucht Ballkontakte, um sein technischen Vermögen auszuspielen. Physisch muss ich bei ihm Abstriche machen. Bis zur hundertprozentigen Fitness ist es noch ein Stück. Immerhin läuft er nicht gnadenlos hinterher“, fasste Trainer Meier seine Eindrücke zusammen. Die logisch in eingangs erwähnter Generalkritik endeten. Mit den neuen, spritzig-grünen Auswärtsjerseys war die Gesamtleistung der Fortunen trotz der brüllenden Hitze nun einmal nicht kompatibel.
Übrigens: Gestern nach der Ankunft in Düsseldorf wurde noch am späten Nachmittag an der Arena trainiert. Heute ist für die Fortunen übungsfrei, bevor am Mittwoch die Vorbereitung auf den Bundesliga-Start beim FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr/Live im DerWesten-Ticker) beginnt.