Düsseldorf. Vor dem DFB-Pokalspiel am Sonntag beim SV Wacker Burghausen hat Fortuna das halbe Geisterspiel-Urteil des DFB-Sportgerichts mittels eines Losverfahrens umgesetzt. Die 17.000 Dauerkarten-Inhaber der vergangenen Saison sind für beide Spiele gesetzt. Alle anderen müssen auf ihr Glück vertrauen.

Eines vorneweg: Eine gerechte Lösung des (Dauer-)Kartenproblems für die ersten beiden Fußball-Bundesliga-Heimspiele in der Arena gibt’s nicht. Und trotzdem stand am Freitag wenige Minuten, nachdem die Fortunen das DFB-Sportgerichtsurteil für die Partien gegen Borussia Mönchengladbach (1. September, 18.30 Uhr) und den SC Freiburg (22. September, 15.30 Uhr) öffentlich in die Tat umgesetzt hatten, das Telefon nicht still. Weil es natürlich verärgerte Fans gibt, die eines der beiden Matches nicht verfolgen dürfen, obwohl sie dafür bereits ihren Eintritt entlohnt haben.

Die Fortuna-Lösung sieht so aus: Die knapp 17.000 Dauerkarten-Inhaber der vergangenen Zweitliga-Saison sind für beide Spiele gesetzt. Weil nur 25.000 Düsseldorfer pro Partie ins Stadion dürfen, verbleiben jeweils 8000 Tickets für noch 14.000 (neue) Dauerkarten-Besitzer. Heißt umgerechnet: 12.000 Fans dürfen, dies allerdings sicher, nur bei einem der beiden Spiele rein. 2000 haben Glück und bekommen zweimal Eintritt. Wer für welches Spiel nicht berücksichtigt wird, der bekommt von der Fortuna im Vorfeld eine postalische Benachrichtigung. Der Barcode des Tickets wird für das entsprechende Spiel gesperrt, so dass ein Zugang zur Arena nicht möglich ist.

Weil der Stehplatzbereich im Unterrang laut DFB-Sportgerichtsurteil in Sitzplätze zurückgebaut werden muss, muss ein Teil der Stehplatz-Dauerkarteninhaber auf Sitzplätze im Oberrang ausweichen. Auch hier wird ausgelost und postalisch informiert, wer im Unterrang bleibt oder wer eine Etage höher anfeuert.

Für Fortuna-Trainer Norbert Meier zählt derzeit nur der Pokalsieg

Für Cheftrainer Norbert Meier war die Kartenproblematik Freitagnachmittag natürlich kein Thema. Die volle Konzentration des Coaches und seiner Crew gilt dem ersten Pflichtspiel der Saison. Am Samstag geht es per Flugzeug via München nach Burghausen, wo am Sonntag (18.30 Uhr, Wacker-Arena/Im Live-Ticker bei DerWesten) beim Drittligisten die DFB-Pokalhürde auf die Fortunen wartet.

Auch wenn die Südost-Bayern nur mäßig in die Saison gestartet sind: Wacker hat schon fünf Pflichtpartien bestritten und damit in die neue Spielzeit hineingefunden. Die Fortunen wissen angesichts einer durchwachsenen, mit zwei ausgefallenen und einem abgebrochenen Testspiel auch etwas holprigen Vorbereitung nicht so recht, wo sie leistungsmäßig stehen.

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„Wir können in diesem Spiel keine Lorbeeren ernten“, sagt Cheftrainer Norbert Meier. Was man so übersetzen könnte: Hinfahren, gewinnen – egal wie –, zurückfahren! Wer dafür der Garant im Fortuna-Gestänge sein soll, dass ließ der Coach am Freitag offen. Kündigte aber gleichwohl an, es seinen beiden Kandidaten vor der Abfahrt bereits mitzuteilen.

Torhüter-Zweikampf ist vor dem DFB-Pokalspiel noch völlig offen

Der österreichische Nationalkeeper Robert Almer (Körpergröße: 1,94 Meter) kann im Wettstreit der Fortuna-Türme mit dem Ex-Leverkusener Fabian Giefer (1,96 Meter) zumindest für sich verbuchen, mehr Erfahrung in die Waagschale zu werfen. Beide Torsteher haben in der Vorbereitung hart gearbeitet und sich in den Tests nur wenig zu schulden kommen lassen.

Weitere Baustellen? „Wer alles mitfahren darf, habe ich unserem Tourleiter Uwe Klein schon am Mittwoch mitgeteilt“, erklärte Meier am Freitag gelassen. Insgesamt sieben seiner Profis, die es nicht in den 18-er Kader für Burghausen geschafft hatten, kickten Freitagabend für die „Zweite“ bei Regionalliga-Rivale Sportfreunde Lotte: Keeper Nikos Papadopoulos, der ausgebootete Außenverteidiger Christian Weber sowie die Neuzugänge Gerrit Wegkamp (VfL Osnabrück), Dani Schahin (SpVgg Greuther Fürth), Leon Balogun (SV Werder Bremen II), Bastian Müller (FC Bayern München II) und André Fomitschow (VfL Wolfsburg II).