Düsseldorf. . Mit dem Ukrainer Andrey Voronin hat sich die Fortuna einen aufwändigen Transfer erlaubt. Gleich nach der Unterschrift düste der ukrainische Stürmer-Star ins Trainingslager nach Doorwerth um dort die neuen Kollegen kennen zu lernen. Er ist Fortunas 18. Neuzugang.
Als Fortunas Fußball-Profis gestern gegen 14.30 Uhr im niederländischen Doorwerth aus ihrem Bus kletterten, war der Mann des Tages gar nicht dabei: Zu Hause in Düsseldorf setzte derweil der Ukrainer Andrey Voronin seine Unterschrift unter einen Vertrag mit den Flingernern. Und bevor sich der 33-Jährige auf den Weg machte, um seinen Teamkollegen hinterher zu reisen, gab er bei seiner Vorstellung in den Fortuna-Räumen in der Düsseldorfer Arena gleich eine ganze Reihe von Liebeserklärungen an seine neue Heimat ab.
Voronins schnelle Entscheidung für die Fortuna
„Hier in Düsseldorf habe ich schon während meiner Stationen in Mönchengladbach, Köln, Leverkusen jede Menge Zeit verbracht“, schwärmte der frisch aus Moskau eingeflogene „Legionär“, der in Deutschland außerdem schon für Mainz und Hertha BSC im Einsatz war. „Ich habe lange in Langenfeld gewohnt“, erzählte Voronin sichtlich gut gelaunt, „von dort bin ich oft zum Essen zum Spanier oder Griechen gefahren. Ein russisches Restaurant kenne ich in Düsseldorf auch.“
Voronin, der von Deutschland erst zum FC Liverpool und danach zu Dynamo Moskau wechselte, muss sich ausgesprochen schnell für die Fortuna entschieden haben. „Vorgestern habe ich erfahren, dass dort Interesse besteht. Gestern war ich dann in der Stadt.“
Der Abschied aus der russischen Metropole fällt ihm offensichtlich kein bisschen schwer. Sein Zerwürfnis mit Dynamo-Trainer Sergej Silkin ist ein offenes Geheimnis. Gestern bestätigte Voronin den Krach. „Ich war Kapitän der Mannschaft und habe ihm meine Meinung gesagt. Danach begannen die Probleme. Ich habe nicht mehr gespielt und wollte deshalb weg – am liebsten in die Bundesliga.“
Voronin zuvor bei Köln und Mönchengladbach im Gespräch
Voronins Berater Andrej Golowasch, zu dessen Klienten übrigens auch Ex-Fortune Dimitri Bulykin gehört, bot den 33-Jährigen offensichtlich schon seit längerer Zeit auf dem deutschen Spielermarkt an. Schon im April war Voronin in Köln im Gespräch. Im Juni machte sein Name dann bei der Borussia in Mönchengladbach die Runde.
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In Düsseldorf dürfte der nach der EM aus der ukrainischen Nationalmannschaft zurückgetretene Torjäger wohl der Spitzenverdiener sein. Über die finanziellen Modalitäten des Transfers gab Fortuna-Manager Wolf Werner wie üblich keine Auskunft. Immerhin ließ er durchblicken, dass sich der Klub „nach langen Hungerjahren“ diesmal einen aufwändigen Transfer erlaubt hat – freilich alles noch im Rahmen des ursprünglich bereitgestellten Etats. „Am Montag“, so Werner, „lag die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt, noch bei 40 Prozent. Am Dienstag wurden daraus dann 100 Prozent.“
Großes Lob für Fortuna-Trainer Meier
Trainer Norbert Meier, der Andrey Voronin bei Borussia Mönchengladbach einst aus dem Amateur- ins Profiteam hievte, war der erste, der mit Voronin telefonierte. Ganz offensichtlich musste er keine schwierige Überzeugungsarbeit leisten. Wird es nicht äußerst schwierig, sich in einem Team zurechtzufinden, das aus nicht weniger als 18 Neuzugängen zusammengebastelt wird? Voronin: „Ich denke, das wird schon funktionieren. Wir haben noch über drei Wochen Zeit und machen noch einige Testspiele. Und der Trainer weiß schließlich, was er tut.“ Solche Töne hört Meier sicherlich genauso gerne, wie die Düsseldorfer das Loblied auf ihre Stadt hören.
Fortuna 95
Über seine neuen Teamkollegen wusste Voronin gestern noch wenig zu sagen. „Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wer sonst noch zur Mannschaft gehört“, meinte er, bevor er sich auf den Weg nach Doorwerth machte. Um 19.30 Uhr traf er dort ein und lernte seine neuen Kollegen kennen.