Düsseldorf. . Am 10. August steigt vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt die mündliche Verhandlung für die Fortuna, um das Geisterspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 1. September vielleicht noch abzuwenden.

Fortuna gegen Borussia Mönchengladbach am 1. September zum Fußball-Bundesliga-Debüt vielleicht doch mit Zuschauer? Vermutlich werden alle am 10. August schlauer sein. Für diesen Freitag ist nun die mündliche Verhandlung vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt angesetzt. Finanzvorstand Paul Jäger und Rechtsanwalt Horst Klettke werden den Erstliga-Rückkehrer vertreten, um die Geisterspielstrafe plus 100.000 Euro abzumildern.

„Es gibt bei dem Thema nicht nur eine faktische, sondern auch eine emotionale Komponente, die berücksichtigt werden sollte“, betont Vorstandschef Peter Frymuth unlängst gegenüber der NRZ. Und denkt an Fans beider Lager.

Abstruse Argumentation

Beim 2:2 im Relegationsrückspiel gegen Hertha BSC Berlin am 15. Mai hatten Tausende von Anhängern den Platz vorzeitig gestürmt und so eine 26-minütige Spielunterbrechung verursacht. Die Gäste hatten daraufhin argumentiert, das Match sei nicht mehr regelgerecht zuendegespielt worden, waren aber vor dem Sportgericht und vor dem Bundesgericht mit einer strekenweise abstrusen Argumention („Die Spieler hatten Todesangst!“) gescheitert.

Sollte der DFB nun hart bleiben und die zuvor vom Kontrollausschuss empfohlene Strafe gegen die Fortuna erneut bestätigen, ginge es mit großer Sicherheit vor das Bundesgericht. Das wäre die nächsthöhere Instanz, die Fortuna anrufen könnte. Es scheint nicht ausgeschlossen, dass die Fortuna über einen solchen Schritt so viel Zeit gewinnen würde, dass der endgültige Gerichtsentscheid über das erste Heimspiel vielleicht erst nach dem 1. September fallen würde.

Mögliche Einigung vor dem Gerichtstermin

Ausgeschlossen scheint aber auch nicht, dass sich beide Parteien vor dem Gerichtstermin einigen. Beispielsweise auf einen (milderen) Teilausschluss der Zuschauer im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Es dürften dann vielleicht 20.000 Karten verkauft werden. Andere Variante: Man einigt sich darauf, dass das zweite Arena-Heimspiel gegen den SC Freiburg am 22. September (15.30 Uhr) zum Geistermatch erklärt wird.

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Wie berichtet, hat sich Fortuna mit dem griechischen Nationalspieler Stelios Malezas auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Der 27-jährige Innenverteidiger hatte schon am Freitag seine Zusage gegeben, kostet allerdings eine kräftige Ablösesumme, weil Malezas bei PAOK Saloniki noch bis Sommer 2013 unter Vertrag steht. Offenbar stehen auch noch Zahlungen an den Kicker von Seiten des finanziell arg angeschlagenen Klubs aus.

Rund 400.000 Euro Ablöse für Malezas

Dem Vernehmen nach soll die Fortuna rund 400.000 Euro an Ablösesumme überweisen. Neben dem von Bayer 04 Leverkusen verpflichteten Keeper Fabian Giefer wäre der Grieche der teuerste Coup in der mehr als fünfjährigen Tätigkeitsspanne von Sportvorstand Wolf Werner bei der Fortuna.

Am Montag muss Verteidiger Malezas allerdings noch den medizinischen Check überstehen. Geht alles gut, sitzt der 17. Neuzugang schon am Dienstag mit im Bus zum Trainingslager im niederländischen Doorwerth. Einziger Ausfall dürfte Defensivkicker Ivan Paurevic (Wadenblessur) sein.

Bruno Soares verletzt

Innenverteidiger Bruno Soares hat sich am Freitag beim 1:0-Testsieg bei Viertligist Rot-Weiß Oberhausen mindestens eine Zerrung im Hüftbeuger zugezogen. Der Brasilianer musste kurz vor der Pause ausgewechselt werden. Ob’s vielleicht sogar ein Muskelfaserriss ist und wie lange der Ex-Duisburger ausfallen wird, war gestern nicht klar. In die Niederlande soll Bruno Soares aber auf jeden Fall mitfahren.

Übrigens: Stelios Malezas ist der fünfte Neuzugang des Sommers, für den die Fortuna eine Ablösesumme bezahlt. Zu den rund 400 000 Euro kommen Zahlungen für Fabian Giefer (Bayer Leverkusen/rund 400.000 Euro), Gerrit Wegkamp (VfL Osnabrück/250 000), den bisherigen Leihspieler Tobias Levels (Borussia Mönchengladbach/250.000) und Stefan Reisinger (SC Freiburg/200 000). Die Gesamtablöse beläuft sich damit auf rund 1,5 Millionen Euro.