Düsseldorf/Mönchengladbach. Es ist ein Spiel, auf das die Fans von Borussia Mönchengladbach seit langem hinfiebern: Endlich gibt es wieder ein Rhein-Derby zwischen Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach. Doch ausgerechnet bei diesem Spiel könnten die Fans in die Röhre gucken.

Für Fortuna Düsseldorf und seine Fans könnte es zum Auftakt der Bundesliga-Saison 2012/2013 knüppeldick kommen: Nach dem Platzsturm der Fans im Relegationsrückspiel gegen Hertha BSC Berlin hat der DFB-Kontrollausschuss neben einer Geldstrafe von 100.000 Euro auch ein Geisterspiel als Strafe für den Verein beantragt. Zwar hat die Fortuna dagegen Widerspruch eingelegt, doch nach wie vor droht der Ausschluss der Fans im ersten Heimspiel der ersten Bundesliga-Saison seit 15 Jahren. Dieses Heimspiel soll am zweiten Spieltag steigen und als Gegner wurde bei der Vorstellung des Bundesliga-Spielplans ausgerechnet Borussia Mönchengladbach präsentiert.

Ein Geisterspiel ausgerechnet gegen den Rivalen vom Niederrhein würde nicht nur die Fans treffen, die wegen der unterschiedlichen Ligazugehörigkeit viele Jahre auf das Derby verzichten mussten. Auch dem Verein würde der Ausschluss der Zuschauer heftige finanzielle Einbußen bescheren. Da das Spiel gegen die Gladbacher Borussen mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit ausverkauft wäre, entginge dem Verein wohl eine niedrige siebenstellige Summe - viel Geld bei einem Gesamtetat von 15 Millionen Euro.

Noch keine Reaktion aus Düsseldorf

"Das Urteil ist für Düsseldorf nicht schön, aber auch für unsere Fans, und um die geht es mir in erster Linie, ist das natürlich sehr schade" sagte Gladbachs Sportrirektor Max Eberl. "Ich weiß nicht, ob es noch eine Möglichkeit gibt, das Strafmaß zu verändern. Wir lassen uns davon überraschen. Aber für unsere Fans würde es mich natürlich freuen. Und natürlich hat man als Spieler lieber ein volles Stadion als ein leeres."

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Von den Vereinsverantwortlichen gibt es bislang keine Reaktionen auf den neuen Spielplan und das drohende Geisterspiel gegen Gladbach - man will das endgültige Urteil des Sportgerichts abwarten. Der für den Spielbetrieb zuständige DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus hatte bei der Vorstellung des Spielplans betont, dass drohende Geisterspiele - auch Eintracht Frankfurt muss ein entsprechendes Urteil fürchten - keine Rücksicht bei der Ausgestaltung des Spielplans gefunden habe. "So etwas darf keine Rolle spielen. Der Spielplan wird unabhängig von möglichen Urteilen der Sportgerichtsbarkeit erstellt", sagte Hieronymus.