Düsseldorf. .

Der 3000 Mitglieder starke Dachverband der Fortuna-Anhänger, der Supporters Club, hat einen eindringlichen Appell an die Düsseldorfer Fans gerichtet, auf bengalische Feuer und Feuerwerkskörper in Fußballstadien in Zukunft vorläufig zu verzichten.

Zum ersten Mal nahm der Vorstand und der Beirat des Clubs nach dem Aufstiegsspiel gegen Hertha BSC ausführlich Stellung und sprach selbst von „chaotischen Umständen“, die „wir erst einmal verdauen“ mussten.

Schaden zugefügt

Wie berichtet, wurde während des Spieles nicht nur Pyrotechnik gezündet, zudem strömten zahlreiche Fortuna-Fans kurz vor dem Abpfiff auf das Spielfeld. Jeder Anhänger, so der Club sei nun aufgefordert, „für sich zu hinterfragen, inwiefern er durch sein Verhalten dem Verein Schaden zugefügt hat.“

Das Fehlverhalten von Fans könne „ernsthaft“ den sportlichen Erfolg und die dringend erforderlichen Investitionen in die Infrastruktur des Clubs gefährden. „Das kann nicht in unserem Interesse sein und dafür sind wir nicht 15 Jahre mit dem Verein durch dick und dünn gegangen“, betonen die Supporters in ihrem Statement.

"Wer Knallkörper auf Sicherheitskräfte wirft, gehört in Therapie"

Die Erfolge von Fortuna dürften nicht durch „ den Egoismus Einzelner gefährdet“ werden. Damit sind auch diejenigen gemeint, die schon während des Spiels die Trennmauer zum Innenraum überstiegen. „Und wer bewusst gefährliche Knallkörper auf Sicherheitskräfte wirft, der gehört ohnehin nicht ins Stadion, sondern in Therapie“, hieß es in der Mitteilung. Deutliche Worte.

In der Konsequenz nach den Ereignissen der letzten Wochen ist der Supporters Club von seiner früheren Forderung, das kontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik zu erlauben, vorerst abgerückt, auch wenn er die Idee weiterhin grundsätzlich begrüßt. „Wir sind noch nicht so weit! Es mag bestimmte Gruppen geben, die ein ausreichendes Maß an Vernunft hierfür mitgebracht hätten, aber in der breiten Masse unserer Düsseldorfer Anhängerschaft gibt es leider zu viele schwarze Schafe.“

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Der Club macht aber auch deutlich, dass die Gewalt rund um das Stadion insgesamt abgenommen habe, was insbesondere auf die Fanarbeit zurückzuführen sei. Wichtig sei jetzt „ein ernsthafter und vernünftiger Dialog“.

Im Dialog

Das Polizeipräsidium mochte die gestrige Stellungnahme des Fan-Clubs zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht öffentlich kommentieren. Das Sicherheitskonzept werde gerade mit „allen Beteiligten“ erörtert und rechtzeitig bis zum Start der neuen Saison im August überarbeitet und publiziert. Man stehe auch mit den Fan-Gruppen bereits „im Dialog“, hieß es.