Düsseldorf. Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf restrukturiert Tickets und Plätze. Nicht nur darüber haben wir mit Fortuna-Manager Wolf Werner gesprochen. Den Erfolg der Fortuna kann Werner nach den letzten Wochen “derzeit nicht genießen“.

Einen Monat liegt der Aufstieg von Fortuna in die erste Bundesliga nun schon zurück. Bereits in zwei Wochen bittet Cheftrainer Norbert Meier seine Fußballer zum Trainingsauftakt. Zeit, eine sportlich wie wirtschaftlich herausragende Saison Revue passieren zu lassen und dabei das Geleistete in vollen Zügen auszukosten, blieb zumindest Wolf Werner nicht. Die Nachwehen der Relegationsspiele gegen die Berliner Hertha über zwei juristische Instanzen und die jüngst vom DFB-Kontrollausschuss angedrohten Strafen trüben das Gemüt des Fortuna-Managers, wie er gestern im NRZ-Gespräch einräumte.

Vorstand tagt am Wochenende

„Mental haben die letzten Wochen einige Spuren bei mir hinterlassen“, gestand der 70-Jährige, „ich kann unseren Erfolg derzeit nicht genießen.“ Das drohende Geisterspiel zum Saisonauftakt nebst 100 000 Euro Strafe werden Fortunas Entscheidungsträger auch über das Wochenende hinweg beschäftigen.

In einer Vorstandssitzung wird man genau prüfen, ob die vom DFB-Kontrollausschuss geforderten Sanktionen angenommen oder die Verantwortlichen bis zur Frist am Montag einen Widerspruch ausformulieren werden.

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Ungeachtet dessen bastelt Werner weiter akribisch am künftigen Erstliga-Personalgerüst, in dem manch verdienter Fortune keine Rolle mehr spielt. „Dass wir mit Ranisav Jovanovic, Michael Ratajczak oder auch Sascha Dum nicht planen, ist nichts Persönliches gegen die Spieler. ‘Rata’ hat gute Leistungen gezeigt, Ranisav wichtige Tore geschossen und Sascha beispielsweise gegen FSV Frankfurt ein brillantes Spiel gemacht“, betont Werner, „wir wollen aber einen neuen Weg ausprobieren.“

Zumindest für Tobias Levels könnte Fortunas Tür wieder weit geöffnet sein, nachdem Werner Piotr Celeban gestern eine Absage erteilte. Der Verteidiger vom polnischen Meister Slask Wroclaw stand seit Wochen mit Fortuna in Gesprächen (die NRZ berichtete). „Die Verhandlungen mündeten zu oft in Diskussionen. Ich mache nicht mehr als zweimal ein vernünftiges Angebot. Wenn dann noch diverse Zusatzwünsche geäußert werden, passt es eben nicht. Mit Tobias Levels sind wir indes auf einem guten Weg“, so Werner.

Fortuna kalkuliert mit 35 000 Fans

Neben dem Personal restrukturiert Fortuna auch ihr Ticketsystem. Nach drei Saisons mit konstanten Preisen kosten Erstliga-Tickets künftig im Schnitt 16 Prozent mehr. Die Fortuna wird weiterhin auf einen Top-Zuschlag verzichten, kalkuliert mit 35 000 Besuchern mit einem fast doppelt so hohen Zuschauerschnitt wie vergangene Spielzeit (18 500). Die Familienblöcke werden vom Unter- auf den Oberrang getauscht, die Kapazität um 700 Plätze auf 6300 Familienkarten gesteigert. Ab dem 25. Juni startet der in drei Phasen gestaffelte Dauerkartenverkauf. Zunächst für bisherige Dauerkarteninhaber. In der zweiten Phase (ab 2. Juli) dann auch für Vereinsmitglieder, bevor ab dem 9. Juli der freie Verkauf beginnt.