Düsseldorf.

Nach dem Blitzturniersieg am Aachener Tivoli mochte es Fortuna-Trainer Norbert Meier nicht leugnen: Konkurrenzkampf macht Spaß! Zumindest für den Coach, der seinen Zweitliga-Kickern nach dem 1:0 über die Alemannia und dem 2:0 im Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach über je 45 Spielminuten ein gutes Zeugnis ausstellte. Aber sogleich die Verbalbremse betätigte.

„Sicher sind Erfolgserlebnisse auch in Testspielen gut für das Selbstvertrauen. Man muss die beiden Halbzeiten aber relativieren. Gegen Aachen hatten wir gute Torchancen, haben selber dem Gegner nichts gestattet. Gegen Mönchengladbach konnten wir dann allerdings keinen Angriffsdruck aufbauen“, stellte Meier fest.

Ratajczak selbstbewusst

Selbstbewusst gab sich vor allem Torhüter Michael Ratajczak, der im fälligen Elfmeterduell mit den Borussen Dowidat und Brouwers zweimal in die richtige Ecke abgetaucht und zugegriffen hatte. „Wir sind auf der Zielgeraden der Vorbereitung, da tun Erfolgserlebnisse besonders gut“, betonte Ratajczak. Der aktuell die Nase leicht vorn hat im Dreikampf mit dem Österreicher Robert Almer (von Austria Wien) und dem Noch-Testkeeper Markus Krauss (VfB Stuttgart II), für dessen (so gut wie sichere) Verpflichtung sich am Montagabend auch Coach Meier ausdrücklich aussprach: „Wir haben ihn auf Herz und Nieren geprüft. Es wäre sinnvoll, ihn zu holen.“

Ratajczak bezieht den Konkurrenzkampf im aktuell 26-köpfigen Fortuna-Team nicht nur auf seine Position: „Alle wollen in zwei Wochen gegen Bochum in der Startelf stehen. Die Zeit ist da, noch ein paar Prozente mehr zu geben. Ob im Spiel oder im Training.“

Das gilt auch für die Neuzugänge. Innenverteidiger Juanan präsentierte sich gegen Mönchengladbach „solide“, wie Coach Meier fand. Der Dreikampf mit Jens Langeneke und Assani Lukimya ist offen, auch wenn die Stammverteidiger die leicht besseren Karten haben dürften.

Kruse hat noch Luft nach oben

„Karim muss vor allem im Zweikampf noch zulegen“, fordert Trainer Meier von seinem tunesischen Defensivspieler Aouadhi, der sich für eine der beiden „Sechser“-Positionen empfehlen will. Adam Bodzek, der am Montag arg erkältete Oliver Fink sowie Kapitän Andreas Lambertz dürften dem Nordafrikaner derzeit im Weg stehen.

Etwas blass blieb auch Robbie Kruse, der gegen Aachen meist im linken Mittelfeld wirkte, sich dann aber auch mal für Maximilian Beister nach rechts orientierte. „Robbie muss sich an die Härte im Spiel gewöhnen. Auch daran, dass er nun stets vor einer größeren, lauteren Kulisse spielt. Er besitzt gute Laufwege und ist auch nicht mutlos geworden, obwohl er einen schweren Stand hatte“, so Meier.

Mit dem einzigen Treffer des Turnierabends aus dem Spielverlauf heraus setzte der Ex-Mainzer Adriano Grimaldi ein Ausrufezeichen. „Er ist körperlich präsent und besitzt seine Stärken in der Ballannahme“, lobte Meier den Stoßstürmer, der schon Bundesliga-Luft am Bruchweg geschnuppert hat.