Aachen.

Es ist immer noch Testspielzeit. Doch ein paar Prozentpunkte an Selbstvertrauen legt der gemeine Fußballprofi schon zu, wenn auf fremdem Geläuf ein Sieg beim Blitzturnier gelingt. Die Zweitliga-Fortunen ließen gestern Abend vor 10 000 Zuschauern am Aachener Tivoli keinen Gegentreffer zu: 1:0 über Alemannia, 2:0 (nach Elfmeterschießen) über Borussia Mönchengladbach. Machte den Cup-Gewinn perfekt. Weil Keeper Michael Ratajczak gegen die Borussen zwei Elfmeter abgewehrt hatte.

Nicht einmal hundert Fortuna-Fans hatten sich auf den gelben Schalensitzen des neuen Tivoli niedergelassen. Rückendeckung gab’s im ersten Match trotzdem reichlich. Die rund 1500 Borussen-Anhänger hielten zu den Roten. Und die gaben gegen Zweitliga-Konkurrent Aachen ein ordentliches Bild ab.

Kopfball von Bodzek

Die Gastgeber kreierten über 45 Minuten keine gute Chance, während Fortuna durch einen Bodzek-Kopfball (3.) und ein Beister-Solo (28.) mit zu laschem 18-Meter-Abschluss gefährlich waren.

So fiel der Siegtreffer genau 32 Sekunden vor Schluss verdientermaßen. Ein Steilpass vom quirligen Rösler brachte den Australier Kruse ins Solo. Dessen Versuch parierte Alemannia-Keeper Hohs. Genau vor den Schuh des einschussbereiten Grimaldi. Aus 18 Metern Distanz flog die direkt abgedrückte Kugel in den rechten Torwinkel.

Halbzeit zwei gegen Borussia Mönchengladbach, das bis Samstag noch im Trainingslager in Bad Wörishofen Kraft für die Saison getankt hatte, sah dann eine ganz schmale Fortuna-Offensive. Ranisav Jovanovic hatte gerade vier Ballberührungen.

Bundesligist Borussia spielte überlegen, hatte durch Brouwers (35.) und den agilen Reus (38./45.) gute Torchancen. Zweimal rettete Keeper Ratajczak.

Am Samstag gegen Saloniki

Im fälligen Elfmeterschießen parierte der Torsteher gegen Dowidat und Brouwers, für Fortuna verwandelten Jovanovic und Ilsø. Womit vor dem dritten Match der Fortuna-Turniersieg feststand.

„Gerade gegen Gladbach hat sich gezeigt, dass wir das kompakte Spiel gegen den Ball brauchen. Da haben wir Borussia nicht energisch genug attackiert“, merkte Trainer Norbert Meier an. Freute sich aber auch über das Erfolgserlebnis seiner Kicker: „Solch ein Turniersieg ist für alle schön. Bis zum Saisonstart bleibt trotzdem noch eine Menge Arbeit.“ Heute um 10 Uhr geht es mit dem Training weiter, am Samstag (19 Uhr, Paul-Janes-Stadion) wartet mit dem griechischen Erstligisten PAOK Saloniki bereits die nächste Testspiel-Herausforderung.

Übrigens: Fortuna musste gestern Abend auf Mittelfeldkicker Oliver Fink verzichten, der wegen einer starken Erkältung schon während des ersten Matches den Heimweg nach Düsseldorf angetreten hatte.