Koblenz.

Das verheißt nichts Gutes für den Ligastart. Fortuna Düsseldorf präsentierte sich beim Drittligisten TuS Koblenz ohne Biss, Idee und Dynamik und verabschiedete sich sang- und klanglos aus dem DFB-Pokal.

Im Bindfadenregen hatte die Führungscrew der Fortuna gestern Nachmittag im Stadion Oberwerth natürlich nicht gesessen. Trotzdem wirkten Peter Frymuth, Wolf Werner und Kollegen beim Treppengang von der alten Haupttribüne herunter wie begossene Pudel. Nach der 0:1 (0:0)-Pokalschlappe beim Drittlisten TuS Koblenz schwankten die Gesichtszüge zwischen Wut, Frust und Enttäuschung. Nein, mit einer solch schlappen Leistung hatte niemand gerechnet. Mit dem DFB-Pokal-Aus ohnehin nicht.

Eine unerquickliche zweite Halbzeit, offensiv ohne jede Dynamik, forderte die Kritik der Chefetage heraus. „Einige Spieler sollten ihr Anspruchsdenken und ihre Leistungsbereitschaft überprüfen“, betonte Präsident Peter Frymuth. „Wer vor der Pause seine Chancen so grob fahrlässig versiebt, gerät später immer in Gefahr“, fauchte Sport-Geschäftsführer Wolf Werner.

Gerechte Strafe für fahrige Leistung

iHängende Köpfe bei den Fortuna-Profis nach dem Abpfiff.
iHängende Köpfe bei den Fortuna-Profis nach dem Abpfiff. © Uwe Schaffmeister / WAZ Fotopool

Johannes Rahns Flugkopfball aus dem Strafraumpulk heraus in die linke untere Torecke im Anschluss an einen Laux-Freistoß war, das gab hinterher sogar Fortuna-Trainer Norbert Meier zu, sieben Minuten vor dem Spielende die gerechte Strafe für eine „fahrige“ Leistung nach dem Pausentee.

„Da haben einige gedacht, es geht schon irgendwie. Mit solch einer Einstellung werden wir am kommenden Sonntag in Cottbus unser blaues Wunder erleben“, so Meier.

Gestern hätte es zur Manöverkritik allerdings nicht kommen müssen. Drei glasklare Tormöglichkeiten in der ersten Halbzeit hätten das Treffen leicht zugunsten der Gäste entscheiden können.

Jovanovics Verstolperer

Ranisav Jovanovic’ Zwölf-Meter-Knaller nach Querpass von Sandor Torghelle landete auf der TuS-Querlatte (9.). Zwei Minuten später stellte Neuzugang Torghelle den Eigensinn vor die Logik. Und fabrizierte bei einem 2-1-Konter ein Torschüsschen, anstatt den mitgelaufenen und im Koblenzer Strafraum frei stehenden Zoundi zu bedienen.

Den Verstolperer des Nachmittags leistete sich dann Jovanovic (28.). Vielleicht hatte ihm Referee Schmidt aus Stuttgart schon da den Nerv geraubt. Weil er selbst den kleinsten Zupfer des gebürtigen Berliners per Trillerpfeife bestrafte.

Jovanovic jedenfalls wurde von Torghelle per Querpass mustergültig bedient. Stand frei vor Keeper Paucken. Hatte allerdings nicht mit seinem zappeligen Schussbein gerechnet. Der Ball versprang auf dem Holperrasen so fies, dass der TuS-Keeper die Kugel mit der Mütze hätte aufnehmen können.

Kurzeinsatz für übermotivierten Dum

Glück hatte Fortuna nur, als van den Berghs Tritt gegen Steegmann im Strafraum nicht per Elfmeter bestraft wurde. Es war im ersten Durchgang die einzige Koblenzer Chance.

Der Regen hielt an, das Match allerdings verlor nach dem Wechsel arg an Klasse. Die Koblenzer verteidigten ihre Hälfte laufstark, Fortuna trottete der flauen Musik immer irgendwie hinterher. Und schluckte noch den Ko-Treffer.

Übrigens: Einen kurzen Startauftritt im Fortuna-Dress hatte Sascha Dum. Der Ex-Leverkusener ging in der Startphase etwas übermotiviert in die Zweikämpfe. Grätschte erst Brinkmann um, kassierte dafür die Gelbe Karte (15.), klopfte vier Minuten später Riemer auf die Stiefel. Coach Meier blieb nichts anderes übrig, als seinen antrittsschnellsten Kicker wenig später vom Rasen zu winken. Youngster Maximilian Beister wusste als Ersatz auf der linken Mittelfeldseite allerdings auch keine Akzente zu setzen.