Essen.
Für Fünftligist Schwarz-Weiss Essen ist der Pokaltraum schon ausgeträumt. Trotz großem Kampf unterlag der ETB Alemannia Aachen 1:2. Insbesondere Torwart Tobias Ritz zeichnete sich aus.
Sie haben gekämpft, gerackert und vielleicht sogar ein bisschen mehr als nur alles gegeben. Doch am Ende haben die Fußballer des ETB die Sensation in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals ganz knapp verpasst. Gegen den drei Klassen höher angesiedelten Zweitligisten Alemannia Aachen unterlagen die Schwarz-Weißen trotz einer zumindest in der zweiten Halbzeit glänzenden Leistung mit 1:2.
Solche Szenen hat es beim ETB in der jüngeren Vergangenheit nur ganz selten bis gar nicht gegeben. Bereits zwei Stunden vor Beginn der Partie belagerten die Besucher die Kassenhäuschen am Uhlenkrug. Knapp 3000 Zuschauer bildeten schließlich die Kulisse, und es wären wohl noch viele mehr gewesen, hätte es nicht eine Stunde vor dem Anpfiff angefangen, Katzen und Hunde zu regnen. Doch der erste DFB-Pokal-Auftritt der Schwarz-Weißen seit mehr als 20 Jahren dürfte beim Schatzmeister des Vereins wohl auch trotz des kläglichen Wetters für ein sonniges Gemüt gesorgt haben.
Heinzmann der einzige Neue
Auf dem Rasen vertraute Trainer Dirk Helmig dann seiner eingespielten Mannschaft aus der vergangenen Saison. Als einzige Neuverpflichtung stand Dirk Heinzmann in der Startformation. Und das möglicherweise nur, weil sich Angreifer Martin Setzke am vergangenen Donnerstag einen Bänderriss im Knie zugezogen hatte.
Für Stimmung sorgten in der ersten Halbzeit jedoch meist die Aachener. Das galt sowohl für den zahlreich erschienen Anhang der Alemannia als auch für ihr Team. Zwar hielten die Essener die Zahl der klaren Chancen für die Gäste in Grenzen, doch ETB-Torhüter Tobias Ritz hatte einiges mehr an Arbeit als sein Gegenüber, der Aachener Keeper David Hohs.
Foulelfmeter sorgt für Aachener Führung
Die Führung der Aachener fiel dann jedoch nicht aus dem Spiel heraus, sondern sie resultierte aus einem Foulelfmeter, den Marco Höger trocken zum 0:1 (26.) im rechten unteren Eck versenkte. Während der ETB in der Folge ein wenig gefrustet wirkte, gab der Treffer der Alemannia deutlich Aufwind. Um ein Haar wäre in der 35. Minute auch das 0:2 gefallen, doch der mittlerweile überragende Tobias Ritz lenkte den Ball nach einem Schuss von Babacar Gueye noch an den Pfosten.
Das mehr als respektable 0:1 hielten die Schwarz-Weißen bis kurz vor der Pause, und sie wagten sich dann und wann auch in die Offensive, ohne jedoch echte Gefahr auszustrahlen. Was der Unterschied zwischen einer fünft- und einer zweitklassigen Mannschaft ist, zeigten die Gäste in der 42. Minute: Als sich viele schon auf die Pause einstellten, fuhren die Aachener einen mustergültigen Konter. Und die scharf geschossene Flanke von Gueye bugsierte Manuel Junglas im Zweikampf mit Heinrich Losing über die Linie.
Ritz zeigt Glanzparaden
„Wir haben in der Halbzeit darüber gesprochen, dass es für einige von uns das vielleicht einzige DFB-Pokal-Spiel in ihrer Laufbahn ist“, erklärte Tobias Ritz nach dem Schlusspfiff und begründete damit, warum die Schwarz-Weißen nach dem Seitenwechsel wesentlich energiegeladener und engagierter wirkten. Sie warfen den Respekt vor der Alemannia über Bord, und weil Ritz die Gäste mit zahlreichen Glanzparaden zur Verzweiflung brachte, schnupperte der ETB nach dem 1:2 (82.) durch Sebastian Westerhoff noch einmal an der Sensation.
Doch in der hektischen Schlussphase retteten die Aachener ihren Vorsprung über die Zeit, so dass der Traum vom ETB, in die zweite Pokalrunde einzuziehen, platzte.