Düsseldorf. Die Torflaute von Fortuna Düsseldorf setzt sich fort. Trainer Friedhelm Funkel baut offenbar auf Verstärkungen in der Januar-Transferperiode.

In den vergangenen Wochen hatte sich Fortuna Düsseldorfs Vorstandschef Robert Schäfer etwas rar gemacht. Der 42-Jährige, seit März 2016 der Lenker beim Traditionsverein, hielt sich mit öffentlichen Grundsatzgedanken zur sportlich misslichen Lage des Fußball-Bundesliga-Rückkehrers zurück. Nach der 0:3 (0:1)-Heimpleite gegen den VfL Wolfsburg allerdings, der fünften Niederlage in Folge, ging Schäfer in die Offensive. Aber lange nicht so forsch, wie man es hätte erwarten können.

„Ich spreche lieber mit dem Trainer und nicht über ihn, wenn es darum geht, was zu tun ist“, erklärte Schäfer. Schob dann aber gleich hinterher: „Außerdem sitzt der Trainer fest im Sattel.“

Allein die Stimmung unter den 38.000 Zuschauern in der Arena sprach wahrlich nicht dafür, nur neun Pflichtspiele nach dem Bundesliga-Aufstieg hitzig über die Position von Friedhelm Funkel zu diskutieren. Die Anhänger feuerten bemerkenswert tapfer ihre Mannschaft an. Bis zum Ende. Pfiffe selbst nach dem dritten Treffer für die Wölfe durch den ehemaligen Dortmunder Daniel Ginczek gab es nicht. „Das ist sensationell und spricht für unser tolles Publikum“, lobte Trainer Funkel.

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Die Düsseldorfer Defensive stand im Vergleich zu dem 1:7-Debakel in Frankfurt vor neun Tagen ordentlich. Bis weit in die Schlussphase hinein trennte nur ein von Rouwen Hennings überflüssigerweise verursachter Handelfmeter zwei spielerisch ziemlich dürftige Bundesligisten. Der Niederländer Wout Weghorst bescherte den ebenfalls mit wenig Selbstvertrauen gesegneten Wolfsburgern kurz vor der Halbzeit das gute Gefühl einer Führung. Weghorst legte eine Viertelstunde vor dem Ende auch das 2:0 von Josip Brekalo auf.

Fortuna-Trainer Funkel: "Müssen bis zur Winterpause den Anschluss halten"

Eine solch feine Kombination hatten die Gastgeber nicht zu bieten. Die Düsseldorfer Offensive entpuppte sich erneut als nicht bundesligatauglich. Rouwen Hennings, Benito Raman, Dodi Lukebakio oder später Marvin Ducksch waren nicht in der Lage, auch nur eine brenzlige Situation vor dem Wölfe-Gestänge heraufzubeschwören. Es mangelt schlicht an der spielerischen Klasse.

So gesehen war der Hinweis von Trainer Funkel auf die Winterpause wahrlich keine schlampig daher gesagte Durchhalteparole: „Wir müssen es schaffen, bis zur Winterpause den Anschluss zu halten.“ Nur ein Punkt Rückstand auf Relegationsplatz 16, wie aktuell auf Hannover 96, wäre zur Weihnachtszeit ein Erfolg. Funkels Hinweis impliziert aber natürlich mehr. Nämlich sich im Januar-Transferfenster nach geeigneten Torjägern, Flankengebern, Ballverteilern, Dribblern umzusehen.

Vorstandschef Robert Schäfer, ohnehin nicht immer einer Meinung mit Trainer Funkel bei grundsätzlichen Fußballfragen rund um Fortuna, betrachtet die missliche Situation etwas anders: „Ich würde über unseren Angriff nicht vorschnell urteilen. Wir besitzen Potenzial, das muss nur gehoben werden. Alle müssen sich nach vorn entwickeln.“ Das klingt wie eine Ansage an die Spieler, aber auch an das Trainerteam.

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Am Dienstag (18.30 Uhr/Sky) im DFB-Pokalspiel beim Regionalligisten SSV Ulm 46 sollten Funkels Mannen zumindest mal der Favoritenrollen gerecht werden. Allein, um das Selbstvertrauen zu stärken.

Danach drohen schließlich wieder Nullnummern am Stück: Sonntag im Niederrhein-Derby bei Borussia Mönchengladbach, dann am 10. November im Heimspiel gegen Hertha BSC, 14 Tage später bei den Meister-Bayern. „Trotzdem müssen wir irgendwie punkten“, sagt Berufsoptimist Funkel. Und legt eine Portion Trotz in seine Stimme. Warum auch nicht?! „Aufgeben nach neun Spielen“, so Funkel, „ist jedenfalls Blödsinn.“