Düsseldorf. Der Aufsteiger ist auf dem harten Boden der Erstliga-Realität gelandet. Trainer Freidhelm Funkel wird kritisch hinterfragt. Ein Kommentar.

Eines muss man jenen Fortuna-Fans, die sich um die gute Stimmung bei Heimspielen in der Arena verdient machen, ja lassen: Selbst nach einem 0:3 gegen nicht gerade glänzende Wolfsburger kam aus den Blöcken der besonders Treuen kein einziger Pfiff. Im Gegenteil: Man verabschiedete jene Anhänger, die sich nach dem finalen Treffer zehn Minuten vor dem Ende auf den Heimweg machten, mit Ironie: „Und Ihr wollt Fortunen sein?“

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Nun ist es ja nicht verboten, die Arena frühzeitig zu verlassen, um seiner Enttäuschung so Ausdruck zu verleihen. Und bei vielen ist die Enttäuschung über Tabellenplatz 18, nur einen Sieg in neun Pflichtspielen und zumeist wenig Bundesliga tauglicher Leistungen auch da. Doch ist auch die Gefühlslage, ob positiv oder negativ, immer eine Frage der Erwartungshaltung.

Mit Blick auf den Fortuna-Kader für die neue Saison konnte die Erwartungshaltung kaum mehr als Platz 15 oder 16 in der Endabrechnung hergegeben haben. Mehr wäre vermessen. Mit dieser realistischen Zielsetzung sind Vorstandschef Robert Schäfer und Cheftrainer Friedhelm Funkel unterwegs. Und deshalb gibt es derzeit auch keinen Grund, nach nun fünf Niederlagen in Serie die Trainerfrage zu stellen.

Anderer Trainer würde nicht mehr herausholen

Sie macht einfach keinen Sinn, weil ein anderer Trainer vermutlich nicht viel mehr aus einer Fortuna herausholen wird, die über sich hinauswachsen müsste, um am Ende einen Rettungsplatz zu ergattern. Vielmehr sollte die Fortuna darauf schauen, bis zur Winterpause in Schlagdistanz zum rettenden Platz 16 zu bleiben und dann möglicherweise die Offensive zu verstärken im Rahmen der Möglichkeiten, die das Geldkonto so hergibt. Beides ist schwer, natürlich. Aber: Konkurrenten wie Nürnberg und Hannover kochen auch nur mit Wasser.