Düsseldorf/Gelsenkirchen. Kaan Ayhan und Marcel Sobottka sind beim Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf gesetzt. Ausgebildet wurden sie beim FC Schalke 04.
Eigentlich läuft es ja umgekehrt. Eigentlich sind es die Profis des FC Schalke 04, die nach Düsseldorf ziehen. Weil sie das Leben in der Landeshauptstadt reizt. Weil der Weg über die Autobahn nicht weit ist (45 Minuten), vor allem wenn man glänzende Sportwagen in der Garage stehen hat. Kaan Ayhan aber fährt in die andere Richtung. Obwohl er mittlerweile in der Abwehr von Fortuna Düsseldorf verteidigt, lebt der 23-Jährige immer noch in seiner Heimat: Gelsenkirchen. Und jetzt trifft der ehemalige Knappenschmiede-Spieler am Samstag zum ersten Mal auf seine alte Liebe: Schalke. Ein großes Spiel: für Ayhan.
„Ich freue mich riesig, dass ich das erste Mal gegen Schalke spiele“, meint Ayhan. Und: „Wenn wir gewinnen, gehe ich bei allen Bäckern vorbei, die ich finde.“ Möglicherweise wird ihn dabei auch sein Mannschaftskollege Marcel Sobottka begleiten, der ebenfalls aus Gelsenkirchen stammt, der ebenfalls in der Knappenschmiede ausgebildet wurde.
Einer, der den Entwicklungsprozess der beiden lange begleitet hat, ist Norbert Elgert. Schließlich arbeitet Elgert schon viele, viele Jahre als U19- Trainer in der Knappenschmiede. „Beide sind waschechte Schalker. Vor allem Kaan hat alle Jugend-Mannschaften der Knappenschmiede durchlaufen. Mehr Schalke 04 geht nicht“, meint Elgert im Gespräch mit dieser Redaktion. Zwei Jahre lang hat er mit Ayhan zusammengearbeitet. „Kaan war Führungsspieler unserer Meister-Mannschaft von 2012. Er ist ein toller Junge mit einem guten Charakter, jedoch manchmal ein Heißsporn und sehr emotional“, sagt Elgert, „Marcel hingegen ist eher ein ruhiger Vertreter, fast introvertiert, aber durchaus selbstbewusst“.
Ayhan wechselte 2016 von Schalke zur Fortuna
Doch bei all dem Lob gehört natürlich zur Wahrheit, dass sich beide nicht langfristig durchsetzen konnten bei den Schalker Profis. Ayhan war nah dran, hörte im S04-Trikot sogar die Champions-League-Hymne, wechselte 2016 aber doch zur Fortuna. Sobottka wiederum durfte nur für die zweite Mannschaft der Königsblauen um Punkte kämpfen, schon 2015 ging er nach Düsseldorf. „Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass man es auch über den zweiten Bildungsweg schaffen kann. Er ist immer drangeblieben“, erklärt Elgert.
Nun treffen beide also auf Schalke. Ein Sieg würde Düsseldorf im Abstiegskampf etwas Luft verschaffen. „Spätestens mit Anpfiff geht es nur um den Erfolg mit Fortuna“, sagt Ayhan, „die Partie bedeutet auch noch viel mehr für meine Familie und meine Freunde, von denen teilweise viele Schalke-Fans sind. Bei denen schlagen am Samstag zwei Herzen in der Brust.“