Düsseldorf. . Drei Punkte bei Dynamo Dresden reichen Fortuna Düsseldorf zum Aufstieg. Vorstandschef Robert Schäfer kämpft um zwei japanische Leihspieler.

Für einen möglichen Aufstieg in die Fußball-Bundesliga hat Fortuna Düsseldorf eine professionelle Anreise gewählt. Zum möglicherweise entscheidenden drittletzten Pflichtspiel der Saison bei Dynamo Dresden am Samstag (13.00 Uhr/Sky) geht es, in Liga zwei nicht gerade üblich, per Charterflieger. „Das war mein Wunsch an den ­Verein, auch wenn es etwas teurer wird. Aber es gab keine andere Chance, um unnötigen Stress bei der Anfahrt zu vermeiden“, sagt Trainer Friedhelm Funkel.

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Ein Sieg bei den noch abstiegsbedrohten Dynamos reicht Düsseldorf, um zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte ins Oberhaus zu klettern. Auch Funkel würde dann seinen Rekord auf sechs Bundesliga-Aufstiege als Trainer erweitern. Rund 3000 Fortuna-Fans fiebern vor Ort mit, wollen nach fünf Jahren Abstinenz wieder erstklassig sein.

65 Millionen Euro für das Oberhaus

Vorstandschef Robert Schäfer hat längst den Rahmen für die Bundesliga abgesteckt. Fortuna kalkuliert mit rund 65 Millionen Euro Gesamt-Etat. Damit würde der Vereinsrekord aus der Saison 2012/13 von rund 50 Millionen Euro überboten. Für die neue Mannschaft stünden 30 statt bisher elf Millionen Euro parat.

„Das klingt aus Fortuna-Sicht mächtig, ist es aber im Vergleich mit unseren Konkurrenten gar nicht“, sagt Schäfer. Zum Vergleich: Der 1. FC Köln würde bei einem Abstieg mit rund 100 Millionen Euro Etat auch in der Zweiten Liga arbeiten.

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Bei Düsseldorf stehen mit den Japanern Genki Haraguchi (Hertha BSC) und Takashi Usami (Augsburg) sowie Jean Zimmer (Stuttgart) und Florian Neuhaus (Mönchengladbach) gleich vier Leihspieler im Kader, die potenziell Startelf-Spieler sind. Aber vermutlich von ihren Vereinen zurückgefordert werden.

Gladbachs Sportchef Max Eberl will Sechser-Talent Neuhaus (21) erst einmal in der Vorbereitung sehen. Was eine erneute Leihe an Fortuna nicht ausschließt, weil die Borussia im defensiven Mittelfeld sehr gut besetzt ist. „Bis jetzt wird Max Eberl aber nicht schwach“, verrät Fortuna-Vorstand Schäfer.

Der versucht, vor allem auch die japanischen Leistungsträger zu halten. Kürzlich hatte Schäfer seine erstliga-tauglichen Außenangreifer mit Fortunas japanischer Sponsorenschaft, Elektronik-Weltkonzern Hitachi an der Spitze, bei einem Abendessen zusammengebracht.

Geduld wegen WM in Russland

Doch auch Schäfer weiß, dass einiges von der WM in Russland abhängen wird und deshalb Geduld gefragt ist: „Schlagen da Genki oder Takashi ein, wird es für uns schwierig.“ Es gilt als sicher, dass Haraguchi, der aufgrund seines Spielvermögens in der Zweiten Liga unterfordert ist, und Ex-Bayern-Spieler Usami im Aufgebot Japans stehen werden. Der neue Nationaltrainer Akira Nishino war schließlich Usamis Junioren-Trainer bei Erstligist Gamba Osaka.