Düsseldorf. Robert Schäfer tritt früher als geplant seinen Dienst als Vorstandsvorsitzender bei Fortuna Düsseldorf an. Axel Bellinghausen bleibt F95 erhalten.
Es war ein emotionaler Abschied für Robert Schäfer. Dem 39-Jährigen, der am Dienstag bei der Fortuna seinen ersten Arbeitstag als neuer Vorstandsvorsitzender antreten wird, wurde in Dresden noch einmal die große Bühne bereitet. In der Halbzeitpause des Drittliga-Duells von Dynamo gegen den FC Hansa Rostock (2:2) hieß es Abschied nehmen. Schäfer, der eigentlich erst ab Mai seinen Dienst in der Landeshauptstadt antreten sollte, hinterlässt beim Tabellenführer herausragende Arbeit, weshalb das Arbeitsverhältnis vorzeitig beendet werden konnte. „Die operativen Aufgaben, die mit Blick auf das Ausscheiden von Robert Schäfer zu lösen oder weiterzuführen waren, sind so weit vorangetrieben, dass es keine Probleme geben dürfte“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Jens Heinig. Kein Wunder, denn seit gestern und der letzten Rückzahlungsrate des Kölmel-Darlehns ist der Verein schuldenfrei.
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In Düsseldorf warten auf Schäfer derzeit eher strukturelle und sportliche Probleme, die es zu lösen gilt. Paul Jäger rückt derweil ab heute wieder ins zweite Glied. Fortunas Finanzvorstand hatte am 5. Oktober und der Demission von Dirk Kall, der nach 20 Monaten an der Vorstandsspitze vom Aufsichtsrat abgesägt wurde, die Rolle des kommissarischen Vorstandsvorsitzenden übernommen. Nach 168 Tagen übergibt er das Zepter nun an Robert Schäfer. Über seine Zeit an der Vereinsspitze gab sich Jäger gestern auf Anfrage dieser Redaktion ungewohnt einsilbig: „Aktuell will ich dem Ziel ‘Erreichen des Klassenerhalts’ alles unterordnen. Selbst meine Gedanken zu einem halben Jahr kommissarischem Vorstandsvorsitz.“
Bellinghausen nicht nur sportlich wichtig
Wortkarg gab sich die Fortuna gestern auch bei einer Meldung, die vor allem bei den Fans für große Freude gesorgt haben dürfte: Publikumsliebling Axel Bellinghausen bleibt dem Fußball-Zweitligisten erhalten und verlängerte seinen Vertrag. Für wie lange? Dazu machte der Verein überraschender Weise keine Angaben. „Zu den Vertragsdetails geben wir keine Auskunft“, betonte Fortunas Mediendirektor Kai Niemann.
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Wie wichtig Axel Bellinghausen für die Düsseldorfer ist, wurde erst wieder am Samstag beim Sieg gegen Kaiserslautern offensichtlich. Der Blondschopf lebte wieder einmal jene Qualitäten vor, die insbesondere derzeit im Abstiegskampf gefragt sind. Als unermüdlicher, laufstarker Antreiber, der Teamkollegen und Fans mitreißen kann, wird der 32-Jährige dem Verein erhalten bleiben. Und dies wohl auch über das Ende seiner aktiven Karriere hinaus. „Kaum ein anderer Spieler im deutschen Profifußball identifiziert sich so stark mit seinem Verein wie Axel Bellinghausen. Jeder Club kann stolz sein, einen Spieler wie Axel in seinen Reihen zu haben. Er ist auch in dieser Saison mit seinen bisher 21 Spielen ein fester Bestandteil auf unserer linken Seite und durch seine Art Fußball zu spielen enorm wichtig für unsere Mannschaft“, lobte Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi. „Neben seiner sportlichen Bedeutung ist Axel mit seiner Persönlichkeit und Vereinstreue wertvoll für den ganzen Verein. Dass die Zukunft von Axel Bellinghausen – auch nach seiner aktiven Laufbahn – bei seiner Fortuna liegt, ist demnach eine logische Schlussfolgerung.“
Von 1998 bis 2005 trug Bellinghausen das Trikot der Rot-Weißen und schaffte in diesem Zeitraum den Sprung in die erste Mannschaft. Nach vier Jahren beim 1.FC Kaiserslautern und drei Jahren beim FC Augsburg kehrte er nach dem Bundesliga-Aufstieg 2012 zur Fortuna zurück. In der aktuellen Saison kommt der Linksfuß auf 21 Einsätze und zwei Torvorlagen.