Düsseldorf. Vier Zähler Abstand zum ersten Abstiegsplatz in der 2. Bundesliga sind für Fortuna Düsseldorf alles andere als ein beruhigendes Polster.

Beim Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf dürfte man am Samstag im Stillen wohl ein Stoßgebet an Ante Vukusic gesandt haben. Fürths kroatischem Stürmer ist es schließlich zu verdanken, dass die mit drei Niederlagen ohnehin schon katastrophale Englische Woche der Düsseldorfer in der 2. Fußball-Bundesliga am Ende nicht noch im nur erdenklichen Worst-Case-Szenario endete. Kurz vor dem Schlusspfiff verhinderte Vukusic mit seinem Ausgleichstreffer für die Fürther in Paderborn (1:1), dass die Ostwestfalen bis auf zwei Punkte an die Fortuna in der Tabelle heranrücken. Doch auch so bleiben vier Zähler Abstand zum ersten Abstiegsplatz in den noch neun ausstehenden Partien ein alles andere als ein beruhigendes Polster.

Fortuna-Konkurrent Paderborn setzt seine Negativserie weiter munter fort

Darauf verlassen, dass die Paderborner Elf von Ex-Trainer Stefan Effenberg ihre Negativserie von nun 13 sieglosen Spielen weiter munter fortsetzt, sollte sich im Lager der Rot-Weißen ohnehin niemand. „Wir dürfen nicht auf München oder Paderborn blicken, sondern müssen auf uns selbst schauen“, appelliert Fortunas kommissarischer Vorstandsvorsitzender Paul Jäger. Leichter gesagt als getan. Sollte der Fortuna, die nach der 0:1-Niederlage vom Freitagabend gegen den Karlsruher SC auf den Abstiegsrelegationsplatz abrutsche, nicht schnellstens noch die Trendwende gelingen, wird künftig ein Blick auf die Konkurrenten unausweichlich sein, da der Klassenerhalt dann nur aus eigener Kraft schon fast nicht mehr möglich erscheint.

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Ein solches Szenario mag sich bei den Düsseldorfern natürlich niemand ausmalen, allen voran Paul Jäger nicht, der nur Minuten nach der Niederlage gegen Karlsruhe jegliche Abstiegsszenarien ins Land der Fabeln verwies und zum geschlossenen Blick in eine positive Zukunft aufrief. Fortunas Finanzexperte dürfte selbst am besten wissen, dass sich die vorherrschende Krise so leicht nicht ausblenden lässt, dafür sprechen nicht nur die jüngsten Ergebnisse eine ganz andere, deutliche Sprache. Es wäre fast schon fahrlässig, im (Irr-)Glauben an die eigene Stärke, die Augen vor einem möglichen Abstiegsszenario zu verschließen. Zwar ist es nur allzu verständlich, dass Fortunas Verantwortliche, auch Cheftrainer Marco Kurz und Sportdirektor Rachid Azzouzi, bemüht sind, aufkommende Unruhe zu vermeiden. Wer aber will den Anhängern berechtigte Zweifel verdenken, die sich bereits seit Jahren in Geduld und der Hoffnung auf eine bessere sportliche Zukunft üben, und dies auch am Freitag gegen Karlsruhe mit unermüdlichem, 90-minütigem Dauergesang eindrucksvoll demonstrierten?

Im Umfeld der Fortuna geht es dünnhäutig zu

Wie dünnhäutig es im Umfeld der Fortuna in Zeiten der sportlichen Krise zugeht, ließ sich nur allzu gut an der Meldung einer Discothek im Hafen ablesen, die den Fortunen aufgrund der jüngsten sportlichen Leistungen ein temporäres Hausverbot aussprach. Dass der billigen PR-Hascherei selbst überregionale Medien auf den Leim gingen, zeigt einmal mehr, dass Ruhe in Fortunas Umfeld derzeit ein kostbares Gut ist.