Düsseldorf. Fortunas Cheftrainer setzt auch in Heidenheim auf seine blitzschnelle Flügelachse Bolly/Sararer. Michael Rensing kehrt ins Tor zurück.
Die Fortuna und der DFB-Pokal – ohne Spannung geht es einfach nicht. Immerhin nahm das Erstrunden-Duell für den Fußball-Zweitligisten in diesem Jahr einen positiven Ausgang. Den zusätzlichen Nervenkitzel beim letztendlich glücklichen 3:1-Sieg im Elfmeterschießen bei Viertligist Rot-Weiß Essen hätte sich jedoch auch Frank Kramer nur allzu gerne erspart. „Wenn wir effizient gewesen wären“, legt sich Fortunas Cheftrainer fest, „wäre es ein anderes Spiel geworden. So wurde es ein Pokalfight.“
Die Chancenverwertung, dies deutete sich bereits in der Vorbereitung an, ist eine von zahlreichen Baustellen im Team der Rot-Weißen. Die Forderung nach erhöhter Effizienz vor dem gegnerischen Tor adressiert Kramer folglich auch vor dem nächsten Punktspiel am Freitagabend (18.30 Uhr/ im Live-Ticker) beim FC Heidenheim an seine Truppe. „Wir sind in Essen oft mit dem Ball bis in den Fünfmeterraum eingedrungen, waren dann aber nicht konsequent genug“, so Kramer.
Verlassen konnte er sich dabei wieder einmal auf seine Hochgeschwindigkeits-Flügelzange mit Mathis Bolly und Sercan Sararer. Kramer bezeichnet seine Außen nicht umsonst als „Waffe“, die ein Spiel entscheiden kann. An der Essener Hafenstraße war es vor allem Sararer, der in seiner unnachahmlichen Manier bis zu drei Gegenspieler zum Tanz auf dem Bierdeckel lud und mehrfach gefährliche Hereingaben in den gegnerischen Strafraum schlug. Ohne jedoch, dass die Fortuna und ihre Stürmer daraus Kapital schlagen konnten. Ähnliches gilt für Bolly auf der rechten Seite, der im Pokal allerdings wenige Glanzlichter hatte, in den ersten beiden Punktspielen aber mehrfach zeigte, dass er im vollen Sprint kaum zu halten ist.
Toreschießen nicht vergessen
Weshalb Kramer auch für die Partie am Freitagabend in Heidenheim Vollgas fordert: „Die Jungs müssen Gas geben bis zum Bodenblech!“ Und dabei das Toreschießen nicht vergessen. Während Neuzugang Didier Ya Konan zumindest im Auftaktspiel bei Union Berlin (1:1) mit seinem ersten Treffer im Fortuna-Trikot einen Punkt sicherte, wartet Sturmkollege Joel Pohjanpalo seit 300 Spielminuten auf ein Erfolgserlebnis.
Beim Finnen scheint dies vor allem auch eine Kopfsache zu sein. „Joel hat eine hervorragende Vorbereitung gespielt, aber er macht sich wahnsinnig viele Gedanken im Spiel, wenn er mal eine Chance vergibt“, stellte Kramer bei der 20-jährigen Leihgabe von Bayer Leverkusen fest. „Jolle“ sei ein sehr, sehr selbstkritischer Spieler, dem fernab von jugendlicher Unbekümmertheit aber auch noch die Abgeklärtheit eines routinierten Profis wie Nebenmann Ya Konan fehle, eine vergebene Chance auch gedanklich einmal abhaken und sich neu fokussieren zu können. Auch Verschießen will gelernt sein.
In Geduld üben muss sich fortan wieder Lars Unnerstall. Der Torhüter, der seiner Mannschaft mit zahlreichen Paraden und einem gehaltenen Elfmeter in Essen den Einzug in die zweite Pokalrunde sicherte, muss weiterhin auf sein Punktspiel-Debüt in dieser Saison warten. Für den Ex-Schalker wird in Heidenheim wieder Michael Rensing zwischen die Pfosten zurückkehren. Verbunden mit der Hoffnung, dass es seine Vorderleute dann weniger spannend machen.