Düsseldorf. Nur auf der Position des Torhüters hat Fortunas Cheftrainer Frank Kramer nicht mit Defiziten zu kämpfen. Personelle Veränderungen sind möglich.
Seine erste „Humba“ vor dem Düsseldorfer Fanblock wird Didier Ya Konan so schnell wohl nicht vergessen. Nicht nur, weil der neue Stürmer der Fortuna mit Sicherheit erleichtert über das Erreichen der 2. DFB-Pokalrunde gewesen sein dürfte, war er doch beim 3:1-Sieg nach Elfmeterschießen bei Rot-Weiß Essen mit seinem Versuch vom Punkt, ebenso wie Stürmer-Kollege Mike van Duinen, gescheitert. Während die Spieler des Fußball-Zweitligisten wild durcheinander hüpfend ihren glücklichen Erfolg feierten, machten sich bei Ya Konan die vorausgegangenen 120 Derby-Minuten schlagartig bemerkbar. Mit Krämpfen in beiden Beinen sackte der 31-jährige Ivorer plötzlich vor Schmerzen zusammen und wurde von Teamkollege Mathis Bolly huckepack in die Kabine geschleppt.
Eine Menge Arbeit
Zuvor musste bereits Flügelspieler Sercan Sararer mit einem Krampf im rechten Bein behandelt werden, was Fortunas Cheftrainer kurzerhand höchstpersönlich erledigte. Auf Frank Kramer warten indes weitaus handfestere Herausforderungen, um nicht zu sagen noch eine Menge Arbeit. Dass es wie vom 43-Jährigen prognostiziert wahrlich noch ein langer Weg werden wird, bis alle Räder ineinander greifen, wurde auch bei Viertligist Essen deutlich. Ungeachtet des positiven Ausgangs, hat die Pokalpartie bekannte Stärken und weitaus mehr bekannte Schwächen bestätigt.
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Abgesehen vom Luxusproblem zwischen den Pfosten, wo Lars Unnerstall in Essen bewies, dass er mehr als nur eine Alternative zu Stammkeeper Michael Rensing ist, drängen sich in der Abwehr einige Fragezeichen auf. Während Julian Schauerte für den zuletzt im Punktspiel gegen Paderborn (1:2) schwachen Rechtsverteidiger Kevin Akpoguma auflief, muss mittlerweile auch die Innenverteidigung hinterfragt werden, wo Christian Strohdiek abermals einen schlechten Tag erwischte.
Ob Coach Kramer bereits am Freitag in Heidenheim (18.30 Uhr, live in unserem Ticker) reagiert und seinem Neuzugang im Austausch für Routinier Adam Bodzek eine Pause gönnt, bleibt ebenso abzuwarten wie die zukünftige Rolle von Michael Liendl. Der Spielmacher konnte auf der Doppel-Sechs ebenso wenig überzeugen wie Nebenmann Julian Koch. Was sich in der Spieleröffnung und dem Umschaltspiel bemerkbar machte. Ob Liendl künftig wieder eine zentralere Rolle spielen wird, hängt von Kramers System ab, das, so der Trainer, nicht in Stein gemeißelt sei. Ob allein der Faktor „Zeit“ Fortunas derzeitige Schwächen beheben kann, wird natürlich auch die Partie in Heidenheim nicht beantworten können. Eine spielerisch überzeugendere Leistung als in Essen würde die Bereitschaft zur Geduld aber sicherlich erhöhen.