Düsseldorf. . Erwin Hoffer krönte sein Startelf-Comeback nach fünf Monaten beim 2:0 in Sandhausen mit einem Tor und einer Vorlage. Aufsichtsrat verzichtet auf weitere personelle Konsequenzen.

Am Ende schritten die Fortunen am Sonntagnachmittag zunächst noch ein wenig zögerlich in die eigene Fankurve. Abklatschen nach einem Spiel mit den eigenen Anhängern – diese Bilder musste man beim Fußball-Zweitligisten in den vergangenen Wochen ebenso lange suchen, wie einen Drei-Punkte-Erfolg. Sechs Spiele lang blieben die Flingerner zuletzt am Stück ohne Sieg. Während der Negativserie hagelte es angesichts blamabler Pleiten gegen die Kellerkinder im Fußball-Unterhaus Kritik und sogar Schmähgesänge von den eigenen Rängen. Der 2:0 (1:0)-Sieg im letzten Auswärtsspiel der Saison in Sandhausen vermochte die Wogen immerhin etwas abzuschwächen.

Versöhnliches Saisonende für "Jimmy" Hoffer

Ein versöhnliches Ende nimmt die Spielzeit auch für Erwin Hoffer, der den Verein am Saisonende bekanntlich verlassen wird. Fast auf den Tag genau fünf Monate liegt der letzte Startelf-Einsatz von Fortunas Stürmer zurück. Am 18. Spieltag stand er bei der 1:2-Niederlage in Braunschweig zuletzt von Beginn an auf dem Rasen. Für den 28-jährigen Österreicher begann im Anschluss eine bittere Zeit, die er größtenteils auf der Tribüne absitzen musste. Mit Ausnahme von einer Handvoll Kurzeinsätzen stand er neunmal nicht im Kader. Bis gestern.

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Der SV Sandhausen, der nach dem 4:0-Sieg in Leipzig schon den Klassenerhalt feierte, muss durch den Drei-Punkte-Abzug der DFL aufgrund von Verstößen gegen Vorschriften der Lizenzierungsordnung und der gestrigen Niederlage wieder zittern. Die Partie war gerade einmal 18 Minuten alt, als Hoffer zuschlug. Nach einer Rechtsflanke von Julian Schauerte zeigte „Jimmy“ seine ganze Klasse und setzte sich sehenswert mit einem Flugkopfball gegen drei Abwehrspieler und Torhüter Manuel Riemann durch.

Auch der Schlusspunkt einer bis zu den Strafräumen abwechslungsreichen, im letzten Drittel aber auf beiden Seiten nicht konsequent genug geführten Partie, blieb Hoffer vorbehalten. In der zweiten Minute der Nachspielzeit legte der Angreifer, vom eingewechselten Ben Halloran gut in Szene gesetzt, von der rechten Seite rüber auf seinen Landsmann Michael Liendl, der keine Mühe hatte, den Ball zum Endstand einzuschieben. Bereits kurz zuvor hatte Hoffer selbst das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber mit seinem Schuss aufs leere Tor.

Jovanovic von Ex-Kollegen getröstet

Die Gastgeber um Ex-Fortune Ranisav Jovanovic, der nach dem Schlusspfiff von Geburtstagskind Axel Bellinghausen (32) und Dustin Bomheuer getröstet wurde, müssen nun im Saisonfinale noch zittern. Letzteres wird Fortunas Stürmer Charlison Benschop nur von der Tribüne aus verfolgen. Der Curacao-Niederländer sah in der 56. Spielminute sein fünftes Saison-Gelb.

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Es passte zum Auftritt der Fortuna, dass auch der Aufsichtsrat bei seiner Sitzung tags zuvor versöhnliche Töne anstimmte und (vorerst) auf weitere personelle Konsequenzen innerhalb des Vorstands verzichtete. „Uns ist bewusst, dass in den letzten Monaten viel Vertrauen verloren gegangen ist. Wir appellieren dennoch an alle Mitglieder und Fans, uns in den kommenden Monaten weiter zu unterstützen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Marcel Kronenberg.