Düsseldorf. Folgen der schlechten Rückrunde von Fortuna Düsseldorf sind zum Beispiel die Abfindungen für Trainer Oliver Reck und Sportvorstand Helmut Schulte.

Der Trainer und seit Montag nun auch der Manager gefeuert, sportlich die schlechteste Mannschaft der Rückrunde in der 2. Fußball-Bundesliga, die Fans auf den Barrikaden, ein nicht enden wollendes Verletzungspech – als wäre die Saison für Fortuna Düsseldorf nicht schon verkorkst genug, hat die katastrophale zweite Halbserie für den Verein auch finanziell weitreichende Folgen. Nach NRZ-Informationen wird die verkorkste Rückrunde den Verein am Ende über zwei Millionen Euro kosten. Eine Summe, die ohne weiteres noch nach oben korrigiert werden könnte. „An Hiobsbotschaften beteilige ich mich nicht“, seufzte Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger, der in zwei Wochen offiziell Bilanz ziehen will.

Abfindungen, bzw. Gehaltsfortzahlungen (Einbußen ca. 400 000 Euro): Was die Fortuna alleine in der jüngsten Zeit an Abfindungen, bzw. Gehaltsfortzahlungen für vorzeitig entlassene Verantwortliche auf den Tisch legte, dürfte jedem Finanzwirt die Tränen in die Augen treiben. In der aktuellen Saison traf es erst Ex-Trainer Oliver Reck, der Ende Februar und somit 16 Monate vor Vertragsende beurlaubt wurde. Ihm folgte Sportvorstand Helmut Schulte, dessen Kontrakt wie bei Reck noch eine Laufzeit bis Ende Juni 2016 besitzt.

Ob die Fortuna in beiden Fällen bis zum Vertragsende die Löhne fortzahlt, oder aber sich beide Seiten auf einen Auflösungsvertrag einigen, hängt auch stark davon ab, ob sich Reck und Schulte in absehbarer Zeit bei einem anderen Verein engagieren. Die Kosten für beide Personalien dürften sich auf rund 400 000 Euro belaufen.

Fernsehgelder (zwischen 500 000 Euro und 1 Million Euro): Sportlich gesehen ist die Saison für die Fortuna bereits seit Wochen ohne Wert. Aus finanzieller Sicht hingegen könnten die letzten beiden Spieltage spannender kaum sein. Im Fernduell kämpfen die Düsseldorfer mit Greuther Fürth noch um eine halbe Million Euro an Fernsehgeldern. Dabei liefern sich beide Klubs ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bis gestern hatten die Franken die Nase hauchdünn vorne. Durch den Drei-Punkte-Abzug für den SV Sandhausen kletterte die Fortuna jedoch in der Tabelle von Platz elf auf zehn und schob sich gleichzeitig im Ranking der DFL-Inlandsvermarktungsprämien der zweiten Liga wieder vor die Fürther. „Um am Saisonende in der Fernsehgeldrangliste vor Fürth zu landen und somit 500 000 Euro mehr einzunehmen, müssen wir uns in der Abschlusstabelle vier Plätze vor den Franken platzieren“, erklärte Fortunas Finanzchef Paul Jäger. Was derzeit der Fall ist, da die Fürther auf Platz 14 stehen.

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Ungeachtet dessen musste die Fortuna während ihrer Pleiten-Serie der vergangenen Wochen Eintracht Braunschweig im Fernsehgeld-Ranking an sich vorbeiziehen lassen. Weshalb bei den möglichen Einnahmen aus den Fernsehgeldern 500 000 Euro leichtfertig verspielt wurden. Sollte Fürth das Fernduell am Ende für sich entscheiden, wäre sogar die Million voll.

Zuschauereinnahmen (ca. 1 Million Euro): Vereinsintern rechnet man als Folge der aktuellen sportlichen Situation für die kommende Saison bei den Dauerkartenverkäufen mit Einbußen in Höhe von 20 Prozent. Ausgehend von einem durchschnittlichen Preis von 230 Euro für das Jahresticket, von dem in der aktuellen Spielzeit 21 150 Stück einen Abnehmer fanden, wären das Einbußen von rund einer Million Euro.

Hinzu kommen noch zahlreiche Vereinsaustritte als Folge der sportlichen Talfahrt. „Wenn man auf Pauli mit 0:4 verliert, dann darf man sich nicht wundern, wenn 200 Leute aus dem Verein austreten“, so Paul Jäger. Fortunas Finanzvorstand konnte bei den jüngsten Zu-Null-Pleiten gegen die Kellerkinder der Liga zumindest die Sieg-, Punkt-, und Torprämien einsparen.