Düsseldorf. . Mit 15 Gegentreffern stellt Fortuna aktuell die schlechteste Defensive der zweiten Saisonhälfte. Und nun droht Innenverteidiger Soares auszufallen.

Bricht bei Fortuna nun die große Langeweile aus? Neben der Trainerfrage und offener Vertragsverlängerungen ist das derzeit die große Gretchenfrage. Immerhin beträgt die Differenz als Tabellensiebter des Fußball-Unterhauses auf einen Aufstiegsrang beträchtliche neun Punkte. Die Rest-Chance auf einen Bundesliga-Aufstieg tendiert gegen null.

Ist demnach die Spannung für die restliche Saison raus? Für all diejenigen, die diese einzig von der Tabellensituation abhängig machen, vielleicht. Für die restlichen muss diese Frage allerdings entschieden verneint werden. Denn komplett langweilig wird es bei Fortuna eigentlich nie.

Drei Toren pro Partie

Sind es doch allen voran die Tore, die dem Fußball-Spiel ihren Sinn geben und damit die Attraktivität dieser Sportart ausmachen. Und von diesen gab es in dieser Spielzeit in der 2. Bundesliga bei Flingerner Beteiligung reichlich. Beachtliche 73 Treffer durften die Zuschauer der Fortuna-Spiele bislang bejubeln. Oder betrauern – je nach Gesinnung. Umgerechnet auf die 25 Spieltage macht das einen Schnitt von fast drei Toren pro Partie. Und somit Unterhaltung pur! Mehr Treffer gab es nur bei Begegnungen mit dem VfL Bochum zu bejubeln (79).

Außerdem haben die Stadionbesucher der Flingerner (Fest-)Spiele bislang mit einer Ausnahme immer Tore für ihr Ticketgeld bestaunen dürfen. Einzig gegen den FC Ingolstadt endete eine Partie mit einer Nullnummer. Nur bei Begegnungen mit Eintracht Braunschweig oder 1860 München gab es in dieser Spielzeit immer Treffer zu sehen. RB Leipzig ist dagegen ein Paradebeispiel dafür, dass Geld nicht immer Tore garantiert. Mit sechs Nullnummern sind die „roten Bullen“ aktuell die Torloskönige im Fußball-Unterhaus.

Schwächste Abwehr der Rückrunde

Viele (Gegen-)Treffer gehen in der Regel bekanntlich auf Kosten der Defensive. Diese Misere zeigt sich aktuell auch bei Fortuna. 20 Gegentore kassierten die Rot-Weißen in der Hinrunde. Kein überragender, aber auch kein desolater Wert. Immerhin waren zehn Abwehrreihen anfälliger.

Aber in der Rückrunde scheint die Flingerner Verteidigung völlig von der Rolle. Mit 15 Gegentreffern stellt Fortuna aktuell die schlechteste Defensive der Liga in der zweiten Saisonhälfte. „Wir müssen in der Abwehr besser stehen“, weiß auch Innenverteidiger Jonathan Tah und erklärt: „Wir müssen die Abstände besser halten. Manchmal fehlt auch die Kommunikation.“

Die Schwächen im Abwehrverbund konnte bislang auch Interimstrainer Taskin Aksoy nicht beheben. In den drei Partien unter seiner Regie fing seine Mannschaft sechs Gegentreffer. HSV-Leihgabe Tah versichert indes: „Dass wir es besser können, haben wir in der Hinrunde gezeigt.“ Zur Erinnerung: Da war der mittlerweile beurlaubte Oliver Reck noch Trainer.

Beste Defensive zu Gast

Erschwerend kommt hinzu, dass Innenverteidiger Bruno Soares morgen gegen den SV Darmstadt auszufallen droht. Das gestrige Training musste der 26-Jährige nämlich frühzeitig abbrechen. Sein Griff an den linken Oberschenkel lässt einen Muskelfaserriss vermuten. Er selbst wollte keine Auskünfte erteilen und verschwand angefressen vom Trainingsgelände.

Bei einem Ausfall könnte Soares zumindest von der Tribüne aus beobachten, wie Abwehrarbeit funktionieren kann. Denn mit den Darmstädtern kommt die beste Defensive der 2. Bundesliga in die Arena. Lediglich 17 Gegentore fingen die „Lilien“ bislang in der laufenden Spielzeit.

Immerhin eines dürfte trotz der tabellarischen Situation für alle im Voraus gewiss sein: Langweilig wird es bei Begegnungen mit Fortuna-Beteiligung fast nie.