Düsseldorf. Aksoy scheut keine Umstellungen. Das könnten am Sonntag in Heidenheim jene Spieler zu spüren bekommen, die unter seinem Vorgänger noch gesetzt waren.
Es war ein freundschaftliches Telefonat unter Trainerkollegen, das Taskin Aksoy und Oliver Reck am Freitag führten. Fortunas neuer Interimstrainer ließ es sich nicht nehmen, seinem Vorgänger zum 50. Ehrentag persönlich alles Gute zu wünschen. Jubilar Reck, der am Montag beim Fußball-Zweitligisten nach 256 Tagen im Amt beurlaubt wurde, gab die Wünsche an seinen Nachfolger postwendend zurück und drückt ihm die Daumen für sein Zweitliga-Debüt am Sonntag in Heidenheim (13.30 Uhr, live in unserem Ticker) auf der Düsseldorfer Trainerbank.
Mit seinen Wünschen befindet sich Reck in guter Gesellschaft. „Ich habe sehr viele positive SMS und Emails bekommen, in denen mir für meinen Einstand viel Erfolg gewünscht wurde“, freute sich Aksoy. Der 47-jährige Türke hofft, dass sich diese positive Grundstimmung auch auf sein Team überträgt.
„Die Tage waren sehr fruchtbar“
Zumindest die ersten Eindrücke nach den ersten drei Trainingstagen unter dem neuen Mann bestätigen dies. „Die Tage waren sehr fruchtbar“, beobachtete Aksoy. Was ihn optimistisch auf die Partie am Sonntag blicken lässt. „Die Mannschaft hat gut mitgezogen, die Spieler haben die Köpfe wieder freibekommen, jeder glaubt an seine Chance.“ Letzteres gelte auch für jene Kicker, „die vielleicht schon abgeschrieben waren“. Ein Trainerwechsel, so Aksoy, setze schließlich auch immer neue Reize frei.
Jene „Reize“ könnten bereits am Sonntag jene Fortunen zu spüren bekommen, die Oliver Reck noch zu seinen „Säulen“ auf dem Feld auserkoren hatte und die unter dem beurlaubten Ex-Trainer eine Stammplatzgarantie besaßen. Zu diesem Kreis zählten neben Sérgio da Silva Pinto auch Abwehrchef Adam Bodzek und Spielmacher Michael Liendl.
Beim Trainingsspiel am Freitag fanden sich Bodzek und Liendl eine Halbzeit lang in der B-Mannschaft wieder. Es käme nicht überraschend, wenn Aksoy am Sonntag auf Bruno Soares und Jonathan setzen würde, die gestern über die gesamte Spielzeit in der Innenverteidigung Seite an Seite agierten, während Abwehrchef Bodzek einen Durchgang lang auf seiner gelernten Position im defensiven Mittelfeld auflief.
Soares und Tah liefen zuletzt Mitte Dezember in Braunschweig gemeinsam in der Innenverteidigung auf, während Bodzek bei der 1:2-Niederlage als Linksverteidiger ran musste. Vier Partien zuvor agierte er letztmals als Sechser, als er an der Seite des derzeit verletzten Christopher Avevor beim 3:3 gegen Greuther Fürth im defensiven Mittelfeld stand.
In der Torwartfrage will sich Aksoy, anders als sein Vorgänger, auf eine klare Nummer eins festlegen. Ob Michael Rensing oder Lars Unnerstall, das wird der Sonntag zeigen. „Wichtiger als Personalien oder Systemfragen ist ohnehin die Einstellung der Spieler“, betont Aksoy, der vor einem Jahr schon einmal in Heidenheim gastierte. Damals noch mit Fortunas zweiter Mannschaft. „Wir hatten dort ein Trainingslager und haben ein Testspiel mit 1:0 gewonnen. Ich bin gegen Heidenheim also noch ungeschlagen“, flachste Aksoy, der hofft, dass sich an diesem Umstand am Sonntag nichts ändert.