Düsseldorf. . Am Sonntag wird es wieder ernst in der 2. Fußball-Bundesliga. Wir ziehen Bilanz nach der Düsseldorfer Winter-Vorbereitung und schauen auf Gewinner und Verlierer.

Während die Bundesliga mit einigen Überraschungen wie die 1:4-Klatsche des FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg aus der Winterpause kam, fiebern die Mannschaften „eine Etage“ tiefer dem Start der zweiten Saisonhälfte im Fußball-Unterhaus noch entgegen. In fünf Tagen startet schließlich am Sonntag beim Tabellenzweiten Karlsruher SC für die Düsseldorfer Fortuna das Projekt Aufstieg. Oder wie es offiziell von den Verantwortlichen ein ums andere Mal sinngemäß betont wurde: „Wir wollen lange in der Tabelle oben mitspielen.“

Nach der Nullnummer im Testspiel gegen SV Meppen und dem 6:1-Kantersieg gegen FT Braunschweig am Wochenende begannen die Flingerner die finale Vorbereitungswoche auf den Zweitliga-Auftakt 2015 gestern erst einmal mit einem freien Tag. Somit konnten die Profis auch ohne schlechtes Gewissen, womöglich unausgeschlafen zum Training zu erscheinen, den Super-Bowl-Sieg des Düsseldorfers Sebastian Vollmer mit den New England Patriots verfolgen.

Ob Fortuna den derzeitigen sportiven Schwung der Landeshauptstadt mit nach Karlsruhe nimmt, bleibt abzuwarten. Neben Vollmer sorgt aktuell auch die DEG für Furore in der Deutschen Eishockey Liga.

Durchwachsene Testspiel-Bilanz

Allerdings geben zumindest Fortunas Testspielergebnisse wenig Grund zur Annahme, überaus euphorisch zum KSC zu reisen. Drei Siege stehen zwei Niederlagen und zwei Unentschieden gegenüber. Immerhin überzeugte die Reck-Elf gegen Bundesliga-Krisenklub Borussia Dortmund beim 1:1. Hier von der wahren Generalprobe für die Rot-Weißen zu sprechen, ist wohl nicht vermessen. Denn das Freundschaftsspiel vorgestern gegen den FTB machte seinen Namen vielmehr alle Ehre, als von einem „echten“ Härtetest zu sprechen.

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Bleibt ein Blick auf die Gewinner und Verlierer der bisherigen Vorbereitung: Erfreulich ist zunächst die Rückkehr der (Langzeit-)Verletzten Oliver Fink und Lukas Schmitz. Zudem scheint Kreativkünstler Michael Liendl seine Formkrise vergangener Tage überwunden zu haben und präsentierte sich zuletzt deutlich verbessert. Das teaminterne Rennen um die (vorläufige) Nummer eins im Tor hat Routinier Michael Rensing gegen Lars Unnerstall für sich entschieden. Ersterer wird gegen den KSC wohl in der Startelf stehen.

Kaan Akca hat sich in den Fokus gedribbelt

Die pflichtspielfreie Zeit zu nutzen wussten zudem Christian Gartner und allen voran Supertalent Kaan Akca. Letzterer dribbelte sich zuletzt von der „Zwoten“ direkt in den Fokus der Profis und überzeugte gegen Braunschweig mit einem Tor und einem Assist. Treffsicherster Spieler der Vorbereitung war allerdings ein etablierter Profi: Stürmer Erwin „Jimmy“ Hoffer traf gleich dreimal.

Sieger der Vorbereitung ist sicher auch das neue Spielsystem und damit eine neu gewonnene Flexibilität Fortunas. Gegen den BVB testete Trainer Reck erstmals die Dreier-Abwehrkette mit Jonathan Tah, Adam Bodzek und Bruno Soares. Ersterer gab zwar nach dem Spiel zu, diese Variante erst einmal trainiert zu haben. Aber gleichzeitig auch, dass „diese Formation auch für die Liga denkbar ist.“

Zu den Verlierern der Vorbereitung könnte am Ende daher das Sturm-Duo Charlison Benschop und Joel Pohjanpalo gehören. Beide fehlten zuletzt verletzt oder angeschlagen und wurden geschont. Eine Rückkehr zum Training am Dienstag wird erhofft, ist aber nicht sicher. Zudem konnte Dustin Bomheuer (wieder einmal) die vergangenen Wochen nicht nutzen, um sich in die erste Elf zu spielen. Ein Abschied nach Ablauf seines Vertrags am Saisonende ist wahrscheinlich – zumindest eine Überraschung wäre das nicht.