Paris. Nach der 0:2-Klatsche gegen Schweden war Frankreichs Nationalspieler Samir Nasri nicht gut auf Journalisten zu sprechen: “Hurensohn“ nannte er einen, der ihn trotzdem interviewen wollte. Nun droht ihm eine saftige Strafe. Trainer Laurent Blanc liebäugelt mit einem Wechsel nach England.

Nach dem kläglichen Ausscheiden der „Equipe Tricolore“ bei der Europameisterschaft steht der französische Fußballverband erneut vor einem Scherbenhaufen – so wie nach der Chaos-WM in Südafrika. Nationaltrainer Laurent Blanc, erst seit zwei Jahren im Amt und mit Vertrag bis 30. Juni, scheint die Lust an der Rettungsmission des französischen Fußballs jedenfalls gründlich vergangen zu sein. Die Zeitung „Le Monde“ verbreitete am Mittwoch die Nachricht, der Auswahltrainer werde in der kommenden Spielzeit wohl doch beim englischen Erstligisten Tottenham Hotspur anheuern. Als Nachfolger soll Frankreichs Fußballlegende Didier Deschamps bereitstehen, der zuletzt Olympique Marseille trainierte.

Neben der Trainerfrage wühlt die enttäuschten Franzosen seit der 0:2 Schlappe im Viertelfinale gegen Spanien eine viel wichtigere Frage auf. Die Frage nämlich, ob und wie einzelne Nationalspieler abgestraft werden sollen. Zur Diskussion steht weniger die dürftige Leistung auf dem Platz, sondern das rüpelhafte Verhalten jenseits des grünen Rasens. Insbesondere Mittelfeldspieler Samir Nasri steht am Pranger. Der Manchester-City-Star kanzelte nach dem Spanienspiel einen Sportreporter als „Hurensohn“ ab. Dieser und andere Vorfälle rufen Erinnerungen an den unrühmlichen Spielerstreik bei der WM in Südafrika wach. Rädelsführer Nicolas Anelka wurde daraufhin für 18 Spiele und 15 Monate gesperrt – bis dahin die Höchstrafe der „Féderation Francaise de Football“ (FFF).

Strafe für Frankreichs Nationalspieler Nasri gefordert

Nun wird auch in der Causa Nasri der Ruf nach einer saftigen Strafe immer lauter. Im Gespräch ist eine zweijährige Sperre, die automatisch das Aus für die WM 2014 in Brasilien bedeuten würde. Ebenfalls im Visier des FFF-Exekutivkomitees stehen die Nationalspieler Jérémy Ménez, Hatem Ben Arfa und Yann M’Vila.

Die Benimm- und Vorbild-Debatte droht zu einer Staatsaffäre auszuwachsen. Nicht nur die neue Sportministerin Valérie Fourneyron tadelt die Entgleisungen, auch Soziologen beugen sich über die peinliche Angelegenheit. Das Fehlverhalten einiger Nationalspieler sei unentschuldbar, findet Dominique Rocheteau, einst Präsident des FFF-Ethikrates. Und er fügt hinzu: „Das Ansehen der Nationalelf ist schwer beschädigt worden.“ Angesehene Politiker wie der bürgerlich-liberale Ex-Minister Jean-Luis Borloo sprechen sich sogar dafür aus, der Nationalelf die 100.000-Euro-Prämie zu streichen, die ihr fürs Erreichen des Viertelfinales zusteht.

Viele Spieler der Equipe Tricolore stammen aus einfachen Verhältnissen

Das Problem des französischen Fußballs: Etliche der Jung-Millionäre entstammen einfachen, mitunter ärmlichen Verhältnissen, oft aus den problematischen Zonen der trostlosen Vorstädte. Gezeichnet wird das unfeine Bild junger Schnösel, die durch ihre rasante Karriere die Bodenhaftung sowie das Verständnis von Anstand und Respekt verloren gleich. Der Präsident eines Rugby-Vereins plädiert zu sehr drastischen Schritten, zum Beispiel die Nationalelf zu „kärcherisieren“, sprich mit einem Hochdruckreiniger zu säubern.

FFF-Verbandspräsident Noel Le Graet wird sich an diesem Donnerstag mit Laurent Blanc treffen, gleichzeitig führt er offenbar Gespräche mit dem potenziellen Nachfolger Didier Deschamps. Der 43-Jährige war 1998 beim WM-Sieg über Brasilien Kapitän und nahm den Weltcup entgegen. Seine Karriere als Mittelfeldspieler führte ihn von Olympique Marseille, Bordeaux, Juventus Turin und Chelsea zum FC Valencia. Seine Trainerstationen: AS Monaco, Turin und seit 2009 Marseille. Dort holte er auf Anhieb den Meistertitel – den ersten Titelgewinn des Vereins nach 17 Jahren.

Frankreich unterliegt Schweden

Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien.
Die Franzosen verloren die Partie 0:2. Als Gruppenzweiter trifft die „Equipe Tricolore“ nun auf Spanien. © AFP
1/20