Essen. . Daimler macht es, Rewe nicht, Opel ein bisschen: Für die Belegschaft einiger Unternehmen gibt es zum Viertelfinale zwischen Deutschland und Griechenland “spielfrei“. Die Entscheidung hängt stark von der Branche ab, nicht jede Produktion kann einfach unterbrochen werden - auch nicht für Fußball.

Nach einem Fußball-freien Tag warten alle darauf, dass die Kugel endlich wieder rollt. Am Freitag ist es auch endlich so weit. Feierabendfreundlich um 20.45 Uhr treten die Deutschen gegen Griechenland im EM-Viertelfinale an.

Ganz entspannt können die deutschen Fußball-Fans also nach getaner Arbeit wieder ihre Jungs anfeuern - egal ob vor dem heimischen Fernseher oder vor der Public-Viewing-Leinwand.

Doch nicht zu vergessen sind diejenigen, die auch abends oder nachts arbeiten müssen. Einige Unternehmen beweisen derzeit Fußball-Herz und geben ihrer Belegschaft "spielfrei" - zumindest teilweise.

Autoindustrie 

Diese besonderen EM-Konditionen gibt es etwa bei den Autobauern VW und Daimler: Dort können die Werke selbst entscheiden, ob die Mitarbeiter zur Partie nach Hause gehen.

Bei Opel sieht es da schon anders aus. Im Werk in Rüsselsheim dürfen die Mitarbeiter der Spätschicht die Arbeit bereits um 19 Uhr statt wie üblich um 21 Uhr beenden. Für das Bochumer Werk gilt dies jedoch nicht – anders als noch bei der WM vor zwei Jahren. „Ein Großteil der Belegschaft wollte das dieses Mal nicht – zumal die fehlende Produktionszeit in einer Extraschicht nachgeholt werden müsste“, sagt Werkssprecher Alexander Bazio. Hauptgrund sei aber die hohe Fahrzeug-Nachfrage, sodass sich das Werk einen Ausfall der Produktion nicht leisten kann. In Rüsselsheim sei das wiederum anders. Dazu Betriebsratschef Rainer Einenkel: „Dort ist die Produktion, anders als in Bochum, nicht voll ausgelastet. Teilweise gibt es in Rüsselsheim nur eine Vier-Tage-Woche, da kann man die Produktion anders aufteilen.“

Aber immerhin: Die Schichten wurden für die Bochumer fußballfreundlich angepasst. „Wir haben erreicht, dass die mittlere Schicht um 21.22 Uhr statt um 22 Uhr endet. So können die Mitarbeiter zumindest die zweite Hälfte sehen“, sagt Einenkel. Die Nachtschicht beginnt erst eine Viertel Stunde später, um 22.15 Uhr, die erste Halbzeit kann also noch geguckt werden. Und überall dort, wo die Produktion nicht gestört wird, laufen natürlich Radio oder Fernseher.

Ob die Bochumer Opel-Geschäftsführung sich bei einer möglichen Halbfinal-Begegnung genauso entscheidet, steht aber noch nicht fest. „Dann sehen wir, ob wir die Produktion für die Dauer des Spiels anhalten können“, sagt Bazio.

In anderen Betrieben mit Abendschichten schauen die Mitarbeiter dagegen ganz in die Röhre: Bei BMW stehen die Bänder während der Partie überhaupt nicht still.

Kohle-, Stahl- und Chemieindustrie 

Auch für die Kumpels der RAG-Kohlezechen, für die Beschäftigten bei Thyssen-Krupp, der Aluminiumhütte Trimet in Essen und die Angestellten bei Evonik ruht die Produktion nicht. "Wir können uns das nicht leisten, die Produktion auszusetzen", sagt Thyssen-Krupp-Sprecher Erik Walner.

„Wir haben viele chemische Anlagen, die zum Beispiel aus technischen Gründen rund um die Uhr in Betrieb sind“, sagt Evonik-Sprecher Ruben Thiel. Kleiner Trost für die Mitarbeiter in den Werken in Marl und Essen: Die Pausenzeiten sind flexibel, die Chance, sich auf dem Laufenden zu halten, ist gegeben.

Gastronomie und Handel 

Pech haben ebenso Angestellte in Gastronomie und Handel. Zwar sind in Kneipen und Restaurants oft Fernseher aufgestellt, so dass die Mitarbeiter zumindest ein paar Blicke des Geschehens erhaschen können.

Essen feiert Jogis Elf

Public Viewing in der Finca Barcelona in Essen
Public Viewing in der Finca Barcelona in Essen © WAZ FotoPool
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Doch Supermärkte wie Rewe machen nicht früher dicht. „Wir können unsere Filialen nicht um 20 Uhr statt um 22 Uhr schließen, zumal es auch Kunden gibt, die sich nicht für Fußball interessieren“, teilte ein Rewe-Sprecher mit.

Polizei 

Sonderbedingungen gibt es auch nicht für Verbrecher: Die Polizei ist selbstverständlich trotz Fußball rund um die Uhr im Einsatz, „EM-Frei“ gibt es nicht. „Wir haben da doch andere Prioritäten, denen wir nachkommen müssen – aber nett ist die Idee“, sagt Kristina Räß, Sprecherin der Polizei in Bochum.

Je nachdem, wie viel los ist, könnten die Beamten sich aber über den Zwischenstand auf dem Laufenden halten. Und wer ohne Fußball nicht kann, der hat sich frühzeitig für diese Abend frei genommen.