Essen. Zwei Treffer sind ganz klar zu wenig, der Druck war wohl zu hoch. Der auffälligste Spieler in Reihen der Polen stand dabei nicht wie erwartet in Diensten Borussia Dortmunds. Das EM-Aus der Polen, ein Kommentar.
Der stärkste, der auffälligste Spieler von EM-Gastgeber Polen? Nicht Robert Lewandowski, nicht Lukasz Piszczek, nicht Kapitän Jakub Blaszczykowski, die in der Double-Saison von Borussia Dortmund beeindruckten. Nein, es war Przemyslaw Tyton, lange nur Ersatz beim PSV Eindhoven und in der Nationalelf für die Ersatzbank vorgesehen. Tyton kam erst durch die Sperre von Torwart Wojciech Szczesny in die Mannschaft. Und er sorgte mit seinen Paraden dafür, dass die Polen in drei EM-Spielen nur drei Gegentore kassierten.
Nach zwei Jahren ohne Testspiel war der Druck zu hoch
Aber gleichzeitig nur zwei erzielte Tore in ihrer Kuschelgruppe sind zu wenig. Das Aus in der Vorrunde. Wie bei der WM 2006 und der EM 2008. Nach zwei Jahren ohne Pflichtspiel war der Druck im eigenen Land zu groß. Ein Kader mit zu viel Mittelmaß im Kader von Franciszek Smuda, vor allem auf wichtigen Positionen im Mittelfeld. Nur beim 0:1-Rückstand gegen Russland zeigten die Polen eine Halbzeit ihre punktuell vorhandenen Qualitäten und erkämpften sich noch ein 1:1.
Der Portugiese Cristiano Ronaldo und der Argentinier Lionel Messi beweisen, dass herausragende Einzelspieler keinen Teamerfolg garantieren. Allerdings übernahmen Robert Lewandowski, Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski bei der Heim-EM zu selten die Führungsrollen, die ihnen zugedacht waren. Vor allem im entscheidenden Duell gegen Tschechien tauchte das BVB-Trio ab. Auffälligster Pole wieder mal: Przemyslaw Tyton.