Essen. Noch kurz vor EM-Start gerieten Spieler der italienischen Fußball-Nationalmannschaft unter Manipulationsverdacht. Jetzt droht der Squadra Azzurra selbst “Opfer“ von Absprachen zu werden - das meint sie zumindest. Italien fürchtet wegen EM-Absprachen aus dem Turnier zu fliegen - ausgerechnet Italien.

Nun kommt das erste Raunen – über Absprachen, Betrug und Unfairness. Es kommt, man traut sich die Pointe kaum zu schreiben, aus Italien, jenem Fußball-Land, das gerade von einem Manipulationsskandal erschüttert wird. Nun fürchten die Italiener, dass sich Spanier und Kroaten gegen sie verbünden könnten zu einem Tete à tete mit bekanntem Ausgang – 2:2. Und Italien wäre raus. Mamma mia.

Italiener sollten einen Blick in die Geschichtsbücher wagen

Gemach. Solche Konstellationen hat es im Weltfußball immer gegeben. Schlimmer noch: Früher wurden sie förmlich beschworen, in dem die abschließenden Gruppenspiele nicht parallel ausgetragen wurden. So wurde Argentinien 1978 im eigenen Land Weltmeister, nachdem es im letzten Gruppenspiel gegen abenteuerlich passive Peruaner den notwendig hohen 6:0-Erfolg errang. So kam es bei der WM 1982 zur Schande von Gijon, als sich Deutschland und Österreich stiekum auf ein 1:0 verständigten – und sich so Algeriens in der Gruppenphase entledigten.

Und Italien? Wurde in jenem Jahr Weltmeister. Dank des WM-Torschützenkönigs Paulo Rossi. Der Stürmer war 1980 wegen eines verschobenen Ligaspiels für drei Jahre gesperrt worden – und pünktlich zur WM begnadigt. Mamma mia.