Breslau. Tschechien hat das vorzeitige Aus bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 abgewendet. Die Tschechen besiegten Griechenland mit 2:1 und profitierten von seinem sehr guten Start. Bereits nach sechs Minuten führten sie mit 2:0.
Tschechien hat sich mit einem 2:1 (2:0)-Sieg über Griechenland für die herbe Auftaktniederlage gegen Russland rehabilitiert und kann wieder auf den Einzug ins Viertelfinale der Fußball-EM hoffen. Der Wolfsburger Petr Jiracek brachte das Team von Trainer Michal Bilek am Dienstag in Breslau mit dem schnellsten Tor des Turniers in der 3. Minute in Führung, außerdem trafen Vaclav Pilar (6.) für Tschechien und Ex-Bundesliga-Profi Theofanis Gekas (53.) für den Europameister von 2004. Den Griechen, die Co-Gastgeber Polen im ersten Spiel ein 1:1 abgetrotzt hatten, droht in der Gruppe A damit das Aus in der Vorrunde.
Griechenlands Trainer Fernando Santos brachte im Vergleich zum Eröffnungsspiel den Lauterer Kostas Fortounis von Beginn an für Gekas. In der Innenverteidigung vertraute er auf den Schalker Kyriakos Papadopoulos. Der tschechische Coach Bilek reagierte auf die 1:4-Auftaktniederlage gegen Russland und setzte den Berliner Innenverteidiger Roman Hubnik auf die Bank, für ihn spielte David Limbersky. Im Mittelfeld ersetzte Tomas Hübschman Jan Rezek.
Und eben dieser Hübschman leitete den tschechischen Blitzstart ein. Seinen Steilpass erlief der Wolfsburger Jiracek, der den griechischen Torhüter Kostas Chalkias mit einem Schuss von der Strafraumgrenze überwand. Drei Minuten später setzte sich Theodor Gebre Selassie am rechten Flügel durch, und Pilar bugsierte den Ball mit dem Knie über die Linie.
Und es kam noch schlimmer für die Griechen: In der 22. Minute musste Keeper Chalkias verletzt vom Platz und wurde durch Michalis Sifakis ersetzt. Doch in der Folge stabilisierten sich die Griechen und hatten Pech, dass Schiedsrichter Stephane Lannoy (Frankreich) bei einem Kopfballtreffer von Georgios Fotakis (41.) auf Abseits entschied.
Tschechien ohne Rosicky in Hälfte zwei planlos
"Das war ein Traumstart. Man sieht eine ganz andere Mannschaft als gegen Russland", lobte ARD-Experte Miroslav Kadlec in der Pause. Doch dann blieb der starke Kapitän Tomas Rosicky wegen einer Knöchelverletzung in der Kabine, und Tschechien kam mehr und mehr von seinem guten Spiel in der Anfangsphase ab. Bei den Griechen kam Gekas für Mittelfeldspieler Fotakis, um das Sturmspiel zu beleben.
Und eben dieser Gekas brachte die Griechen auch wieder heran. Dabei profitierte er aber von einem groben Schnitzer des tschechischen Keepers Petr Cech, der einen harmlosen Ball von Georgios Samaras durch die Arme gleiten ließ, so dass der derzeit bei Samsunspor in der Türkei spielende Angreifer aus zehn Metern abstauben konnte.
Griechenland machte in der Folge weiter Druck, die Tschechen agierten ohne Spielmacher Rosicky aber zunehmend nervös und planlos. Doch mit Glück, Geschick und viel Einsatz retteten sie den kostbaren Vorsprung über die Zeit. (dapd)