Berlin. Holland verpasst die EM 2016, dafür sind fünf Debütanten dabei. Unser Überblick zeigt, wer die Quali geschafft hat und wer in den Playoffs spielt.
Diese Nationen sind für die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich direkt qualifiziert:
- Albanien, Belgien, Deutschland, England, Frankreich (Gastgeber), Island, Italien, Kroatien, Nordirland, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechien, Türkei, Wales
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Diese Nationen landeten in ihren Gruppen jeweils auf dem dritten Platz und kämpfen in den Playoffs vom 12. bis 17. November um die letzten vier Plätze für die Europameisterschaft Die Entscheidungsspiele werden am 18. Oktober in Nyon ausgelost:
- Bosnien-Herzegowina, Dänemark, Irland, Norwegen, Schweden, Slowenien, Ukraine, Ungarn
So lief der letzte Spieltag in der EM-Qualifikation
Das auf 24 Mannschaften aufgestockte Teilnehmerfeld der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich nimmt Gestalt an. 20 Nationen sind bereits qualifiziert, darunter die fünf EM-Debütanten Island, Wales, Nordirland, Albanien und Slowakei. Die Entscheidungen am letzten Spieltag in den einzelnen Gruppen:
Gruppe A: Die niederländische Fußball-Nationalmannschaft hat die EM 2016 in Frankreich verpasst. Der WM-Dritte musste sich am Dienstagabend im letzten Gruppenspiel den bereits qualifizierten Tschechen mit 2:3 (0:2) geschlagen geben. Für die Elftal von Trainer Danny Blind geht es nach dem EM-Debakel nun um einen Neustart zur WM 2018 in Russland. Die Türkei buchte durch einen Freistoßtreffer von Selcuk Inan in der 89. Minute zum 1:0 (0:0) gegen die ebenfalls qualifizierten Isländer als bester Gruppen-Dritter noch das direkte Ticket für die EM.
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Gruppe B: Belgien und Wales haben das Frankreich-Ticket gelöst. Den Dreikampf in der Gruppe B um Platz drei gewann Bosnien-Herzegowina (17 Punkte) durch ein 3:2 auf Zypern (12). Israel (13) war nach dem 1:3 bei Gruppensieger Belgien aus dem Rennen.
Titelverteidiger Spanien ist dabei
Gruppe C: Punktgleich gingen die Slowakei und die Ukraine in den letzten Spieltag. Nach zuletzt drei Spielen ohne Tor machten es die Slowaken in Luxemburg schnell besser - schon zur Halbzeit lagen sie 3:0 vorn. Für die Ukraine war damit früh klar, dass wohl selbst ein Sieg gegen Gruppensieger und Titelverteidiger Spanien nicht reichen würde. Nach einem Tor von Mario Gaspar setzte es eine 0:1 (0:1)-Niederlage. Als letzte Hoffnung bleibt der Ukraine, Co-Organisator der EM 2012, die Playoff-Runde. Für die Slowakei ist die EM-Teilnahme übrigens nicht der größte Erfolg: Bei der WM 2010 schaffte es das Team bis ins Achtelfinale.
Gruppe D: Deutschland (22) und Polen (21) sind als Erster und Zweiter sicher bei der EM. Irland ist nach der 1:2-Niederlage in Warschau Tabellendritter und muss in die Relegation.
Gruppe E: Eine makellose Bilanz sicherte sich England beim 3:0 (2:0) in Litauen - zehn Spiele, zehn Siege. "Wir sind das neue Deutschland", jubelte Ex-Nationalspieler Gary Lineker bei Twitter. Die Treffer besorgten die Nachwuchsstars Ross Barkley und Alex Oxlade-Chamberlain sowie der litauische Torwart mit einem Eigentor. Die schon vor dem Spiel qualifizierte Schweiz quälte sich in der Nachspielzeit zu einem 1:0-Sieg in Estland. Den Playoff-Platz festigte Slowenien mit einem überraschend holprigen 2:0 (0:0) in San Marino.
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Russland sichert sich Teilnahme im Fernduell
Gruppe F: Nordirland (21) und Rumänien (20) fahren zur Endrunde. Mit dem lockeren 3:0-Sieg auf den Färöer sicherten sich die Rumänen als Gruppenzweiter ihr Ticket. Ungarn (16) muss nach der kuriosen 3:4-Pleite in Griechenland in die Playoffs. Aber auch so haben die Ungarn (16) noch die Chance, als bester Gruppendritter die EM-Teilnahme direkt zu schaffen.
Gruppe G: Erst eine Endrunde haben die Russen bisher verpasst - und daran wird sich auch im kommenden Jahr nichts ändern. Mit einem 2:0 (2:0) gegen Montenegro verteidigte der Ausrichter der WM 2018 den zweiten Platz. Verfolger Schweden droht hingegen trotz eines 2:0 (1:0) gegen Moldawien erstmals seit der EM 1996 die Zuschauerrolle. Auch das achte Quali-Tor von Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic reichte nur noch für die Playoffs.
Gruppensieger Österreich konnte schon vor der abschließenden Partie gegen Liechtenstein eine ausgelassene Party à la française feiern. "Allez allez", hieß es in einer riesigen rot-weiß-schwarzen Choreographie auf den Rängen. Nach dem 3:0 (1:0) stimmten auch die Spieler ein und bedachten ihren Teamchef Marcel Koller mit Bierduschen. Österreich sicherte sich die Qualifikation ohne eine einzige Niederlage.
Albanien schickt Dänemark in die Playoffs
Gruppe H: Italien ist für die EURO qualifiziert. Auch Kroatien kam nach dem 1:0 (1:0)-Sieg auf Malta auf direktem Weg weiter, weil Norwegen zugleich 1:2 (1:0) in Italien verlor. Ivan Perisic sicherte den Kroaten mit seinem Treffer in der 25. Minute die Fahrkarte nach Frankreich. Die Norweger schockten die Italiener, die in diesem Jahrhundert auch im 39. Heim-Pflichtspiel unbesiegt blieben, mit der Führung durch Alexander Tettey (23.). Doch die Azzurri schafften durch Alessandro Florenzi (73.) und Graziano Pelle (82.) noch die Wende.
Gruppe I: Portugal (21) und Albanien (14) haben die EM-Teilnahme sicher. Dahinter muss Dänemark (12) den Umweg über ein Entscheidungsspiel nehmen. Durch den 3:0-Erfolg am Sonntag in Armenien hatte Albanien die Mannschaft von Trainer Morten Olsen noch überholt.
Türkei fährt als bester Gruppendritter zur EM
Die Türkei hat Ungarn im nahezu allerletzten Moment noch als bester Gruppendritter das EM-Direktticket weggeschnappt. Durch den späten 1:0-Heimsieg über Island am Dienstag und den 1:0-Erfolg von Kasachstan in Lettland wurden die Türken noch bester Gruppendritter vor den Magyaren, die nun in den Relegationsspielen der übrigen drittplatzierten Teams Mitte November um eines der vier übrigen EM-Tickets spielen müssen.
Gewertet wurden für den Vergleich nur die Partien der Gruppendritten gegen die Konkurrenten auf den Plätzen 1, 2, 4 und 5. Die Resultate gegen den Gruppenletzten werden gestrichen, da in der Gruppe I nur fünf Teams am Start sind. Davon profitierten die Türken: Dank des Sieges von Kasachstan kamen die zwei Siege gegen die Kasachen anstatt der zwei Remis gegen den Tabellenletzten Lettland in die Wertung.
Die bereinigte Tabelle der Gruppendritten:
1. Türkei (16 Punkte/12:7 Tore), 2. Ungarn (15/8:5), 3. Ukraine (13/11:4), 4. Norwegen (13/8:10), 5. Dänemark (12/8:5), 6. Schweden (12/11:9), 7. Irland (12/8:7), 8. Bosnien-Herzegowina (12/11:12), 9. Slowenien (10/10:11)
(we/dpa)