Essen. Am Dienstag gibt es im DFB-Pokal die Neuauflage eines Skandalspiels von 2004: Paderborn gegen HSV. Der Täter Robert Hoyzer büßt noch immer.

Wenn sich heute die Zweitligisten SC Paderborn und Hamburger SV im DFB-Pokal-Viertelfinale gegenüberstehen (18.30 Uhr/Sky), werden Erinnerungen wach an eine Erstrundenpartie am 21. August 2004: Damals besiegte Paderborn den HSV mit 4:2, weil Schiedsrichter Robert Hoyzer das Spiel absichtlich zugunsten des SCP beeinflusste.

HSV führte 2004 gegen Paderborn bereits mit 2:0

Der Hamburger SV führte bereits 2:0, dann griff Hoyzer ein, verhängte zwei äußerst zweifelhafte Elfmeter für Paderborn und stellte den HSV-Angreifer Emile Mpenza vom Platz, weil der den Schiedsrichter beleidigt haben sollte. Der damalige HSV-Spieler Christian Rahn erinnert sich auch 15 Jahre später noch genau. „Auf dem Weg in die Kabine haben wir Gespräche vom Schiedsrichter mit Paderborner Spielern mitgehört“, erzählt er. „Da hat er ihnen so etwas gesagt wie: ,Macht euch keine Sorgen, ich regele den Rest.’ Das war schon krass.“

Für Hoyzer, der im Auftrag der kroatischen Sapina-Brüder gehandelt und für die Manipulation mehrerer Spiele 67.000 Euro und einen Fernseher erhalten hatte, folgte eine Haftstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten, die er wegen guter Führung nicht komplett verbüßen musste. Der DFB verhängte eine lebenslange Sperre, die 2011 teilweise wieder aufgehoben wurde. Als Schiedsrichter durfte Hoyzer aber nie wieder agieren.

Bis heute und noch für einige Jahre zahlt er Schadensersatz an den DFB ab. Wie Hoyzers Anwalt Thomas Hermes dieser Zeitung bestätigte, hatte der DFB seine ursprüngliche Forderung von 750.000 Euro auf 126.000 Euro gesenkt. Allerdings unter der Voraussetzung, dass Hoyzer keinen Profit aus seiner Geschichte zieht, indem er beispielsweise ein Buch veröffentlicht. Dass er noch einmal zu einer öffentlichen Figur wird, dürfte ausgeschlossen sein. Hermes sagt über Hoyzer: „Er hat genug Strafe erhalten.“