Side. Das Testspiel zwischen Wiesbaden und Gladbach II steht unter Manipulationsverdacht. Die Firma Sportradar bedauert grundsätzlich geringe juristische Möglichkeiten, um dagegen vorzugehen.

  • Das Testspiel zwischen dem Drittligisten Wiesbaden und dem Regionalligisten Gladbach II steht unter Manipulationsverdacht.
  • Die Firma Sportradar bedauert geringe juristische Möglichkeiten.
  • Testspiele seien besonders gefährdet für Manipulationsversuche, weil sie weniger in der öffentlichen Wahrnehmung stehen.

Angesichts des Manipulationsverdachts beim Testspiel SV Wehen Wiesbaden - Borussia Mönchengladbach II bedauert die Sportradar AG die geringen juristischen Möglichkeiten in Deutschland. "Sportmanipulation ist in Deutschland immer noch kein sauberer Strafrechtsbestand", sagte Andreas Kranich, Mitglied der Geschäftsführung von Sportradar. Das Schweizer Unternehmen überwacht im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) auch Spiele mit deutschen Vereinen.

Hohe Wetteinsätze in Asien

Zum konkreten Fall beim Testspiel in Side/Türkei wollte sich Kranich nicht äußern. Dies sei grundsätzlich mit den beiden Fußball-Dachverbänden so vereinbart. Sowohl der Drittligist als auch der Regionalligist haben bestätigt, dass sie von der Sportradar AG darauf aufmerksam gemacht worden sind, dass in Asien hohe Geldbeträge auf eine bestimmte Anzahl von Toren in dieser Partie gewettet wurden. Die Begegnung ging auch deshalb mit 3:1 für Wehen Wiesbaden aus, weil die Hessen zwei völlig unberechtigte Strafstöße erhielten.

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Es sei zwar "Spekulation", so Kranich, dass Testspiele besonders gefährdet seien für Manipulationsversuche. Dafür spreche aber, dass sie weniger in der öffentlichen Wahrnehmung stehen. Grundsätzlich gelte, dass solche Fälle zugenommen hätten: "Es kommt öfter zu Spielmanipulationen, die Probleme sind nicht weniger geworden." (dpa)

DFB wartet auf den Bericht von Sportradar 

Der Deutsche Fußball-Bund wartet nach dem Manipulationsverdacht beim Testspiel SV Wehen Wiesbaden - Borussia Mönchengladbach II auf den Bericht des Schweizer Unternehmens Sportradar. "Aktuell versuchen wir den Spielbericht zu bekommen", sagte ein DFB-Sprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Keine Details seien bisher über den Schiedsrichter bekannt. Dabei soll es sich nach Medienberichten und Angaben eines Mitorganisators um einen türkischen Unparteiischen handeln.

Der Kontrollausschuss des DFB werde den Bericht von Sportradar auswerten. Die Zuständigkeit liege nur beim Verband, wenn Spieler, Trainer oder Offizielle eines deutschen Vereins sportwidrig gehandelt hätten. Ansonsten werde der Vorgang an den Weltverband FIFA abgegeben.

Sportradar überwacht im Auftrag des DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL) auch Spiele mit deutschen Clubs, dabei war das Testspiel zwischen Wehen und Gladbach II aufgefallen. Sowohl der Drittligist als auch der Regionalligist haben bestätigt, dass sie von der Sportradar AG darauf aufmerksam gemacht worden sind, dass in Asien hohe Geldbeträge auf eine bestimmte Anzahl von Toren in dieser Partie gewettet wurden. Die Begegnung ging am Samstag im türkischen Side auch deshalb mit 3:1 für Wehen Wiesbaden aus, weil beide Teams je einen völlig unberechtigten Strafstoß erhielten. (dpa)