Berlin. Eintracht Frankfurt hat tatsächlich das DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern gewonnen. Eine Überraschung, die der Liga gut tut. Ein Kommentar.
Sie haben dieses Wunder herbeigeschrien. Den ganzen Tag in Berlin. Im Stadion. Immer wieder sangen die Frankfurter Fans von einem Erfolg über den FC Bayern. Auch die Spieler und der Trainer Niko Kovac versprachen, dass sie sich für einen Sieg zerreißen werden. Doch natürlich war ihnen bewusst, wie schwer diese Aufgabe gegen die beste Mannschaft in Deutschland sein wird.
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Und jetzt? Jetzt haben sie es tatsächlich geschafft. Eintracht Frankfurt hat die Über-Bayern im DFB-Pokalfinale 3:1 besiegt. Durch taktisches Geschick. Durch Kampf. Durch Leidenschaft. Es war auch eine große Portion Glück dabei. Doch am Ende hat der Fußball bewiesen: Er kann wunderbar sein. Diese Überraschung tut der Bundesliga gut.
Natürlich gewinnt in dieser Sportart in der Regel der Verein, der das meiste Geld auf dem Konto hat. Doch, nur weil es möglich bleibt, dass die schlechtere Mannschaft gewinnt, pilgern immer noch zehntausende Anhänger ins Stadion. In diesem Fall verwandelten die Frankfurter die Hauptstadt in ein schwarz-weißes Fahnenmeer.
Was heißt das nun für die Bundesliga? Nicht viel. Frankfurt hat gezeigt, wie die Bayern zu besiegen sind, in dem sie tief in der eigenen Hälfte verteidigten. Vor allem aber beeindruckte das Offensivspiel mit dem herausragenden Kevin-Prince Boateng, dem es immer wieder gelang, als Mittelstürmer gefährliche Angriffe einzuleiten.
Aber: Die Münchener hatten genug Chancen, selbst einen Treffer zu erzielen. Wenn Robert Lewandowski oder Thomas Müller ihre Gelegenheit nutzen, dann jubelt am Ende Bayern.
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Trotz allem hat dieser Fußball-Abend gezeigt, dass auch ein Außenseiter die Münchener schlagen kann. Nur, bevor Optimisten schon von einem engen Meisterschaftskampf im nächsten Jahr philosophieren: Der Trainer, der diesen Außenseiter trainiert hat, arbeitet jetzt für Bayern. Außerdem werden weiterhin Ausnahmekönner im Bayern-Kader stehen.
Eine überraschende Bayern-Niederlage wird die Ausnahme bleiben. Deswegen sollte man sich an diesem Abend immer wieder sagen: Fußball kann so schön unberechenbar sein.