München. Eintracht Frankfurt hat den DFB-Pokal gewonnen. Im Finale gegen den FC Bayern München setzte sich der Außenseiter überraschend mit 3:1 durch.

Sensation in Berlin: Bei seiner achten Finalteilnahme hat Eintracht Frankfurt durch das 3:1 (1:0) vor 74.322 Zuschauern gegen den haushohen Favoriten Bayern München zum 5.Mal den DFB-Pokal gewonnen.

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Als Schiedsrichter Felix Zwayer die Partie um 21:59 abpfiff, da richteten sich trotzdem alle Augen auf Jupp Heynckes. Denn es war die letzte Partie für den Erfolgstrainer. Der letzte Abpfiff, die letzte Niederlage, ausgerechnet gegen seinen Nachfolger Niko Kovac. Heynckes feierte am 5. September 1979 seinen ersten Sieg als Trainer – jetzt muss er mit dieser Niederlage von der Fußballbühne abtreten.

Dafür gab es den Triumphzug für Kovac, der nun ruhigen Gewissens am 1. Juli bei den Bayern anfangen kann. Im zweiten Streich haben sich die Hessen den Pokal gesichert.

Borussia Dortmund triumphierte 2017

Vor einem Jahr waren sie schon in Berlin – damals gab es die 1:2-Finalniederlage gegen den BVB, nun die Sensation gegen die Bayern. Für die Frankfurter war es erst der zweite Erfolg gegen die Münchner im DFB-Pokal. Nummer eins datiert aus dem Jahr 1974, damals endete die Begegnung 3:2.

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Nun das 3:1 – wobei die Frankfurter in der Nachspielzeit sehr viel Glück hatten. Denn Kevin-Prince Boateng traf Javi Martinez im Strafraum. Schiedsrichter Felix Zwayer gab den Strafstoß nicht – obwohl er den Videobeweis nutzte, der zum ersten Mal in einem Pokalfinale eingesetzt wurde. Boateng gab nach dem Spiel zu: „Ich treffe ihn ganz klar. Den (Elfmeter) muss er eigentlich pfeifen.“ Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic war bedient: „Das ist ein klarer Elfmeter, aber er hat ihn nun mal nicht gegeben.“ Was auch für Bayerns Mats Hummels einen faden Beigeschmack hatte. Er betonte: „Ich habe mit dem BVB schon Spiele gegen die Bayern durch Schiedsrichterentscheidungen verloren, jetzt eben mit den Bayern.“

Dabei galt es vor der Begegnung als ausgemacht, dass es nur um den letzten großen Coup von Heynckes gehen kann. Dazu das Comeback von Manuel Neuer im Kader der Bayern. Auch er wurde zur Randnotiz. Denn die größte Geschichte schrieb Kovac mit seiner Mannschaft. Die ersten Knalleffekte setzten die Hessen schon vor dem Anpfiff – in Form der eigenen Anhänger. Zum einen durch gezündete Böller, zum anderen durch zwei Plakate, die gegen den DFB-Präsidenten Reinhard Grindel und Jupp Heynckes (Heynckes lebt – Stand jetzt) gerichtet waren.

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Dann ging es auf dem Feld los. Zunächst mit den Bayern. Nach einem Traumpass von James konnte Joshua Kimmich den Ball in bester Position nicht richtig verarbeiten (6.). Es folgte der Lattenfreistoß von Robert Lewandowski (8.). Das Spiel schien den erwarteten Lauf zu nehmen. Doch dann der Fehler von James – Kevin-Prince Boateng schaltete blitzschnell und schickte Ante Rebic steil, der zum 1:0 vollendete (12.).

Wütende Bayern-Angriffe und große Chanceb

Die Antwort der Bayern? Wütende Angriffe und große Chancen, die Thomas Müller (17.), Kimmich (24.) und wieder Lewandowski (25.) vergaben. So ging es mit dem 1:0 für die Eintracht in die Pause. Die dauerte länger als sonst. Denn Chaoten in beiden Fankurven setzten massiv Pyrotechnik ein. Dann ging es weiter – und wie. Denn nach dem Wechsel nutzen die Bayern die erste Chance zum Ausgleich. Traumpass von Niklas Süle auf Kimmich, der bediente Lewandowski – 1:1. Es folgte ein packender Schlagabtausch – mit Vorteilen für die Bayern. Dann wurde es dramatisch: Nach einem Konter erzielte Rebic in der 82. Minute das 2:1.

Die Frankfurter Fans flippten aus – mussten aber mit dem Jubel noch warten. Erst nach dem Videobeweis entschied Schiedsrichter Zwayer den Treffer zu geben. Von dem Schock erholte sich der FC Bayern nicht mehr – Frankfurt rettete das Ergebnis über die Zeit. Auch weil Boateng bei seinem Foul Glück hatte. Heynckes verließ die Fußballbühne somit mit einer schmerzhaften Niederlage. Auf seiner letzten Pressekonferenz bilanzierte er: „Abschied nehmen hätte ich mir anders vorgestellt. Aber zum Sportlerleben gehören Siege, aber auch Niederlagen dazu. Es war eine vermeidbare Niederlage.“ Die zu einem „Ausnahmezustand“ in Frankfurt führt, wie Eintracht-Manager Fredi Bobic versicherte.

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FC Bayern - Eintracht Frankfurt 1:3 (0:1)

FC Bayern: Ulreich - Kimmich, Süle, Hummels, Alaba - Javi Martinez - Müller (70. Coman), Thiago (63. Tolisso), James, Ribéry (88. Wagner) - Lewandowski. Trainer: Heynckes

Eintracht Frankfurt: Hradecky - Abraham, Hasebe, Salcedo - da Costa (74. Russ), Mascarell, de Guzman, Willems - Rebic (89. Haller), Wolf (60. Gacinovic) - Boateng. Trainer: Kovac

Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)

Tore: 0:1 Rebic (12.), 1:1 Lewandowski (53.), 1:2 Rebic (82.), 1:3 Gacinovic (90.+6).

Der Live-Ticker zum Nachlesen:

FC Bayern - Frankfurt 1:3