Rostock. . Der 1.FC Kaiserslautern musste in Rostock aber ins Elfmeterschießen. Hannover 96 und Mainz 05 setzten sich in der regulären Spielzeit durch.

Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern hat das Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals gerade noch abgewendet. Die Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic setzte sich am Sonntagabend beim Drittligisten FC Hansa Rostock erst im Elfmeterschießen mit 5:4 durch. Nach 120 Minuten stand es vor 20 100 Zuschauern im Ostseestadion 0:0. Matchwinner für die Pfälzer war mit Marcel Ziemer ausgerechnet ein ehemaliger Lauterer, der seinen Elfmeter als einziger Rostocker verschoss.

Vor prächtiger Kulisse legten die Hausherren bei ihrem ersten Auftritt im DFB-Pokal nach zweijähriger Pause los wie die Feuerwehr und hätten in der Anfangsphase bereits in Führung gehen können. Lauterns Keeper Marius Müller reagierte bei Schüssen von Christian Bickel und allerdings stark. Die Gäste kamen erst in der Schlussphase der ersten Hälfte zu ihrer ersten Gelegenheit, die Hansa-Torhüter Marcel Schuhen in der 39. Minute gegen Erik Thommy aber vereitelte.

Nach dem Wieder-Anpfiff fand der Zweitligist besser in die durchaus ansehnliche Pokalpartie. Zwingende Chancen sprangen aus den Bemühungen allerdings kaum heraus. Im Gegenteil: Der eingewechselte Marcel Gottschling hatte das 1:0 für Hansa auf dem Fuß, in der 79. Minute strich sein Schuss aber um Zentimeter am linken Pfosten vorbei.

Auch in der Verlängerung hatten die Gastgeber die besseren Möglichkeiten. Lauterns Schlussmann erwies sich aber auch da als Meister seines Fachs.

Kassel - Hannover 0:2 - Hannover 96 nur mit Glück in der zweiten Runde 

Hannover 96 hat nur mit viel Mühe die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Fußball-Bundesligist gewann am Sonntagabend mit 2:0 (1:0) beim Traditionsverein Hessen Kassel aus der Regionalliga Südwest. Die Tore für Hannover erzielten Salif Sané in der 16. Minute und Kenan Karaman in der Nachspielzeit (90.+2). Ansonsten lief beim klaren Favoriten nicht viel zusammen. Mehr vom Spiel und auch die besseren Chancen hatte der Viertligist.

"Heutzutage ist es in der ersten Runde nicht mehr so leicht, wie es auf dem Papier vielleicht aussieht. Deshalb sind wir zufrieden. Wir sind weitergekommen - nur das zählt", sagte Hannovers Nationaltorwart Ron-Robert Zieler. Auch der neue Kapitän Christian Schulz meinte: "Das war sicherlich kein Zuckerschlecken. Aber diese Hürde haben wir erstmal genommen."

18 482 Zuschauer sahen dieses Spiel und verabschiedeten die Hessen mit viel Applaus. So viele Fans hatten die "Löwen" zuletzt vor 30 Jahren angelockt, als beide Vereine noch auf Augenhöhe um den Aufstieg in die Bundesliga kämpften. Doch auch die Einladung alter Helden wie Helmut Hampl und klare Torchancen durch Shqipon Bektasi (12./79.), Tobias Becker (29.) sowie Tobias Damm (42./66.) halfen dem KSV am Sonntag nicht. Kassel spielte mutig und geradlinig nach vorn - aber traf das Tor nicht.

"Wir sind natürlich enttäuscht. Und ich denke: Wir sind auch zurecht enttäuscht", meinte Kassels Trainer Matthias Mink. "Meine Mannschaft hat das sehr gut gemacht. Wir hatten gerade in der ersten Halbzeit mehrere gute bis sehr gute Möglichkeiten. Aber hätte, hätte Fahrradkette: Dafür können wir uns nichts kaufen."

Hannover wirkte von Beginn an uninspiriert und pomadig. Der Spielaufbau war von Fehlpässen durchsetzt, der Offensive fehlten Tempo und Ideen. Das entscheidende 1:0 fiel nur, weil der 1,94 Meter große Sané bei seinem Kopfball nach einer Flanke des zweiten Neuzugangs Felix Klaus die komplette Kasseler Abwehr übersprang. Auch danach spielte sich 96 nur wenige Chancen heraus.

In der zweiten Halbzeit verlor der KSV etwas an Schwung. Hannover hatte nun weniger Mühe, den immer noch tapfer kämpfenden Außenseiter vom eigenen Tor fernzuhalten. Viel mehr, als den knappen Vorsprung zu verwalten, tat aber auch der Bundesligist nicht. Konter wurden entweder gar nicht oder zu schlecht ausgespielt. In der 64. Minute wechselte Trainer Michael Frontzeck in Allan Saint-Maximin eine weitere Neuverpflichtung ein. Der erst 18 Jahre alte Franzose war in seiner kurzen Schaffenszeit der kreativste 96-Spieler.

Cottbus - Mainz 05 0:3 - Drei-Minuten-K.o. für Drittligist Energie Cottbus 

Mit dem Premieren-Sieg im Cottbuser Stadion der Freundschaft hat der 1. FSV Mainz 05 die Hoffnungen von Außenseiter FC Energie auf einen weiteren Pokal-Streich zerstört. Der Bundesligist kam am Sonntagabend in der 1. Runde des DFB-Pokals zu einem ungefährdeten 3:0 (2:0)-Sieg beim Drittliga-Spitzenreiter. Neuzugang Fabian Frei (30.) und Jairo Samperio (33.) ließen mit ihren Toren innerhalb von drei Minuten den Traum der Cottbuser auf eine ähnlich furiose Pokalsaison wie 1996/97 (Finale) und 2010/11 (Halbfinale) platzen. Christian Clemens (62.) machte alles klar.

Wie von Trainer Martin Schmidt angekündigt, nahmen die Mainzer die Cottbuser "genauso ernst wie unsere Gegner in der Bundesliga" und dürfen verdient die 268 000 Euro für die 2. Pokal-Runde einstreichen. In der 1. und 2. Liga hatte Mainz zuvor nie in Cottbus gewonnen.

Der gebürtige Mainzer Stefan Krämer hatte dem Lausitzer Club zwar eine aggressive und mutige Taktik verordnet. "Für mich ist dieses Spiel schon etwas Besonderes. In Mainz bin ich geboren und habe dort 18 Jahre lang gelebt", sagte der Energie-Coach. Der Tabellenführer der 3. Liga setzte über die Außenspieler Fabio Kaufmann und Sven Michel die ersten Offensiv-Akzente. Schon nach drei Minuten stand Michel frei, traf aber den Ball nicht. Allerdings waren die Cottbuser in der Defensive gegen die schnellen Mainzer danach oft überfordert.

Der Favorit und Erstligist, der im Vorjahr in der 1. Runde noch an Drittligist Chemnitzer FC gescheitert war, übernahm vor 11 123 Fans die Spielkontrolle und kreierte gegen die kampfstarken Hausherren mit Tempo immer wieder Tormöglichkeiten. Der agile Mittelfeld-Organisator Yunus Malli scheiterte nach einer schönen Aktion zunächst am Cottbuser Torwart Daniel Lück (5.). Besser machte es Neuzugang Frei, der aus zwölf Metern zur Führung einschoss.

Den von Krämer erhofften "Mini-Vorteil", dass "Mainz noch nicht ganz im Spielmodus ist", konnte Ex-Bundesligist Energie nicht ausspielen. Mit dem zweiten Mainzer Treffer durch Jairo, der einen Konter gegen naive Cottbuser abschloss, war die Partie für die Gäste gelaufen.

Die Live-Ticker zum Nachlesen:

Hansa Rostock - K'lautern 4:5 i. E.
Hessen Kassel - Hannover 96 0:2
Cottbus - 1. FSV Mainz 05 0:2