München. Nach dem 0:4 in München bekommen die BVB-Profis den Unmut der Anhänger zu spüren – und wissen nicht so recht, wie sie damit umgehen sollen.

Es waren Szenen, wie man sie kaum kennt von Borussia Dortmund, oder genauer gesagt: vom Anhang von Borussia Dortmund. Nach dem 0:4 (0:1)-Debakel beim FC Bayern München machte sich die Mannschaft wie gewohnt auf den Weg in Richtung Gästeblock, um den mitgereisten Fans für ihre Unterstützung zu danken.

Doch die BVB-Fans konnten damit dieses Mal wenig anfangen: Einzelne Zuschauer klatschten zwar, die Mehrheit aber pfiff oder machte den Spielern mit wildem Armgefuchtel sehr deutlich, dass auf ihre Anwesenheit und ihren Gang in die Kurve an diesem Abend kein gesteigerter Wert gelegt wurde.

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Dabei ist der Dortmunder Anhang meist sehr geduldig, auch nach Niederlagen wird der Mannschaft in der Regel aufmunternder Applaus gespendet. Nach dem 0:4 in München aber hatten die Fans den Kaffee auf. Denn es missfiel ihnen ja nicht nur das Ergebnis, es missfiel ihnen vor allem die Art und Weise, wie es zustande gekommen war: Nur in der Anfangsphase hatten sich die Dortmunder gewehrt, nach dem 0:1-Rückstand ließen sie das weitere Geschehen und sämtliche Demütigungen der Bayern recht passiv über sich ergehen. Und für so etwas, für mangelnden Einsatz, mangelndes Dagegenhalten, haben die BVB-Unterstützer traditionell wenig Verständnis.

Brandt rechnet mit unruhigen Tagen beim BVB

BVB-Profi Julian Brandt wusste nicht so recht, was er anfangen sollte mit den Unmutsbekundungen der eigenen Zuschauer: „Natürlich, am Mittwoch wirst du noch gefeiert“, sagte er in Bezug auf den 3:2-Sieg gegen Inter Mailand in der Champions League. „Und wenn sie unzufrieden sind, gibt es Pfiffe. Das ist ja nicht das erste Mal, dass das im Fußball vorkommt.“

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Der Angreifer rechnet allerdings auch damit, dass es nun wieder etwas unruhiger wird in Dortmund: „Ein gewisser Unmut wird zu spüren sein“, ahnte er. „Ich kenne das jetzt ein paar Monate, bei Borussia Dortmund wird es nie komplett ruhig.“ Aber: „Wir sollten zusehen, dass wir trotzdem positiv bleiben“, forderte er. „Es waren jetzt turbulente Wochen mit Aufs und Abs und da ist es vielleicht mal ganz gut, dass wir in der Länderspielpause zwei Wochen auseinandergehen und dann gegen Paderborn da weitermachen, wo wir am Mittwoch aufgehört haben.“ Das allerdings hätten die Fans schon am Samstag in München ganz gerne gesehen.