Gelsenkirchen. Mit 1:2 hat Borussia Dortmund das Revierderby gegen Schalke 04 verloren - und hat damit aus den vergangenen drei Spielen nur einen Punkt geholt. Dementsprechend enttäuscht war man beim BVB - auch wenn die Schwarz-Gelben viele positive Dinge ausgemacht hatten. Die Stimmen.
BVB-Trainer Klopp: Wir betreiben riesigen Aufwand, wurden dafür nicht belohnt. Wir hatten Schalke wundgelaufen, marschieren ohne Ende, machen Druck ohne Ende, kommen durch, kommen aber nicht so klar zum Abschluss, weil Schalke das clever gemacht hat.
Klopp zu den Gegentoren: Wir wussten, dass Matip und Neustädter freigesperrt werden. Das zweite Tor haben wir eigentlich verteidigt und dann den Ball selbst nochmal scharf gemacht. Wir kommen aber zurück, machen das 1:2.und gestalten das Spiel mehr als offen in der 2. Halbzeit. Die Gegentore haben mit der Formation aber auch gar nicht zu tun. Wir haben heute die größte Mannschaft, die wir zur Verfügung haben, aufgestellt und Schalke macht aus drei Ecken zwei Tore.
Klopp zu den kommenden Aufgaben: Eins ist sicher: Wir werden zurückschlagen. Wann, da würde ich mich jetzt nicht direkt auf einen Zeitpunkt festlegen wollen, aber wir werden zurückschlagen. Wir haben Qualität, wir haben Charakter, wir haben Mentalität, wir haben ganz, ganz viel. Im Moment kriegen wir das nicht so zu hundert Prozent auf den Platz, dass es Ergebnisse gibt. Wenn man sieht, was die Mannschaft leistet, in allen drei Spielen, in denen wir nur einen Punkt bekommen haben: Zu wenig gerannt sind wir sicher nicht. Daran liegt es nicht, sondern weil bei dem einen oder anderen in bestimmten Momenten die Konzentration fehlt.
Neven Subotic: Das ist bitter - vor allem, weil es das Derby war. Und dass wir hier drei Punkte oder zumindest einen Punkt wegen zwei Fehlern liegen lassen, ist auch sehr, sehr bitter. Ich finde nicht, dass der Sieg der Schalker verdient war. In der zweiten Halbzeit hatten wir definitiv mehr Puste und haben nochmal richtig Dampf gemacht und wollten unbedingt das zweite Tor kassieren. Die Chancen waren da. Wir haben auch gut Fußball gespielt. Nicht die Sterne vom Himmel gespielt, sonst hätten wir noch mehr gute Chancen gehabt und wahrscheinlich ein, zwei Tore geschossen. Aber wir waren sehr bemüht, wir haben halt das Tor nicht geschossen.
Subotic zu den Gegentoren: Wir wissen, dass die Schalker Stärken haben, nach Standards ein Tor zu erzielen. Da muss man hellwach bleiben. Außer den beiden Toren nach Ecken hatten sie auch kaum Chancen. Abgesehen von den beiden individuellen Fehlern vor den Gegentoren haben wir heute ordentlich verteidigt gegen eine gute Schalker Mannschaft. Die haben Dampf gemacht, waren motiviert, sind in der ersten Halbzeit sehr viel gelaufen. Man hat dann gesehen, in der zweiten Halbzeit ging das nicht mehr so. Dann haben wir aufgedreht, uns gute Chancen erspielt, aber uns leider nicht belohnt.
Subotic zur aktuellen Situation: Ich habe ja schon einmal gesagt, dass wir so wenig Spiele wie möglich am Anfang verlieren möchten. Jetzt haben wir keine gute Situation und wir müssen schnell da rauskommen. Die Saison ist noch lang, das ist das Gute, aber wir müssen uns auch steigern.
So bewertet BVB-Kapitän Mats Hummels die Niederlage
Mats Hummels: Wir hatten eine schlechte Woche, aber alles andere wäre zu hoch gehängt. Es gibt Phasen, in denen es läuft, und Phasen in denen es nicht läuft. Jetzt gerade merkt man, das Glück ist nicht auf unserer Seite in den entscheidenden Situationen, aber wir erzwingen es auch nicht.
Hummels zu den vergangenen Partien: Wir wissen, dass wir in keinen Spiel außer gegen Leverkusen die deutlich schlechtere Mannschaft waren. Wir müssen uns einfach steigern, wir wollen ja nicht solche Fifty-fifty-Spiele gewinnen, sondern die Dinger verdient gewinnen. Und ich bin guter Dinge, dass wir Mittwoch ein noch besseres Gesicht zeigen, weil Mentalität kann man uns nicht vorwerfen, und uns dann selbst belohnen.
Hummels zum Schalke-Spiel: Nach dem 0:2 hat Schalke keinen Stich mehr gemacht, das muss man so sagen. Viele Situationen waren da nicht. Wir haben das Ding komplett dominiert, es hat aber nicht gereicht. Wir waren eben nicht zwingend genug, obwohl wir viele gefährliche Situationen hatten. Wir hätten das zweite Tor machen müssen, aber das, was ich gegen Stuttgart gesagt habe, gilt immer noch: Zwei Gegentore pro Spiel ist eine Katastrophe und ich möchte natürlich meinen Teil beitragen, dass das besser wird.
Hummels zur personellen Situation: Wir haben heute sechs, sieben Ausfälle im Mittelfeld gehabt und waren trotzdem nicht die schlechtere Mannschaft. Natürlich würden die fehlenden Spieler uns helfen, um in manchen Situationen anders reagieren können. Im Moment sieht es aber so aus, als könnten sie nach der Länderspielpause alle zurückkehren. Wir müssen also noch Anderlecht und Hamburg gut bestreiten und am besten zwei Siege holen. Dann ist es noch nicht gut, aber auch nicht schlimm und dann können wir Mitte Oktober voll angreifen.
Matthias Ginter: Wir haben das Spiel eigentlich ausgeglichen gestaltet, haben dann leider das 0:1 bekommen nach einer Standardsituation und dann relativ bald das 0:2 auch nach einem Standard. Und dann war es natürlich schwer. Wir haben noch vor der Halbzeit das 1:2 gemacht, uns dann in der Pause wahnsinnig viel vorgenommen, dass wir nochmal drücken, alles versuchen. Das ist uns auch gelungen, Schalke hat nicht mehr allzuviel nach vorne gemacht, hat nicht mehr so die Chancen gehabt. Wir sind immer wieder angerannt, aber sehr schade, dass wir nicht den Ausgleich gemacht haben.
Ginter zum Offensivspiel: Wir haben es nicht schlecht gespielt bis zum Sechzehner, aber die letzte Durchschlagskraft, unbedingt das Tor machen zu wollen, hat gefehlt. Wir hatten die eine oder andere Halbchance, aber es war nie wirklich zwingend genug.
Lukasz Piszczek: Wenn man drei Spiele nicht gewinnt, ist man nicht zufrieden. Aber die nächsten Spiele werden wir wieder für uns entscheiden, da bin ich sicher. Es ist selten passiert, dass wir in einem Spiel zwei Gegentore aus Standards kriegen. Heute war es ein besonderes Spiel und das war auch eine besondere Sache mit den zwei Gegentoren nach Ecke.