Tor-Premiere für den BVB - Ist der Immobile-Knoten geplatzt?
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Dortmund. . Ciro Immobile belohnte mit seinem 1:0 kurz vor der Pause den BVB für eine starke Leistung gegen Arsenal in der Champions League. Es war das erste Pflichtspieltor des Italieners, der in Dortmund in die Fußstapfen von Robert Lewandowski tritt. Ist der Knoten nun geplatzt? Lob gab es von Klopp.
Wenn Ciro Immobile einfach nur geht, sieht das immer ein wenig so aus, als täte ihm irgendwas in den Beinen oder im Rücken bedenklich weh. Der kompakte Oberkörper schaukelt auf zwei eher kurz geratenen Fußballer-Beinen hin und her. Nach ziemlich exakt 85 Minuten des Spiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Arsenal ist das für Jedermann gut zu sehen. Und Jedermann im Stadion schaut hin, weil dort einer der prägenden Figuren des Abends den Platz verlässt.
Von der ersten Sekunde an erdrückt Schwarz-Gelb die Gäste mit seiner bedingungslosen Jagd auf den Ball. Arsenal schafft kaum Befreiung, kaum Konstruktives. So erarbeiten sich die Borussen zwar eine erstaunliche Feldüberlegenheit, die jedoch einfach so zu verpuffen scheint, weil die Gefahr vor dem Tor ausbleibt. Mit diesem Gefühl tickt die Uhr der Halbzeitpause entgegen – und der große Auftritt des Ciro Immobile nimmt seinen Lauf. An der Mittellinie nimmt er den Ball unbehelligt auf, er ist allein gegen drei, vier umherstehende Engländer. Er startet in einer Mischung aus Zuversicht und Verzweiflung ein Dribbling. 30 Meter, 40 Meter, 50 Meter legt er zurück, schüttelt mit einer unkonventionellen Finte zwei Gegenspieler ab und trifft von halbrechts im Strafraum in die lange Ecke. Energisch. Entschlossen. Eiskalt.
Noch im vergangenen Jahr hat Robert Lewandowski zuverlässig solche Tore für den BVB geschossen. Das macht die Sache für den millionenschweren Neuzugang nicht leichter. Er will sich beweisen, er muss sich beweisen. Gegen London gelingt ihm das an der Seite von Sturmpartner Pierre-Emerick Aubameyang prächtig. Es ist sein erster Pflichtspieltreffer. So etwas befreit. „Ciro war heute überragend“, lobt Klopp später und redet sich in Rage: „Seit er von der Nationalmannschaft zurück ist und dort sein Tor gemacht hat, hat er einen Riesenschritt gemacht. Scheinbar haben sie ihm da gesagt, dass er locker bleiben soll. Dieses Tor wollte er unbedingt. Ein großer Spieler und ein großes Tor.“
Als Ciro Immobile in der Gewissheit des Sieges seinen Gang zur Auswechslung bedrohlich wankend beendet hatte, nahm der Trainer seinen Profi lange in den Arm und flüsterte ihm scheinbar ein bisschen was Nettes ins Ohr. Oder doch nicht? „Ich kann mit Ciro nicht sprechen. Außer Avanti und Spaghetti Carbonara kann ich nichts auf Italienisch sagen“, meinte Klopp. Gute Laune nach einem perfekten Abend. Vor allem für Ciro Immobile.
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