Dortmund. Borussia Dortmund hat sein Auftaktspiel gegen den FC Arsenal hochverdient mit 2:0 gewonnen. Dabei überzeugte vor allem der zuletzt nicht immer unumstrittene Ciro Immobile - und das nicht nur wegen seines Tores. Die Einzelkritik.

Noten von 1,5 bis 3 - diskutieren Sie mit uns die Leistung der Dortmunder gegen Arsenal.

BVB - Arsenal in der Einzelkritik 

Roman Weidenfeller: Bekam im ersten Durchgang erstaunlich wenig zu tun: Musste ein paar Rückpässe erlaufen, ein paar Flanken fangen - und hatte Glück, als er eine unterlief, hinter ihm aber statt eines Gegenspielers Schmelzer stand (40.). Auch eine Minute später durfte er sich nicht beklagen, als Welbeck völlig frei vor ihm auftauchte, aber vorbeischoss. Bemühte sich stets, das Spiel schnell zu machen - und hätte in der 57. Minute mit einem Abwurf fast das 3:0 durch Aubameyang vorbereitet - doch der traf die Latte. Note: 3

Erik Durm: Der Rechtsfuß stand erstmals als Rechtsverteidiger in der BVB-Startelf und bekam es meist mit dem schnellen Alexis Sanchez zu tun. Den hatte er defensiv meist gut im Griff und fand dennoch Zeit und Raum für aussichtsreiche Vorstöße - bei denen allerdings auch immer sichtbar wurde, dass ihm die Mittel fehlen, um im Eins-gegen-Eins an einem Gegenspieler vorbeizukommen. Leitete mit seinem Antritt samt Pass immerhin die Großchance von Aubameyang ein (27.). Note: 2,5

Neven Subotic: Er ist noch nicht der Alte. Leistete sich einige gefährliche Rückgaben auf Torhüter Weidenfeller und kam bei der bis dahin größten Arsenal-Chance gleich zweimal zu spät gegen Welbeck (41.). Note: 3

Sokratis: Der griechische Defensivkünstler verzeichnete in Minute 14 den ersten gefährlichen Dortmunder Torschuss, als er den Ball nach einer Ecke vorbeistocherte (14.). Defensiv stand er bombensicher und fand sogar Zeit für einige Vorstöße in die gegnerische Hälfte. Note: 2

Marcel Schmelzer (bis 79.): Hatte es auf der linken Abwehrseite meist mit Weltmeister Mesut Özil zu tun - und nahm diesen fast komplett aus dem Spiel. Viele gute Defensivaktionen - in der Offensive allerdings deutlich zurückhaltender als Durm auf der anderen Seite. Note: 3

Sebastian Kehl (bis 46.): Starker Auftritt des ehemalige BVB-Kapitäns, der mit seiner Präsenz, seiner Zweikampfstärke und Übersicht viele Arsenal-Angriffe ausbremste. Als er selbst einmal aussichtsreich nach vorne kam, zögerte er aber zu lange und verpasste den Moment des Schusses oder Abspiels - so war eine hochkarätige Gelegenheit dahin (34.). Blieb zur Pause mit Adduktorenproblemen in der Kabine. Note: 2

Sven Bender: Auch er lief im Zentrum viele Lücken zu und hatte nicht unerheblichen Anteil daran, dass der BVB Arsenal gerade in der Anfangsphase weit zurückdrängte. War durch seine Laufstärke immer da, wo es Zweikämpfe zu führen galt - allerdings gewann er sie nicht immer und konnte dadurch ein paar gefährliche Angriffe nicht unterbinden. Bereitete durch eine schöne Ablage auf Großkreutz Aubameyangs gute Chance mit vor (27.). Note: 2,5

Pierre-Emerick Aubameyang: In der Anfangsphase gerieten ihm noch einige Bälle zu unpräzise, da vertändelte er mehrfach in aussichtsreicher Position. Schoss außerdem aus kürzester Distanz freistehend den Torwart an (27.). Machte es dann nach der Pause deutlich besser, als er den Keeper umkurvte und zum 2:0 einschoss (48.). Hatte nun den Raum für seine schnellen Sprints, traf nach einem Konter die Latte (57.). Note: 2

Henrikh Mkhitaryan: Kurzzeitig wurden Erinnerungen an das Ausscheiden im vergangenen Jahr gegen Real Madrid wach, denn auch gegen Arsenal brachte der Spielmacher den Ball aus kürzester Distanz nicht im leeren Tor unter (29.). Es wäre aber ungerecht, ihn auf diese Szene zu reduzieren, der Armenier war viel unterwegs, inszenierte zahlreiche Angriffe und zeigte Vollgasfußball in Reinkultur - dann und wann hätte man sich aber gewünscht, dass er dem Spiel etwas mehr Struktur verleiht. Wollte unbedingt ein Tor machen - und schoss bei einem Drei-gegen-zwei-Konter über das Tor, anstatt die freistehenden Mitspieler zu bedienen (74.). Note: 2

Kevin Großkreutz: Von der ersten Sekunde an war zu sehen, wie motiviert der Ur-Borusse zu Werke ging. Rannte wie ein Irrwisch kreuz und quer über das Spielfeld, beeindruckte mit starkem Pressing - und hatte auch gute Szenen in der Offensive: Aubameyangs erste Großchance bereitete er mit einer präzisen, scharfen Hereingabe vor (27.), vor dem Tor legte er dem Gabuner den Ball per Heber genau in den Lauf (48.). Note: 2

Ciro Immobile (bis 85.): Einen viel besseren Moment für sein erstes BVB-Pflichtspieltor hätte er sich kaum wünschen können: Als die Dortmunder trotz drückender Überlegenheit mit einem 0:0 in die Pause zu gehen drohten, nahm der Italiener den Ball an der Mittellinie auf, ließ auf dem Weg in den Strafraum gleich mehrere Gegenspieler stehen und traf ins lange Eck (44.). Ob diese Aktion genauso gewollt war, wird sein Geheimnis bleiben - aber der Stürmer belohnte sich damit für den immensen Aufwand, den er betrieb. War überall zu finden, auch am eigenen Strafraum. Suchte mit Ball am Fuß stets den direkten Weg zum Tor - hin und wieder allerdings auf Kosten des besser postierten Mitspielers. Nach 85 Minuten erschöpft und mit viel Applaus ausgewechselt. Note: 1,5

Matthias Ginter (ab 46.): Kam für Kehl und fügte sich gut ein. Stand meist richtig, war ballsicher - ein solider Auftritt. Note 3

Milos Jojic (ab 79.): Kam für Schmelzer. Ohne Note

Adrian Ramos (ab 85.): Kam für Immobile. Ohne Note