Stuttgart. Mit ein bisschen Zittern und viel Pierre-Emerick Aubameyang ist Borussia Dortmund in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der Gabuner mit zwei Treffern sowie Henrikh Mkhitaryan und Adrian Ramos besorgten den letztlich zu hoch ausfallenden 4:1-Sieg beim Drittligisten Stuttgarter Kickers.
Während rein sportlich die Überraschungen ausblieben, sorgte Dortmunds Trainer Jürgen schon vor dem Spiel für eine. Angekündigt hatte er einen Tag vor der Partie, dass der lange verletzte Nationalspieler Marco Reus voraussichtlich eine Option für die Bank sein, dass man aber nichts riskieren werde, wenn es nicht sein müsse. Es musste aber scheinbar doch: Der Mittelfeld-Könner tauchte in der Startaufstellung auf – und führte seine Mannschaft sogar als Kapitän auf den Platz, weil Weltmeister Mats Hummels ebenso wie Torwart Roman Weidenfeller noch Schonung erhält. Gegen den Drittligisten aus Stuttgart, der für dieses Spiel ins große Stadion des großen Nachbarn VfB umgezogen war, musste es auch ohne sie gehen.
Mit Adrain Ramos und Pierre-Emerick Aubameyang bot Klopp erneut zwei Stürmer auf, Reus bildete die offensive Spitze der Mittelfeldraute. Es dauerte eine knappe Viertelstunde, bis der BVB die erste gut brauchbare Situation vor dem Kickers-Tor heraufbeschwor. An Aubameyangs flacher Hereingabe von der linken Seite trat Ramos vorbei, doch Milos Jojic setzte seinen Schuss aus zehn Metern knapp am Tor vorbei (13. Minute).
BVB brachte sich selbst in Schwierigkeiten
Es blieb für eine Weile die einzige Chance für Schwarz und Gelb, weil der Außenseiter gut verteidigte – doch ein sehenswerter Angriff von Schwarz und Gelb hebelte die Verteidigung aus und besorgte die Führung. Oliver Kirch schlug – wie einst Bernd Schuster - einen langen Diagonalball auf die rechte Seite, den Lukasz Piszczek gefühlvoll mit der Fußspitze herunterpflückte und ihn in die Mitte passte, wo der spielfreudige Henrikh Mkhitaryan heranrauschte und aus zehn Metern sicher verwandelte (30.). 1:0, ein Treffer gegen die Zweifel, die immer mitspielen im Pokal.
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Doch anstatt nun selbstsicher aufzutreten, brachte sich die Borussia selbst in Schwierigkeiten. Aus einem Fehlpass von Sokratis entwickelte sich eine prächtige Chance für Elia Soriano, der allerdings frei aus fünf Metern knapp verzog (37.). Fünf Minuten später düpierte Sandrino Braun im Zusammenspiel mit Gerrit Müller die BVB-Deckung, scheiterte aber ebenfalls freistehend an Mitchell Langerak. Halbzeitpfiff. Durchatmen für den BVB. Zumindest vorerst. Denn er Beginn der zweiten Halbzeit geriet turbulent.
Stuttgarter Kickers ließen nicht locker
Beinahe hätte der Vizemeister alle Stuttgarter Hoffnungen im Keim ersticken können. Aubameyang ersprintete eine Kopfballverlängerung von Ramos, umkurvte Torwart Mark-Patrick Redl, doch Royal-Dominique Fennell lenkte den Ball noch an den Pfosten (48.). Doch in der Defensive wackelte Klopps Elf plötzlich bedenklich. Soriano scheiterte nach einem Klasse-Konter an Langerak (48.), ein Subotic-Querschläger überraschte Randy Edwini-Bonsu derart, dass er aus kurzer Distanz Langerak in die Arme schoss (49.) und nach einer Ecke wurde der Schuss von Müller gerade noch abegblockt (54.). Mitten hinein in diese heikle Phase traf dann Pierre-Emerick Aubameyang. Der Gabuner spitzelte einen fatal kurzen Rückpass von Fennell am Torwart vorbei und schloss überlegt ab (55.). Die Kickers hatten sich selbst ein Bein gestellt.
Doch sie steckten nicht auf – und hatten schnell eine Antwort parat. Nach einem Freistoß landete der Ball mehr aus Zufall als aus gutem Willen bei Edwini-Bonsu, der ihn aus drei Metern über die Linie schob, allerdings aus abseitsverdächtiger Position (60.). Doch für wesentlich mehr fehlten dem Drittligisten fortan die Kraft und die Möglichkeiten. So sorgte Aubameyang mit seinem zweiten Treffer des Tages für einen komfortablen Restnachmittag der schwarz-gelben Reisegruppe. Beteiligt waren die gleichen Spieler wie beim ersten Treffer, nur auf deutlich weniger Raum: Kirch spielte am Strafraum Piszczek frei, der flankte von rechts flach vor das Tor, wo Dortmunds Toptorschütze der Vorbereitung bereitstand und aus drei Metern unbedrängt einschob (78.). Und zwei Minuten vor dem Ende besorgte der nach einem Pass von Aubameyang allein auf den Torwart zulaufende Adrian Ramos souverän den 4:1-Endstand.